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Quelle des Okkultismus

IV – Galaxien und Sonnensysteme: Entstehung, Struktur und Bestimmung

Die Geheimlehre lehrt die fortschreitende Entwicklung von allem – sowohl von Welten als auch von Atomen; und diese beeindruckende Entwicklung hat weder einen denkbaren Anfang noch ein vorstellbares Ende. Unser „Universum“ ist nur eines von einer unendlichen Anzahl von Universen. Alle sind „Söhne der Notwendigkeit“, weil sie Glieder der großen kosmischen Kette von Universen sind und jedes von ihnen zu seinem Vorgänger in der Beziehung einer Wirkung und zu seinem Nachfolger in der einer Ursache steht.

Die Geheimlehre, Bd. I, S. 74

Die Lebenskräfte in einem Universum arbeiten unaufhörlich; nicht für einen Augenblick werden sie bewegungslos. Infolgedessen wird das Universum, nachdem es durch die Stufen der unsichtbaren Welten gegangen ist, geboren und erreicht dann den Höhepunkt seiner materiellen Existenz. Es bleibt aber dort nicht stehen, sondern in dem Augenblick, in dem der Wendepunkt der Kurve erreicht ist, bewegen sich die Kräfte zwar stetig abwärts, aber dennoch vorwärts.

Ein Universum tritt ins Dasein, weil sich eine kosmische Wesenheit verkörpert; und ein Universum stirbt, so wie ein Mensch stirbt, weil es an den Punkt gekommen ist, wo der größte Teil seiner Energien bereits in die unsichtbaren Reiche übergegangen ist. Universen verkörpern sich genauso wie mensch­liche Egos. Die gleichen fundamentalen Gesetze herrschen im Großen wie im Kleinen. Es besteht kein wesentlicher Unterschied. Die Unterschiede sind in den Einzelheiten zu finden, nicht in den Prinzipien. Tod ist nur ein Wechsel, Leben ist nur eine Erfahrung. Das einzig Bleibende ist reines, ungetrübtes Bewusstsein, denn es schließt alles andere ein.

Für gewöhnlich denken die Menschen, dass sie bis zur vollen Reife heran­wachsen und dann aufhören zu wachsen, dass sie für eine Zeitlang in diesem Zustand verbleiben und dann langsam verfallen. Es gibt keine Zeit des Stillstandes. Die Kräfte, die den Menschen zusammensetzen und aus dem Menschen ein Wesen machen, bewegen sich ständig auf dem gleichen Wege, der das Kind zur Geburt brachte, der das Kind zum Erwachsenen machte und der den Erwachsenen zum Tode führt. Von dem Augenblick an, da in einem Leben der Höhepunkt der Fähigkeiten und Kräfte eines Menschen erreicht ist, beginnt der Zerfall, wobei dieser „Zerfall“ einfach bedeutet, dass der innere Mensch bereits beginnt, seinen Weg und seinen neuen Körper in den unsichtbaren Welten zu bilden.

Der Mensch ist auf vielen Ebenen zu Hause. Er ist tatsächlich überall zu Hause. Unser Erdenleben ist nur ein kurzer Bogen auf dem Kreise des Daseins. Wie absurd wäre es zu sagen, dass irgendein bestimmter Ort wie unsere Erde das Richtmaß sei, nach dem die ganze Wanderung des Menschen beurteilt wird. Genauso ist es bei der Verkörperung und dem Wachstum eines Universums. Es hat ebenfalls seinen Höhepunkt und seinen Verfall, dem dann der Tod folgt. Verursacht wird die Verkörperung dadurch, dass die kosmische Wesenheit aus den unsichtbaren Sphären in die materiellen Bereiche heraus­tritt, sich in den Substanzen dieser Bereiche verkörpert, aus ihnen ein materielles Universum aufbaut und dann wieder verschwindet. Wenn dieses Dahinschwinden dem Ende entgegengeht, befindet sich das Universum in den Stadien seiner Auflösung.

So ist es auch bei einem Stern oder bei einer Sonne oder deren Heimat­universum. So ist es bei jeder Wesenheit. Leben ist endlos, es hat weder Anfang noch Ende; und ein Universum unterscheidet sich im Wesentlichen keineswegs von einem Menschen. Wie könnte es auch, der Mensch stellt doch nur das dar, was das Universum als das Urgesetz verkörpert. Der Mensch ist der Teil, das Universum ist das Ganze.

Schaut hinauf in das violette Gewölbe der Nacht. Betrachtet die Sterne und die Planeten: Jeder von ihnen ist ein Lebensatom im kosmischen Körper, jeder von ihnen ist der organisierte Wohnort einer Vielzahl kleinerer Lebens­atome, die die leuchtenden Körper, die wir sehen, aufbauen. Mehr noch: Jede funkelnde Sonne, die den Himmel schmückt, war zu irgendeiner Zeit ein Mensch oder ein dem Menschen gleichwertiges Wesen, das in gewissem Grade Selbstbewusstsein, intellektuelle Kraft, Bewusstsein, spirituelle Vision und einen Körper besaß. Die Planeten und die Myriaden von Wesenheiten auf diesen Planeten, die solch einen kosmischen Gott, einen Stern oder eine Sonne umkreisen, sind jetzt die gleichen Wesenheiten, die in längst ver­gangenen kosmischen Manvantaras1 die Lebensatome dieser Wesenheit waren. Die Zeitalter hindurch zogen sie hinterher, lernten und machten Fortschritte. Weiter vorn auf dem Pfad der Evolution befand sich aber die Quelle ihres Seins, ihr Elter, als ihr Führer.

Durch unsere Handlungen beeinflussen wir ständig das Schicksal der zukünftigen Sonnen und Planeten, denn wenn wir die eingeborenen Kräfte des Gottes im Inneren hervorgebracht haben und zu herrlichen Sonnen geworden sind, die in den kosmischen Tiefen strahlen, dann werden die Nebel und die Sonnen um uns herum die evolvierten Wesenheiten sein, die jetzt unsere Mitmenschen sind. Infolgedessen werden die karmischen Beziehungen, die wir miteinander auf Erden oder auf anderen Globen unserer Planetenkette oder sonstwo haben, mit Sicherheit ihr Schicksal ebenso beeinflussen wie unser eigenes.

Ja, jeder einzelne von uns wird in weit entfernten Äonen der Zukunft eine Sonne sein, die in den Räumen des Raumes leuchtet. Dies wird dann sein, wenn wir die Gottheit im Innersten unseres Wesens entwickelt haben und wenn diese Gottheit ihrerseits zu noch größeren Höhen fortgeschritten sein wird. Jenseits der Sonne gibt es andere Sonnen, die so hoch stehen, dass sie für uns unsichtbar sind, Sonnen, deren göttlicher Begleiter unsere Sonne ist.

Die Milchstraße, ein vollständiges und in sich abgeschlossenes Universum, ist als Gesamtheit nur eine kosmische Zelle im Körper einer superkosmischen Wesenheit, die ihrerseits wiederum nur eine von anderen unendlichen Größen ihrer Art ist. Das Große enthält das Kleine; das Größere enthält das Große. Alles lebt für und mit allem anderen. Dies ist der Grund, warum Sondersein die „große Ketzerei“ genannt wurde. Es ist die große Täuschung, denn es gibt kein Sondersein. Nichts kann für sich allein leben. Jede Wesenheit lebt für alle und das All ist ohne diese eine Wesenheit unvollständig und lebt daher für sie.

Der grenzenlose Raum ist unsere Heimat. Dorthin werden wir gehen und dort sind wir tatsächlich auch jetzt. Wir sind nicht nur durch unzertrennliche Glieder mit dem wahren Herzen der Unendlichkeit verbunden, sondern wir selbst sind dieses Herz. Dies ist der stille, schmale Pfad, von dem die Philosophen des Altertums lehrten; der Pfad des spirituellen Selbst im Inneren.

Tage und Nächte Brahmās

Das Erscheinen und Vergehen des Universums werden als ein Aus- und Einatmen des „Großen Atems“ geschildert, der ewig und als Bewegung einer der drei Aspekte des Absoluten ist – die beiden anderen sind abstrakter Raum und Dauer. Wenn der „Große Atem“ projiziert wird, wird er der Göttliche Atem genannt und als das Atmen der Unerkennbaren Gottheit angesehen – die Eine Existenz – welche sozusagen einen Gedanken ausatmet, der zum Kosmos wird (siehe „Isis Unveiled“). Desgleichen verschwindet mit dem Einatmen des Göttlichen Atems das Universum wieder in den Schoß der „Großen Mutter“, die dann „in ihre unsichtbaren Gewänder gehüllt“ schläft.

Die Geheimlehre, Bd. I, S. 74

Als HPB Abschnitte aus den archaischen Hindu-Schriften, wie z. B. dem Vishṇu-Purāṇa, über die kosmischen Tage und Nächte als das Ein- und Ausatmen von Brahmā2 zitierte, drückte sie sich bildlich aus. Brahmā kann als ein individualisierter Aspekt der kosmischen Oberseele oder Brahman, als individuelle Wurzel-Gottheit einer kosmischen Einheit beschrieben werden. Dabei ist es gleich, ob es ein Sonnensystem wie das unsere oder ein größeres oder kleineres Individuum ist. Brahmā ist also das belebende, expansive Substanz-Bewusstsein der Natur in seinen ewigen periodischen Manifestationszyklen. Es unterscheidet sich ganz und gar von Mūla-Prakṛiti oder vielmehr von Pradhāna, Wurzel-Natur, das die Schattenseite oder die materielle Seite des Kosmos ist.

Allgemein gesprochen ist Brahmā die kosmische Gottheit, obgleich das Wort in modernen theosophischen Schriften auch verwendet wird, wenn damit eine spirituelle Wesenheit bezeichnet werden soll, von der eine Planeten­kette3 die sieben Prinzipien bildet, oder anders ausgedrückt, die Verkörperung ist. Jeder Globus einer solchen Planetenkette – und in größerem Maßstab ist das auf das gesamte Sonnensystem anwendbar – entspricht nicht nur einem der Prinzipien des Brahmā einer Planetenkette, sondern jeder derartige Globus ist ebenso ein Brennpunkt oder „Knoten“, in dem sich das Bewusstsein dieses Brahmā befindet. Genau in der gleichen Weise hat der Mensch in seiner eigenen siebenfachen Konstitution seine verschiedenen Knoten oder Zentren, in denen sich das von seinem inneren Gott stammende Bewusstsein befindet und worin es wirkt. In der Tat ist sein innerer Gott während seiner aktiven Perioden im Manvantara in diesem Fall in menschlichen Verkörperungen – der Brahmā des Menschen.

Jedes Eintreten eines Sonnensystems (und desgleichen einer Planetenkette) in die manvantarische Manifestation ist ein Ausatmen seines Brahmā oder der kosmischen Gottheit; desgleichen bedeutet jedes Einatmen des­selben Brahmā seinen Pralaya oder seine Ruheperiode, das Verschwinden auf höhere Ebenen des manifestierten Seins. Genauso ist es beim Menschen: Wenn er auf Erden verkörpert wird, ist er wie eine Lichtsäule, die aus dem Geist herabkommt und durch alle Ebenen hindurchgeht, bis der physische Körper erreicht ist. Wenn der Mensch stirbt und seine Konstitution auseinander­bricht, wird die Lichtsäule nach und nach von unten nach oben eingezogen, bis sie die spirituellen Reiche wieder erreicht, das heißt, sie verschwindet von den niedrigeren kosmischen Ebenen.

Pralaya – von der Wurzel lī, auflösen und pra, hinweg – ist der verallgemeinernde Ausdruck für den Zustand der Ruhe oder Latenz zwischen zwei Manvantaras oder Lebenszyklen gleich welcher Größe. Während der großen oder Mahā-Pralayas verschwindet jedes Individuum oder jede Einheit, die sich differenziert entwickelt hat, aus dem phänomenalen Universum und wird in die noumenale Essenz umgewandelt, die periodisch und während endloser Dauer alle phänomenalen Manifestationen der Natur hervorbringt. Daher ist Pralaya die Auflösung des Sichtbaren in das Unsichtbare, des Heterogenen in das Homogene; mit anderen Worten: Das objektive Universum kehrt in seine ihm zugrundeliegende, ursprüngliche und ewig produktive Ursache zurück, um bei der nächsten kosmischen Dämmerung als ein neues Universum, die karmische Frucht des alten Universums, seines früheren „Selbst“, wieder zu erscheinen. Für unser begrenztes Denken ist Pralaya wie ein Zustand des Nichtseins und genauso ist es auch für alle Lebensformen und Lebewesen auf den niedrigeren, etherischen und materiellen Ebenen.

Wenn ein Sonnensystem am Ende seines Sonnen-Pralayas aus der kosmischen Latenz herauskommt und seine Manifestationen vom Geist abwärts in die Materie beginnt, ist es das Ausatmen des entsprechenden kosmischen Wesens oder Brahmā. Ebenso ist es, wenn das Sonnen-Manvantara beendet ist; dann verschwinden allmählich alle Teile und Anteile des Sonnensystems von den niedrigeren Ebenen und werden nacheinander in die spirituellen Reiche eingezogen; dort folgt dann der Sonnen-Pralaya, das Einatmen dieser besonderen kosmischen Individualität. Wo zuvor eine Sonne mit ihren Planetenketten existierte, würden wir nichts als „leeren“ kosmischen Äther sehen, gleich dem, der jetzt zwischen den Sternen in den weiten Sphären der Sternenräume existiert.

Überdies sind Pralaya und Manvantara nur andere Bezeichnungen für die Systole und Diastole des Kosmos. Die Systole ist das Einsammeln, das Ein­atmen, das Verschwinden von allem, was ist, und die Diastole ist das Gegenteil: das Ausatmen oder die Manifestation entlang der kosmischen Lebensleiter vom Geist zur gröbsten Materie der Ebenen der sich ausdehnenden Wesenheit, was sie auch sein mag – Sonne, Planetenkette oder auch eine Milchstraße. Die Worte Systole und Diastole werden auch für die Sonnenflecken-Perioden angewendet, die die Pulsationen des Sonnenherzens darstellen.

Wenn eine manifestierte Wesenheit auf einer beliebigen Ebene in Pralaya übergeht, befinden sich die Lebensatome, die sie auf dieser Ebene hinterlässt, so lange in tiefem Schlaf, wie der Pralaya dauert. Was die Wissenschaft heute als leeren Raum ansieht, ist in Wirklichkeit kosmischer Äther in einem Pralaya-Zustand; und jeder Teil des Raumes, der zu Unrecht leer genannt wird, war seit Ewigkeit in der Vergangenheit und wird für alle Ewigkeit in der Zukunft ebenfalls das Erscheinungsfeld sich manifestierender Wesen sein.

Nie sollte Äther mit Ether verwechselt werden. Sie sind sowohl in der Substanz als auch in der Bedeutung so verschieden wie die spirituelle Seele des Menschen und sein Astralkörper. Äther ist im Grunde genommen mit dem Sanskrit-Begriff Ākāśa identisch, beide sind die höchsten Bereiche der Anima Mundi. Ether ist der gröbste oder der physische Aspekt von Äther und ist oft austauschbar gegen die Bezeichnung Astrallicht, das der Bodensatz der Anima Mundi oder des Äthers ist, was auf das Gleiche herauskommt. Das Aurische Ei des Menschen ist in seinem höchsten Teil ebenfalls reiner Ākāśa oder Äther oder die spirituelle Seele, und in seinen astralen oder physischen Teilen ist es das Liṇga-Śarīra, das dem Ether und der niederen Astralsubstanz entspricht, während der physische Körper der Niederschlag oder die Ablagerung dieser Astralsubstanz ist.

Während des Manvantaras manifestiert sich eine kosmische Wesenheit durch die Kräfte, die von innen nach außen, sowie jene, die von außen nach innen wirken, auf den verschiedenen Ebenen des grenzenlosen Raumes. Während ihres Pralayas verschwindet dieselbe Wesenheit von diesen Ebenen, und ihre höheren Prinzipien ruhen in unvorstellbarer nirvāṇischer Seligkeit. Genauso ist es auch beim Menschen während des Lebens und nach dem Tode, aber auf einer viel geringeren Stufe.

Nirvāṇa4 ist ein Zustand vollständigen unbehinderten Bewusstseins, das Aufgehen in reinem kosmischem Sein. Es ist das wunderbare Schicksal derjenigen, die übermenschliche Kenntnis, Reinheit und spirituelle Erleuchtung erreicht haben. Es ist tatsächlich eine persönliche Identifizierung mit dem spirituellen Selbst – dem höchsten Selbst. Es ist aber auch der Zustand der monadischen Wesenheiten in der Periode, die zwischen kleineren Manvantaras oder Runden einer Planetenkette eintritt, und in vollerem Ausmaß ist es der Zustand zwischen jeder Siebenrunden-Periode oder dem Tag Brahmās und dem darauf folgenden Tag oder dem neuen Kalpa einer Planetenkette.

Es gibt verschiedene Grade von Nirvāṇa. Es gibt ein Nirvāṇa, das so hoch ist, dass es unmerklich in den Zustand des kosmischen Hierarchen unseres Universums übergeht. Nirvāṇa wurde auch der Fluchtpunkt der differenzierten Materie genannt. Der rein nirvāṇische Zustand ist der „Laya des Geistes in Parabrahman“, eine Assimilation mit Parabrahman, ein Übergang des Geistes zurück zur idealen Abstraktion des Seienden, die keine einschränkende Verbindung mit den manifestierten Ebenen hat, auf denen unser Universum während seines manvantarischen Zyklus existiert.

Para-Nirvāṇa ist das, was „jenseits von Nirvāṇa“ ist, die Periode kosmischer Ruhe oder Mahā-Pralaya – die große Nacht Brahmās – der Zustand, der am Ende des Manvantaras des Sonnensystems, des Saurya-Manvantaras eintritt.  Geradeso, wie der Mensch selbstbewusste Vereinigung mit der göttlichen Monade erreichen kann, die die Wurzel seines Seins ist, und damit Nirvāṇa erlangt, so erreichen das Sonnensystem und alle selbstbewussten Wesenheiten innerhalb desselben am Ende des Saurya-Manvantaras eine genau gleiche, aber weit höhere Vereinigung mit dem Hierarchen des galak­tischen Universums, und das können wir als das Para-Nirvāṇa des Sonnen­systems bezeichnen.

Außerdem, wenn das universale Sonnensystem sein manvantarisches Ende erreicht hat und der Mahā-Saurya-Pralaya beginnt, dann werden alle drei Dhātus – oder einfach ausgedrückt, alle Gruppen der kosmischen Ebenen, die in ihrer strukturellen Einheitlichkeit jedes Sonnensystem und jedes universale Sonnensystem bilden – wie die vielen trockenen Blätter im Herbstwind aus dem Dasein hinweggefegt und es verbleibt nichts als die „Fülle“ der Leere.

Jede sich manifestierende Wesenheit im Universum ist ein Bewusstsein oder eine Monade. Dementsprechend ist unsere Sonne eine Sonnenmonade, ein göttliches Wesen in seinen höheren Teilen. Desgleichen ist jede Planetenkette ein Individuum, eine Wesenheit von geringerer spiritueller Größe als eine Sonne, aber dennoch ein kosmisches Individuum. Jedes Atom ist während seiner Manifestation ebenso ein verkörpertes Individuum – ein Gott in seinem Herzen, ein Lebensatom im Zwischenteil seiner Konstitution, ein chemisches Atom in seinem Körper.

Die Entstehung eines universalen Sonnensystems

„Die Zentralsonne veranlasst Fohat, ursprünglichen Staub kugelförmig zu sammeln, die Kugeln auf konvergierenden Bahnen voranzutreiben, sich schließlich einander anzunähern und zusammenzuballen.“ (Buch Dzyan) . . . . . „Im Raum zerstreut, ohne Ordnung und System, prallen die Weltenkeime häufig aufeinander, bis sie sich schließlich vereinigen, wonach sie zu Wanderern (Kometen) werden. Dann beginnen die Kämpfe und Streite. Die älteren (Körper) ziehen die jüngeren an, während andere sie abstoßen. Verschlungen von ihren stärkeren Gefährten, gehen viele zugrunde. Jene, welche entkommen, werden zu Welten.“

Die Geheimlehre, Bd. I, S. 207–8

Unser Sonnensystem begann als ein Nebel im Raum, im Schoß von Aditi, der Ewigen Mutter – nicht durch Zufall, sondern als eine der Entwicklungsstufen in seiner neuen Verkörperung. Als sich dieser Nebel langsam im Raum bewegte, begann sich in seinem Herzen seine Substanz zu verdichten. Diese Verdichtung wurde die Sonne, und etwas später kamen an verschiedenen Punkten innerhalb dieses Nebels ähnliche, jedoch kleinere Verdichtungen des Nebelstoffes zustande, und diese wurden die Planeten.

Man beachte sowohl den Unterschied als auch die Übereinstimmung zwischen den Worten Raum und Aditi. Aditi wird für jenen besonderen Teil des Raumes verwendet, der die Schöpfermaterie oder der kosmische Schoß ist oder wird, aus dem jede Raumeinheit, wie z. B. ein Sonnensystem oder eine Galaxis, geboren wird. Während Raum in diesem begrenzten Sinne gebraucht werden kann, kann er aber auch das Grenzenlose bedeuten, was allerdings die Bedeutung von Aditi verzerren würde, denn Aditi kann man nicht das Grenzenlose oder den unendlichen Raum nennen, weil weder das Grenzenlose noch der unendliche Raum so betrachtet werden können, als könnten sie mit einer individualisierten oder zeugenden Fähigkeit handeln. Oft wird Aditi als Devamātṛi bezeichnet, die Mutter der Götter, weil, wie HPB sagt: „aus ihrer kosmischen Grundsubstanz alle himmlischen Körper unseres Systems – Sonne und Planeten – geboren wurden.“5

Wir wollen uns im Geist zu einem Teil der kosmischen Unendlichkeit erheben, den die Wissenschaft leeren Raum nennt, und dann mit unseren Gedanken sieben Ebenen oder Stufen aufwärts und einwärts weitergehen, bis wir die Ebene des kosmischen Geistes erreichen. Alle Ebenen, durch die unsere Gedanken hindurchgingen, bilden den manifestierten Körper oder das Wesen von Aditi – ein Wort, das „grenzenlos“ bedeutet. Wenn wir in Gedanken während Äonen kosmischer Zeit auf dieser höchsten Ebene verbleiben, wird unser Bewusstsein als Beobachter erkennen, dass sich um uns herum immer mehr Geist-Substanz bewegt. Es scheint sich ein mathematischer Punkt oder ein Zentrum zu verdichten. Der Punkt beginnt hell zu leuchten und sich sowohl in umlaufender oder kreisender als auch in translatorischer oder fortschreitender Weise zu bewegen.

Wenn wir die Zeitperioden in Gedanken an uns vorüberziehen lassen, dann sehen wir, wie sich dieses Zentrum anderswo im Raum der uns umgebenden Materie verdoppelt und vervielfacht. Diese anderen und offensichtlich kleineren Brennpunkte tun genau das, was der erste Punkt getan hat: Sie leuchten in unvorstellbarem Glanz und bewegen sich sowohl in kreisender als auch in translatorischer Weise. Wir können beobachten, dass der sogenannte leere Raum, in dem diese verschiedenen aufleuchtenden Punkte existieren, als spirituelle Substanz selbst völlig aktiv wird; und wenn noch weitere Zeitperio­den in unseren Gedanken vorüberziehen, stellen wir fest, dass wir die Verdichtung oder Bildung eines spirituellen Nebels oder ein Meer flammenden, aber hitzelosen spirituellen Feuers beobachten können, in dem die kreisenden Punkte als lebendige Keimzellen existieren, von denen jede um ein Laya-Zentrum herum gebildet ist. Im Verlaufe der Zeit senden dieser spirituelle Nebel und alle seine Teile, seine Masse und auch die verschiedenen Keim­zellen, Emanationen oder fließende Kräfte und Substanzen aus sich heraus zu der nächst niedrigeren Ebene des Körpers von Aditi hinunter. Dadurch wird diese Ebene dazu erweckt, durch eine regelmäßige Reihe von Stufen nebulares Leben zu manifestieren. Dieser fortschreitende Abstieg geht stetig von Emanation zu Emanation weiter, sodass jede Ebene des Körpers von Aditi oder des Universums ihrerseits ein Gebiet des Raumes oder des Wirkungsfeldes erwachender Existenz und unzähliger lebendiger Keimzellen wird, die sich manifestierende Monaden sind.

Wenn die physische Ebene des Raumes erreicht ist, beginnen wir das gleiche Phänomen wahrzunehmen: Schwache Lichtbündel und -strahlen verschmelzen und werden zu einem leuchtenden Nebel, der im Verlauf der Zeit an Leuchtkraft zunimmt. Die lebendigen Keimzellen in diesem Nebel – oder vielmehr die Emanationen auf dieser niedersten Ebene, die sich von ihrer ursprünglichen Keimzelle auf der höchsten Ebene ausbreiten – erscheinen erneut mit ihren jeweiligen kreisenden und translatorischen Bewegungen. Dadurch erhalten wir die Erscheinung eines Nebels auf der physischen Ebene.

Dieser Nebel wirbelt nun seinerseits langsam in majestätischem Umlauf lange Zeitperioden hindurch weiter, wobei die lebendigen Keimzellen nach und nach in ihrer Manifestation auf der physischen Ebene leuchtender und aktiver werden. Wir beobachten dann, dass die größte dieser lebendigen Keimzellen in Wirklichkeit der Anfang unserer Sonne ist und dass die kleineren Keimzellen beginnen, sich als kleinere Nebel innerhalb des größeren Nebels zu bewegen; alle sind dichter als das allgemeine Gebiet des Nebels. Wir sehen, dass die lebende Substanz, die den Hauptnebel bildet, langsam von den entsprechenden Körpern dieser Kerne absorbiert oder eingesaugt wird. Schließlich erleben wir dann die Geburt der physischen Ebene des Sonnensystems mit seinen begleitenden Planetenketten in ihrer ersten Erscheinung auf dieser kosmischen Ebene.

Wir erkennen, dass die Sonne und die Planetenketten verschiedenartige Charaktere haben, die sich vom Spirituellen herunter durch alle Zwischenwelten bis auf die physische kosmische Ebene ausdehnen. Wir stellen fest, dass diese Keimzellen sich so angeordnet haben, dass sich auf der höchsten Ebene ein Globus und auf jeder folgenden Ebene zwei Keimzellen oder Globen befinden, bis wir die physische Ebene erreichen, wo wieder eine Keimzelle oder ein Globus vorhanden ist – die „Reflexion“ auf dieser Ebene des höchsten Globus auf der spirituellen Ebene. Jeder dieser Keimzellen-Globen, der nicht nur vom Geist und von der Seele, sondern auch vom Körper Aditis geformt wurde, ist daher seinem Charakter nach als eine kosmische Einheit sieben- oder zehn- oder zwölffach, je nachdem wie wir seine verschiedenen Elemente oder Prinzipien zählen wollen.

Was wir die Erscheinungsmechanismen eines universalen Sonnensystems nennen können – das zuerst als ein Punkt oder als eine Keimzelle erscheint, was die Hindu-Schriften als Hiraṇyagarbha oder „goldene Saat“ bezeichnen – sollte, um eine Verwechslung zu vermeiden, klar verstanden werden.

Das Erscheinen des glühenden Hiraṇyagarbha auf der höchsten der sieben Ebenen des Raumes ist in Wirklichkeit ein Laya-Zentrum, das zur Tätigkeit zu erwachen beginnt. Diese kosmische Saat dehnt sich, während sie sich entfaltet, nach und nach aus, weil die sich entfaltenden inneren Lebens­prinzipien durch das Laya-Zentrum von oben nach unten hindurchströmen. Die Jahre der kosmischen Zeit fließen dahin und der goldene Keim dehnt sich weiter aus, bis er schließlich die Dimensionen eines Nebels erreicht, der den ganzen Raum, in dem er erscheint, mit „kaltem Licht“ oder „kaltem Feuer“ ausfüllt. In diesem Nebel manifestieren sich langsam kleinere Hiraṇyagarbhas oder kosmische Saaten, von denen jede ihrerseits sich ausdehnt, anschwillt und in gleicher Weise mit der Tätigkeit eines erwachenden Laya-Zentrums beginnt. Wir haben somit eine ungeheure Ausdehnung einer glühenden, aber gänzlich kalten spirituellen Flamme, die der allgemeine Nebel ist. Hier und da erscheinen in der Substanz dieses Nebels diese kleineren Brennpunkte oder Hira­ṇya­garbhas, von denen jeder der Same eines künftigen Himmelskörpers ist, der zu dem künftigen universalen Sonnensystem gehört und sich jetzt auf dieser höchsten oder siebenten oder spirituellen Ebene der Manifestation bildet.

Von Zeit zu Zeit erreicht einer dieser kleinen Hiraṇyagarbhas den Punkt seiner Emanationsentfaltung oder Evolution, wo er, wie zuvor gesagt, infolge der innewohnenden und durch ihn arbeitenden Kräfte beginnt, sich in kreisender und translatorischer Weise zu bewegen. Durch diese zweifache Bewegung entsteht aus jedem dieser kleinen Hiraṇyagarbhas ein Komet.

Da der Abstieg durch die sieben Ebenen der Manifestation äonenlang fortdauert, erreicht der Überschuss an Leben6 auf dem absteigenden Bogen schließlich den niedrigsten Teil der höchsten oder siebenten Ebene. Er durchbricht ihn und erscheint wieder im höchsten Teil der nächst niederen kosmischen Ebene. Hier findet der gleiche allgemeine Ablauf sich entfaltender Tätigkeit statt: Zuerst erscheint der kosmische Same, der anschwillt, sich ausdehnt und aus dem Laya-Zentrum, seinem Herzen, immer mehr Kräfte und Substanzen herausströmen lässt und nach und nach entfaltet, sodass zur gegebenen Zeit auf der niedrigeren kosmischen Ebene erneut ein Nebel gebildet wird, gleich seinen Vorfahren auf der höheren Ebene.

Der Prozess setzt sich durch alle sieben Ebenen der Manifestation fort, bis er die niederste kosmische Ebene erreicht, die für das Karma des sich entfaltenden universalen Sonnensystems zu erreichen möglich ist; und diese Ebene nennen wir unsere materielle Welt, den niedersten Aspekt des universalen Eies von Brahmā. Auf dieser materiellen Ebene erscheint zuerst ein kosmischer Komet, der sich in seinem weit entfernten Bett im Raum bewegte, weil das Laya-Zentrum erwachte. Er beginnt mit ziellosen Bewegungen durch die galaktischen Räume zu eilen. Schließlich erreicht er den Teil der Galaxis, zu dem er karmisch hingezogen wird – unser eigenes universales Sonnensystem, das vom Ring des Tierkreises umgeben ist. Hier erreicht er relative Stabilität aufgrund der ausgleichenden Energien oder Kräfte der zwölf fohatischen Magnetismen, die aus den zwölf Konstellationen des himmlischen Tierkreises fließen.

Der kosmische Komet hat sich nun im Raum als eine annähernd runde Scheibe aus strahlendem Licht, das ein kugelförmiges Zentrum oder Herz umgibt, niedergelassen. Dieses Zentrum ist der entwickelte Hiraṇyagarbha, zu dem der kosmische Komet wurde. Dieses Herz wird in späteren Äonen das fohatische Hauptzentrum des universalen Sonnensystems werden.

Bewegung gehört zu jedem Laya-Zentrum, das zur Tätigkeit erwachte, weil die Kräfte, Energien und Substanzen durch dieses Laya-Zentrum abwärtsfließen. Dadurch wird unverzüglich die Rotation eingeleitet, eine Fortsetzung der Rotationsbewegung des kosmischen Kometen, und diese Bewegung des gesamten Nebels, so wie er jetzt ist, dauert bis zum Ende des Mahā-Saurya-Manvantaras. Im Gefüge dieses Nebels erscheinen die kleineren Hiraṇyagarb­has, von denen sich jeder seinerseits aus endogenen Bewegungskräften um sich selbst kreisend und translatorisch bewegt. Diese kleineren Brennpunkte im Hauptnebel sind die Anfänge dessen, was zur gegebenen Zeit Planeten werden.

Von dem Augenblick an, in dem das universale Sonnensystem erstmals erschien – als zum erstenmal das Laya-Zentrum in den Tiefen des galaktischen Raumes entflammte und die Stadien eines kosmischen Kometen und später eines Nebels durchlaufen wurden – sind die verschiedenen Phasen der evolvierenden und sich ausdehnenden Wesenheit, die einmal das universale Sonnensystem sein wird, durch eine glühende oder leuchtende kalte Flamme gekennzeichnet. Die Hindu-Philosophie nennt sie Daivī-Prakṛiti (wörtlich: leuchtende Substanz).

Selbst wenn nun die niederste kosmische Ebene erreicht worden ist, erscheint noch nicht das, was wir physische Materie nennen. Sie kommt erst in dem am weitesten entfalteten Evolutionsstadium des universalen Sonnen­systems. Die kalte Flamme ist das Erscheinen von Daivī-Prakṛiti auf der niedersten kosmischen Ebene. Sie ist tatsächlich Materie, die aber zu einer anderen Unterebene als derjenigen unserer physischen Welt gehört, Materie in ihren höchsten und zweithöchsten Beschaffenheiten oder Zuständen. Es ist wirklich das gleiche glühende Leuchten, das auch unsere gegenwärtige Sonne aufweist. Denn das, was wir als unsere Sonne sehen, ist physische Materie in ihren zwei höchsten Zuständen. Weil die Sonne jedoch in ihrer Evolution den für das gegenwärtige Mahā-Saurya-Manvantara niedrigsten Zustand erreicht hat, ist sie von einer Aura oder einem Schleier aus Materie umgeben, der etwas materieller ist. Diese Materie befindet sich in ihrem dritten Zustand der Verdichtung nach unten.

Hier haben wir insofern ein Paradoxon, als die Sonne selbst weder fest, flüssig noch gasförmig ist. Sie ist auch nicht heiß, obgleich sie ganz eindeutig glüht, und zwar mit kalter Flamme. Trotzdem gibt es um den äußersten Schleier der Sonne herum „Hitze“, die nicht durch „Brennen“ oder „Verbrennen“ erzeugt wird, sondern durch die ungeheure Auswirkung der chemischen und alchimistischen Vereinigung und Spaltung der Lebensatome, die das äußerste Gewand der Sonne bilden. Alle diese Gewänder der Sonne sind ihre vitale Aura und tatsächlich der gröbste Ausdruck des solaren Aurischen Eies. Die titanischen Energien, die das Leuchten und den Glanz der Sonnenaura hervorrufen, sind die Manifestation von Daivī-Prakṛiti auf den beiden höchsten Ebenen des physischen Universums. Daivī-Prakṛiti selbst ist spirituelles Bewusstsein und intellektuelles Licht in ihren höchsten Teilen, und Nebel- und Kometenglanz, wenn sie die höheren Unterebenen unserer materiellen kosmischen Ebene berührt.

Während des Mahā-Saurya-Pralaya existieren die spirituellen, intellektuellen und höheren psychischen Prinzipien eines universalen Sonnensystems im Raum in der unbegreiflichen Tätigkeit dieser höheren Prinzipien, obgleich die niedrigeren Prinzipien eines solchen Systems zerstreut und getrennt sind. Die Lebensatome dieser niedrigeren Prinzipien oder Elemente schweben im Raume in einem Zustand, den wir uns vielleicht als in Somnolenz „eingefroren“ vorstellen können, und sie verbleiben während der langen Zeitperioden dieses Pralayas in einem solchen untätigen Zustand. Wenn jedoch die Wiederverkörperung ihrer höheren Prinzipien beginnt, erwachen diese Scharen untätiger Lebensatome erneut zur Tätigkeit, während ihre absteigenden Leben die niederen Ebenen und die Unterebenen des Raumes erreichen. Sie werden zu den niederen Prinzipien hingezogen, um ihnen zu helfen, sich und den Körper dieses universalen Sonnensystems neu zu gestalten.

Um auf das Hauptthema, das Wiedererscheinen eines universalen Sonnen­systems auf den verschiedenen kosmischen Ebenen zurückzukommen, stellen wir zuerst fest, dass der kosmische Komet sich langsam ausdehnt und in sich große Mengen wartender und „eingefrorener“ Lebensatome einsammelt. Während er seinen karmisch bestimmten Ort in der Galaxis erreicht und gradweise durch die Stadien diffusen Nebels und langsam kreisenden Spiralnebels hindurchgeht, wird er nach und nach zu einem ringförmigen Nebel und erhält schließlich eine kugel- oder eiförmige Gestalt. Es wurden einige wunderbare Fotografien gemacht, die diese unterschiedlichen Nebelformen in verschiedenen Stadien ihrer Entwicklung zeigen. Wenn wir unsere eigene Galaxis oder unser Heimatuniversum von einem außerhalb gelegenen Punkt sehen könnten, so würde es tatsächlich wie ein abgeflachter, scheibenförmiger Nebel aussehen, wie es auf diesen Bildern so deutlich zu sehen ist.

Die Natur wiederholt ihr Wirken auf allen hohen und niederen, inneren und äußeren Ebenen und Bereichen, denn analog zu handeln ist die Art des universalen und alles durchdringenden Bewusstseins, das automatisch den angeborenen Gesetzen seines eigenen Wesens folgt. Wenn ein universales Sonnensystem oder, allgemein ausgedrückt, das Ei Brahmās, seinen gröbsten oder materiell am weitesten entwickelten Zustand oder seiner ausströmenden Entfaltung erreicht hat, dann haben wir ein universales Sonnensystem genauso wie unser eigenes, das aus einer Anzahl verschiedener Sonnensysteme besteht, die wegen ihrer karmischen Herkunft und Bestimmung miteinander verbunden sind.

Nun wird der aufsteigende Bogen, der die Rückkehr zum Geist des Eies von Brahmā ist, in umgekehrter Weise von allem durchlaufen, so wie es auf dem absteigenden Bogen stattfand. Langsam durch äonenlange Zeiten und ganz vom Anfang des aufsteigenden Bogens an unternimmt das universale Sonnensystem seine lange Reise zurück zum Geist. Zuerst beginnen alle niedersten Teile der niedrigsten kosmischen Ebene sich einzurollen wie eine Schriftrolle; wenn das geschehen ist, findet ein gleicher Vorgang auf der nächst höheren Ebene statt. Dieser Prozess der Involution setzt sich durch alle sieben manifestierten Ebenen fort, bis der Geist wieder erreicht ist. Das Mahā-Saurya-Manvantara ist beendet und die gesamte riesige Anhäufung der höchsten und höheren Prinzipien und Elemente des Systems tritt in ihren para-nirvāṇischen und absolut unbeschreiblichen Zustand ein. Wo früher das universale Sonnensystem in all der Fülle seiner manifestierten Kräfte und Substanzen existierte, ist nun „leerer Raum“.

Obgleich es viele Zeitalter geben mag und diese lang sein mögen, so wird doch nach endloser Zeit der Tag kommen, an dem wieder einmal das große Drama eines „neuen“ universalen Sonnensystems beginnen wird, aber auf einer Reihe kosmischer Ebenen, die höher sind als diejenigen seines „alten“ Selbst. Alles, was einmal X und Y und Z im „alten“ war, ist nun A und B und C im „neuen“. So steigen auf der galaktischen Leiter des Seins alle Systeme nach und nach einer Bestimmung entgegen, die für den Menschen unbegreiflich ist.

Doch hinter allem und außerhalb aller phänomenalen Erscheinungen, wie groß diese auch sein mögen, ist jenes Etwas, das die Weisen archaischer Zeiten ehrerbietig JENES nannten. Wir sollten im Herzen und im Geiste als höchste lntuition der Wahrheit immer festhalten, dass letzten Endes jede „Erscheinung“ Māyā ist. Das Unbegreifliche, das Undenkbare, das Ewig-Beständige allein ist ewig. Von diesem unermesslichen Mysterium sind wir alle die Kinder, Götter und Menschen, Universen und Atome, Galaxien und Galaxienhaufen. Es ist die wurzellose Wurzel unserer innersten Essenz, aus der wir alle kamen und in die wir periodisch alle wieder zurückkehren.

Der himmlische Zodiakus und die Geburt eines Sonnensystems

Es ist wahr, wenn H. P. Blavatsky sagt, dass unser ganzes Schicksal, tatsächlich das Schicksal des Sonnensystems und jeder darin enthaltenen Planetenkette, im Zodiakus geschrieben steht und daher auch in seinen zwölf Konstella­tionen, Zeichen, Häusern oder Wohnungen. Alle vier Namen können beinahe unterschiedslos für die zwölf Teile, in die der Zodiakus eingeteilt ist7, angewandt werden. Diese zwölf Häuser, möchte ich hinzufügen, sind weder Teile unseres Sonnensystems noch unserer Planetenkette.

Der Zodiakus ist das Band von Konstellationen, das die alte Astrologie in zwölf Teile teilte und das, von der Erde aus gesehen, unser Sonnensystem wie einen Gürtel umgibt. Jede dieser Konstellationen, die zusammen die zwölf Häuser des Zodiakus bilden, ist ein Sternhaufen, der mit den anderen karmisch durch vergangene Schicksalsbande verbunden ist. Jeder Sternhaufen hat seinen eigenen charakteristischen Svabhāva – mit anderen Worten, seine eigene spirituelle Elektrizität oder seinen fohatischen Magnetismus. Daher enthält der Zodiakus zwölf verschiedene kosmische, fohatische Magnetismen, von denen jeder einzelne Magnetismus sich von allen anderen unterscheidet. Alle gehören jedoch zu dem noch größeren spirituellen Magnetismus oder Fohat unserer Galaxis oder unseres Heimatuniversums und sind darin eingehüllt.

Tatsächlich besitzt jede Monade durch die Unendlichkeit hindurch ihren eigenen charakteristischen, spirituellen Magnetismus, ihre eigene magnetische Bipolarität, die ihre Individualität ist. Nicht zwei Menschen sind gleich; wenn sie es wären, dann wären sie nicht zwei Menschen, sondern ein Mensch. Ebenso hat jedes Lebensatom seine eigene spirituelle Individualität oder seinen spirituellen Magnetismus. So ähnlich ist es mit dem physischen Körper des Menschen und überhaupt mit seiner ganzen Konstitution. Auch sie hat einen eigenen spirituell-magnetischen Svabhāva wie jeder Organismus, z. B. eine Planetenkette oder eine Sternengruppe, wie die Konstellationen. Jedes Haus des Zodiakus hat ebenfalls seinen eigenen Svabhāva und daher seinen charakteristischen Mahat oder seine kosmische Intelligenz. Mit anderen Worten, der Zodiakus enthält zwölf verschiedene Pole, d. h. Polaritäten von spirituell-intellektuellem Magnetismus oder von fohatischer Elektrizität. Jeder Pol erzeugt seine besonderen Einflüsse im Strom seiner ausströmenden Emanationen, die sich um ihn herum und im Raum ausbreiten.

Der gesamte Gürtel des Zodiakus ist ein Teil der Milchstraße, eine Ansammlung von Konstellationen, mit denen unser Sonnensystem und alle es begleitenden Planetenketten in einer besonderen Weise karmisch verbunden sind. Dies ist der Grund, warum sich alle in einer Gruppe vereint in unserem Heimatuniversum befinden.

Lassen Sie uns noch einmal die Geburt eines Sonnensystems betrachten. Es kommt die Zeit, da die herabsteigenden Kräfte mit den sie begleitenden etherischen Substanzen ein schlafendes Laya-Zentrum im Herzen der Galaxis anfüllen. Belebt durch diese von höheren Ebenen eintretenden Lebensströme drängt die kosmische Saat des künftigen Sonnensystems aus ihrem Bett im Raume und eilt zeitalterlang ziellos durch die Galaxis; sie wird durch die Anziehungskraft der verschiedenen Sternhaufen oder der einzelnen Sonnen hierhin und dorthin gezogen.

Die Geheimlehre (Bd. I, S. 210) gibt folgende bildhafte Beschreibung der kometenhaften Wanderungen durch die galaktischen Tiefen:

In den unergründlichen Tiefen des Raumes aus dem die Weltseele genann­ten homogenen Element geboren, beginnt jeder Kern kosmischer Materie, plötzlich ins Dasein geworfen, sein Leben unter widrigsten Umständen. Eine endlose Reihe von Zeitaltern muss er sich einen Platz in den Unendlichkeiten erobern. Er kreist zwischen dichteren und bereits verfestigten Körpern, bewegt sich unstet, drängt auf einen bestimmten Punkt oder ein Zentrum zu, von welchem er angezogen wird, und versucht, einem in eine von Riffen und versunkenen Felsen durchsetzte Fahrrinne geratenen Schiff gleich, sich von anderen Körpern fernzuhalten, die ihn wechselweise anziehen und abstoßen; viele gehen unter, ihre Masse wird durch stärkere Massen in ihre Bestandteile zerlegt; und wenn sie innerhalb eines Systems geboren werden, dann hauptsächlich in den unersättlichen Bäuchen verschiedener Sonnen (siehe Kommentar zu Stanze IV). Jene, die sich langsamer bewegen und in eine elliptische Bahn getrieben werden, fallen früher oder später der Vernichtung anheim. Andere, die sich in parabolischen Bahnen bewegen, entgehen allgemein aufgrund ihrer Geschwindigkeit der Zerstörung.

Ferner führt HPB im gleichen Buch (Die Geheimlehre, Bd. I, S. 104) einen alten Kommentar an, der über Mārtāṇḍa, unsere Sonne, sagt: Er atmete (sog ein) die vitale Luft seiner Brüder in seinen Magen ein und versuchte, sie zu verschlingen.8 Daher wurde sie in das Zentrum des Reiches verbannt. Ihre jüngeren Brüder, die Planeten, wandern um sie herum und halten sich von ihr fern, bis die Zeit kommt, da sie sich ihr unversehrt nähern können.

Der kosmische Keim oder Komet, der der Vernichtung entgeht, setzt seine Wanderungen fort und erreicht schließlich sein Ziel, das im Fall unserer eigenen embryonalen Sonne und ihrer schlafenden Planetenketten die Gruppe von Sternhaufen war, die wir den Zodiakus nennen. Konkreter gesagt, unser embryonales Sonnensystem, das damals ein wandernder Pilger-Komet war, erreichte den Bereich des Raumes innerhalb der Galaxis, in dem er bereits früher als ein Sonnensystem mit seiner Familie von Planetenketten gelebt hatte. Wenn dieser Pilger-Komet sich innerhalb der Einflusssphäre des Zodiakus befindet und von nun an den mächtigen spirituell-magnetischen, fohatischen Emanationen zwölffacher Art ausgesetzt ist, beginnt er, sein Leben einzurichten. Er geht dann langsam vom kometenhaften Zustand in den nebelartigen Zustand über, wobei er im Laufe der Zeitalter nach und nach an Größe zunimmt und materieller und gröber wird, weil er die zahllosen Mengen seiner früheren niedrigeren Lebensatome aufnimmt, die er auf dieser Ebene abgelegt hatte, als seine vorhergehende Existenz als ein Sonnensystem zu Ende war.

Wenn er durch diesen Prozess der Verfestigung geht, sammelt er die verschiedenen Arten etherischer Materie ein, teilweise aus dem, was die Wissenschaft die dunklen Nebel nennt, die nichts anderes sind als schlafende Materie in den fünften, sechsten und siebenten Zuständen aufwärts gerechnet; und so häuft er allmählich durch Wachstum und Anziehung Materie an, die zu dieser Ebene gehört.

Jetzt, verhältnismäßig sesshaft geworden, ist er seit Beginn seiner Existenz als ein Nebel an die zwölf polaren fohatischen Anziehungskräfte des Zodiakus angekettet. Er geht durch verschiedene nebulare Zustände und wird immer fester, immer dichter und leuchtet immer heller, weil die neunundvierzig Feuer9 durch ihn wirken.

Wenn er ein sichtbarer Nebel geworden ist, erkennen wir in diesem riesigen Nebel lebendige Keimzellen, die da und dort im Raum verteilt sind, obgleich ihre Materie noch nicht ganz unserer physischen Ebene entspricht, sondern als etherische Materie zu den zwei oder drei höchsten Zuständen der physischen Materie gehört – wie die Substanz unseres sichtbaren Sonnen­gestirns. Die größte und mächtigste dieser Keimzellen wird mit der Zeit zum Körper der Sonne; die kleineren Keimzellen zu den entsprechenden Planeten­ketten in ihrer ersten Runde. So beginnt ein Sonnensystem und so wird das erhabene Lebensdrama des neuen Sonnen-Manvantaras eingeleitet.

Nachdem dieses Stadium erreicht worden ist, wird die Substanz des Nebels langsam absorbiert oder verzehrt, teilweise durch die Sonne und teilweise durch die kleineren lebendigen Keimzellen, welche die Anfänge von Planetenketten sind. Jeder zieht von dem umgebenden Sonnennebel diejenigen besonderen Lebensatome an und saugt sie ein, die in früheren Sonnen-Manvantaras zu ihm gehört hatten; auf diese Weise verfestigt und stärkt jede lebendige Sonnen- oder Planetenkeimzelle ihr Gewebe oder ihren Körper.

Im Verlaufe der Geburt eines Sonnensystems gibt es nicht nur starke Anziehungen zwischen den verschiedenen Keimzellen der Globen, sondern ebenso starke Abstoßungen durch die fohatische Vitalität der lebenden Wesenheit, die sich in und durch jeden Globus als ihr eigener Brahmā offenbart.

In früheren Zeiten, als sich das Sonnensystem bildete, also lange vor der gegenwärtigen so schönen und symmetrischen Natur der Dinge in diesem System, fing die Sonne, die der größte der damals relativ verdichteten Körper im Nebel war, an, alle anderen Teile des Nebels stark anzuziehen, und versuchte, diese kleineren und schwächeren Verdichtungen in sich einzusammeln. Damals zogen und stießen sich das Zentrum oder die Sonne und die außerhalb liegenden, sich verdichtenden Punkte abwechselnd an und ab. Das Resultat war, dass die Planeten um die Sonne zu kreisen begannen. Die Planeten kämpften gegen die mächtige solare Anziehung und es fanden im Raume Kämpfe statt zwischen der Sonne mit ihrer schrecklichen Anziehungskraft und den Planeten, die sich fliehend in Sicherheit zu bringen versuchten; und da sie sich nicht selbst von der Anziehungskraft – genauer, dem spirituellen, psycho-magnetischen und physischen Einfluss – der großen Sonne befreien konnten, drehten sie sich um sie in kreisförmigen und später in elliptischen Umlaufbahnen – und so entstand das Sonnensystem.

Rāja-Sonnen und das kosmische Ei Brahmās

Die Lehre von den Sphären umfasst die gesamte Struktur, die Merkmale, die Eigenschaften, sowie den Ursprung und die Bestimmung des Sonnensystems und von allem, was darin ist, selbstverständlich einschließlich der Scharen verschiedener Planetenketten, die zusammen das Reich der Sonne bilden. Diese Lehre hat vier verschiedene Aspekte, die kurz beschrieben werden sollen:

1. Das universale Sonnensystem, einschließlich einer Anzahl einzelner Sonnensysteme, die alle derselben Rāja-Sonne untergeordnet sind.

2. Unser Sonnensystem, eine zwölffache Sonnenkette, mit seinen sieben (oder zwölf) heiligen Planeten, deren älterer Bruder unsere Sonne ist. Dieser zweite Aspekt betrifft auch die spirituell-psychologischen Einflüsse, die diese Planeten10 auf die Planetenkette unserer Erde ausüben und die Rolle, die sie bei der Bildung dieser Planetenkette spielen.

3. Die Erdplanetenkette an sich. Dieser Aspekt betrifft hauptsächlich den Kreislauf der verschiedenen Lebenswogen durch die zwölf Globen der vollständigen Kette und die Art und Weise, in der diese Kette – als ein Beispiel für Planetenketten im Allgemeinen – gebaut und geformt ist.

Jede Planetenkette ist die siebenfache (oder zwölffache) Konstitution eines himmlischen Wesens, das seinen Sitz hauptsächlich im höchsten Globus hat und dessen vitaler Einfluss und Geist jeden Globus durchdringen und damit auch jedes Wesen oder jedes Atom, das die verschiedenen Globen dieser Kette bildet. Genauso, wie der Mensch seine sieben Prinzipien hat, so hat auf kosmischer Ebene jede Planetenkette ihre sieben (oder zehn oder zwölf) Brennpunkte oder Bewusstseinsknoten, die ihre entsprechenden Globen sind.

4. Jener Aspekt der Lehre, der von den vieren vielleicht der mystischste ist und auf den HPB nur in sehr verschleierter Form hinwies:

Was Mars, Merkur und die „vier anderen Planeten“ anbelangt, so stehen sie zur Erde in einer Beziehung, von der kein Meister oder hoher Okkultist jemals sprechen wird, noch weniger wird er deren Natur erklären.

Die Geheimlehre, Band I, S. 168.

Man neigt dazu, das universale Sonnensystem mit unserem Sonnensystem zu verwechseln. Die beiden sind nicht eins, sondern verschieden und in einem gewissen Sinne sehr unterschiedliche Teile des kosmischen Eies von Brahmā.

Nun, das Sonnensystem, das die Wissenschaft kennt, ist nur der physische Teil unseres kosmischen Eies von Brahmā und sogar nur der Teil des physischen Teils, den unsere Sinne wahrnehmen können. In Wirklichkeit existiert unser Sonnensystem auf sieben (oder zehn, oder zwölf) kosmischen Ebenen, die sich von der höchsten oder göttlichen Ebene durch die unsichtbaren Welten und Reiche bis herunter zu unserer kosmischen Ebene erstrecken – der physischen oder Pṛithivī-Ebene. Dieses kosmische Ei ist somit ein ungeheures Aggregat einander durchdringender und ineinander wirkender Ebenen oder Welten. Jede von ihnen hat ihre eigenen und besonderen Planetengloben mit ihren entsprechenden Bewohnern in verschiedenen Graden evolutionärer Entfaltung, und auch ihre verschiedenen Sonnen, die auf diesen kosmischen Ebenen existieren.

Die alten griechischen Mystiker und die späteren Gnostiker brachten erneut die archaischen Mysterienlehren und sprachen ganz richtig von diesem Weltenei als einem ungeheuren Pleroma oder einer Fülle. Daher ist es berechtigt, wenn wir uns das kosmische Ei als etwas „Kompaktes“ vorstellen, von dem der weitaus größte Teil in den unsichtbaren Welten existiert, während wir den physischen Teil nur unvollkommen erkennen. Dieses kosmische Ei ist unser universales Sonnensystem; und es enthält nicht nur unser eigenes Sonnensystem, sondern auch eine Anzahl anderer, die dem unseren ähnlich sind, weil letztlich Ursprung und Schicksal identisch sind. Alle diese Sonnensysteme, die sich gegenseitig beeinflussen und aufeinander einwirken, die jedoch ganz verschieden voneinander sind, sind Abkömmlinge von einem gemeinsamen uranfänglichen Ursprung in längst vergangenen kosmischen Manvantaras. Hinzu kommt noch, dass dieses kosmische Ei von einer großen Sonnenkette oder von einer spirituellen Sonne geleitet wird, die wegen ihrer Überlegenheit an Alter und Spiritualität in der esoterischen Philosophie eine Rāja-Sonne,eine königliche Sonne oder ein Rāja-Stern, genannt wird.

Im zweiten Band von Die Geheimlehre, (Die Geheimlehre, Bd. II, S. 279), finden wir folgenden bedeutungsvollen Abschnitt:

Diese „Zentralsonne“ der Okkultisten muss sogar die Wissenschaft akzeptieren, und zwar im astronomischen Sinn, denn sie kann die Gegenwart eines Zentralkörpers im Sternenraum der Milchstraße, eines unsichtbaren und geheimnisvollen Punktes, des immer verborgenen Anziehungs­zentrums unserer Sonne und unseres Systems nicht bestreiten – diese „Sonne“ wird von den Okkultisten des Ostens anders betrachtet. Während die westlichen und jüdischen Kabbalisten (und selbst einige fromme moderne Astronomen) behaupten, in dieser Sonne sei die Gottheit besonders gegenwärtig, und die Willensakte Gottes darauf zurückführen, behaupten die östlichen Initiierten, die „Zentralsonne“ sei lediglich das Zentrum der universalen Lebenselektrizität, da die übergöttliche Wesenheit des unbekannten Absoluten gleichermaßen in jedem Bereich und an jedem Ort existiert; das heißt sie sei der Behälter, in dem sich die bereits am Beginn einer jeden Schöpfung differenzierte göttliche Ausstrahlung wie in einem Brennpunkt sammelt. Obwohl noch in einem Laya- oder neutralen Zustand, ist sie doch nichtsdestoweniger das eine anziehende sowie das immer aussendende Lebenszentrum.

Die „Zentral-Sonnen“, auf die hier Bezug genommen wird, sind die Rāja-Sonnen, um die mehr als ein kleineres Sonnenuniversum kreist. Diese Rāja-Sonnen oder Königssterne sind durch die grenzenlosen Räume des Raumes in unendlicher Anzahl verstreut und viele befinden sich überhaupt nicht in unserer physischen Welt. Natürlich gibt es keinen zentralen Sternenkörper, um den die Unendlichkeit kreist.

Ein Sonnensystem kann durch sein gesamtes Manvantara vom Anfang bis zum Ende hindurchgehen, in seinen Sonnen-Pralaya eintreten, durch diesen hindurchgehen und dann ein neues Sonnen-Manvantara beginnen, während andere Sonnensysteme desselben kosmischen Eies das Gleiche tun können oder nicht. Die Zeitperioden, wie lang sie auch für ein einzelnes Sonnensystem sein mögen, sind alle relativ kurz, wenn sie mit den ungeheuren Zeitperioden des universalen Sonnensystems verglichen werden. So wie die Planetenketten in unserem Sonnensystem viele Verkörperungen während des Sonnen-Manvantara haben, genauso hat unser Sonnensystem viele Verkörperungen innerhalb des universalen Manvantara des kosmischen Eies von Brahmā.

Hier wird nur eine Facette der großen kosmischen Mysterien berührt, und wir werden dies besser verstehen, wenn wir uns daran erinnern, dass es solche und solche Sonnen gibt. Manche Sonnen befinden sich in der letzten Phase ihres Manvantara. Sie sind für jenes Manvantara am Ende der majestätischen, evolutionären Entfaltung, die in der Morgendämmerung unseres eigenen galaktischen Universums begann. Es gibt andere Sonnen, die sich nicht an ihrem manvantarischen Ende befinden, sondern am Anfang. Diese steigen in die Materie hinab, anstatt aus dieser aufzusteigen. Beide Sonnentypen spielen ihre entsprechenden kosmischen Rollen auf der Bühne des manvanta­rischen Lebens, ihre Pfade der Aktivität kreuzen sich und ihre Funktionen sind manchmal identisch. Beide arbeiten für das gemeinsame, für uns Menschen absolut unerforschliche Ziel der manvantarischen Zeit.

Das Leben des universalen Sonnensystems dauert viel länger als das unseres Sonnensystems mit seiner Sonne und seiner Familie von jüngeren Brüdern oder Planeten. Von Zeit zu Zeit beendet eine dieser Planetenketten ihre siebente Runde und tritt in ihren Pralaya ein, während ihre Prinzipien danach beginnen, durch den Raum zu wandern. Zur gegebenen Zeit wird diese Planeten­kette von ihrem Sonnensystem wieder als ein Planetenkomet angezogen, der nach und nach seine eigene Sonne findet und fast, wenn nicht genau, seine eigene frühere Umlaufbahn. So wird auch unsere Sonne oder jede andere der Sonnen in unserem universalen Sonnensystem ihre Lebens­perioden durchlaufen, in und durch die unsichtbaren Ebenen im Raum wandern und zu diesem unserem eigenen universalen Sonnensystem als ein Sonnenkomet zurückkehren.

Es ist wichtig, das universale Sonnensystem hierbei nicht mit dem System der Galaxis zu verwechseln, das natürlich ebenfalls ein unendlich größeres System von Sonnen ist, das wir vielleicht das galaktische System der Sonnen­systeme nennen könnten. Wenn ich, wie oben, den Ausdruck universales Sonnensystem im Zusammenhang mit unserer Sonne anwende, so meine ich eine besondere Gruppe von Sonnensystemen, die eine ungeheure Kette von Sonnen eng umfasst, von denen nur eine Sonne, unsere Sonne, für uns auf dieser kosmischen Ebene sichtbar ist.

Es sind nicht nur alle anderen Sonnen unseres eigenen universalen Sonnensystems unsichtbar, sondern auch die zu ihnen gehörenden Planetenketten, weil unsere Sicht durch unsere karmische Entwicklung auf dieser besonderen Unterebene unserer kosmischen Ebene begrenzt ist. Ein Gott könnte möglicherweise mit seinem auf vielen Unterebenen einer kosmischen Ebene entwickelten Bewusstsein alle diese Sonnen sehen, und wahrscheinlich auch die dazugehörigen Planetenketten dieser Sonnen unseres universalen Sonnensystems. Was müsste das für ein Bild sein!

Die Wiederverkörperung einer Planetenkette

Die Geburt der Himmelskörper im Raum wird mit einer Gruppe oder Schar von „Pilgern“ beim Fest der „Feuer“ verglichen. Sieben Asketen erscheinen an der Schwelle des Tempels mit sieben brennenden Weihrauchstäben. An deren Flammen entzündet die erste Reihe der Pilger ihre Weihrauchstäbchen. Danach beginnen alle Asketen, ihre Stäbchen um ihren Kopf im Raum herumzuwirbeln und versorgen so die Übrigen mit Feuer. So ist es auch mit den Himmelskörpern. Ein Laya-Zentrum wird durch die Feuer eines anderen „Pilgers“ entzündet und zum Leben erweckt, worauf das neue „Zentrum“ in den Raum hinauseilt und zu einem Kometen wird. Erst wenn er seine Geschwindigkeit und damit seinen feurigen Schweif verliert, lässt sich der „Feurige Drache“ zu ruhigem und stetem Leben nieder, als regulärer, respektabler Bürger der siderischen Familie. …

Was weiß die Wissenschaft von Kometen, ihrer Entstehung, ihrem Wachs­tum und ihrem schließlichen Verhalten? Nichts – absolut nichts! Und was ist so unmöglich daran, dass ein Laya-Zentrum – ein Klumpen kosmischen Protoplasmas, homogen und latent, wenn es plötzlich beseelt oder entfacht wird – aus seinem Bett im Raum wegeilt und durch die unergründlichen Tiefen dahinwirbelt, um seinen homogenen Organismus durch eine Anhäufung und Aufnahme differenzierter Elemente zu verstärken? Und warum sollte ein solcher Komet nicht sesshaft werden, leben und zu einem bewohnten Globus werden!

Die Geheimlehre, Bd. I, S. 209210

In verschiedenen Teilen ihrer Schriften hat HPB erklärt, dass der evolutio­näre Anfang eines jeden Himmelskörpers gleich welcher Art, wenn er sich manifestiert, ein Komet ist. Dies bedeutet, dass Kometen verschiedenartig sind, je nachdem ob sie ein Sonnenglobus oder ein Globus einer Planetenkette werden; und es gibt andere Kometen, die in ihrem etherischen Zustand oder in ihrer Materialität noch verschiedenartiger sind. Jeder Komet muss jedoch durch alle möglichen Zustände der inneren Welten gehen, bevor er diese physische Ebene erreicht, wo er zuerst als ein winziger Lichtpunkt erscheint, dessen strahlender Schweif nach und nach, je mehr er sich der Sonne in seinem periodischen oder nichtperiodischen Kreislauf um diese Sonne nähert, an Helligkeit zunimmt. Es ist eine Tatsache, dass Kometen, bevor sie in die höchste Unterebene dieser physischen Ebene eintreten, unsichtbar sind. In allen Fällen können sie jedoch zuerst als ein fast etherischer leuchtender Lichtstreifen wahrgenommen werden.

Ursprünglich waren die Planetenketten „kleine Sonnen“.11 Der Unterschied zwischen diesen „kleinen Sonnen“ und der Sonne besteht darin, dass die Sonne in der evolutionären Entfaltung ihrer spirituellen Natur und ihrer Kräfte den Planetenketten weit voraus ist. Ein wichtiger Punkt hierbei ist, dass ein Planetenketten-Manvantara kürzer ist als das Manvantara der Sonnenkette.

Zur Veranschaulichung: Wenn die Planetenkette der Erde das Ende ihres Manvantaras erreicht hat, stirbt sie und die inneren Prinzipien aller Globen, die zu ihr gehören, gehen in ihr Para-Nirvāṇa ein. Wenn diese Planetenkette karmisch dazu bestimmt ist, sich wieder zu verkörpern, findet der gleiche Abstieg der höheren Prinzipien durch die inneren Welten statt wie bei der Geburt eines Sonnensystems. Die neue Planetenkette wird zu ihrem eigenen Sonnensystem hingezogen, das sie als ein Komet erreicht, der periodisch in sein elterliches Sonnensystem hinein und aus ihm herauswandert, und ebenso in die Tiefen der Galaxis und wieder aus ihnen heraus. Dieser Komet, die künftige Planetenkette, wird in verschiedene Richtungen gezogen, aber er nähert sich beständig jener Gruppe von Sternhaufen, die der Zodiakus genannt wird. Angezogen wird er durch die spirituell-magnetische, foha­tische Polarität, bis er schließlich in unserem Sonnensystem verbleibt. Er wird zu unserer Sonne hingezogen, um die er in einer Umlaufbahn herumwirbelt, die mit der Zeit elliptisch oder vielleicht kreisförmig wird. So wechselt der Komet, einst ein Wanderer in den galaktischen Tiefen, in ein sesshaftes Leben und entwickelt sich zu einem Planeten im Anfangsstadium seiner frühen Runden.

Es mag sich die Frage ergeben, wie weit die Herrschaft der Sonne über die sogenannten periodisch kreisenden Kometen reicht, weil die Astronomie gezeigt hat, dass viele von ihnen in entfernte Räume abwandern, vielleicht sogar dreißigmal so weit, wie der Abstand von Neptun zur Sonne ist, und es wurde ebenfalls festgestellt, dass die Ursache des periodischen Kreisens bestimmter Kometen die Anziehung der Sonne ist.

Nun, die Aura oder das Aurische Ei eines jeden Wesens dehnt sich weit über seinen physischen Träger aus. Folglich hat das Aurische Ei eines Himmelskörpers in seinen verschiedenen Schichten auch verschiedene Ausdehnungsgrenzen. Je höher oder je spiritueller die Schicht ist, desto weiter dehnt sie sich von ihrem Zentrum aus, und je dichter oder materieller sie ist, desto geringer ist die Ausdehnung. Diese psychologischen, spirituellen und göttlichen Schichten des Aurischen Eies der Sonne sind von immenser Ausdehnung. Sie reichen weit in die Milchstraße hinein, wobei die göttliche Schicht tatsächlich die galaktischen Grenzen erreicht.

Da alle Himmelskörper in ihrer Essenz lebende Wesen sind, Verkörperungen von Monaden, erkennen wir den Grund, warum auf jeden Kometen, der durch karmische Verwandtschaft zur Sonnenfamilie gehört, die Anziehungskraft der höheren Schichten des Aurischen Eies der Sonne wirkt, ganz gleich, wie weit ein solcher Komet in oder durch die galaktischen Räume wandern mag. Mit anderen Worten: Die Sonne hält ihre eigenen Kometen, die die periodischen Kometen sind, unter Kontrolle. Während das Reich der Sonne auf den niederen Ebenen das enthält, was allgemein das Sonnensystem genannt wird, können die Einflussbereiche und somit auch die Anziehungsenergie der spirituelleren Schichten des Aurischen Eies der Sonne durch f­ohatische Übereinstimmung auf die Kometen wirken, die zwischen den Sternen der Galaxis wandern.

Wenn eine Planetenkette vollständig manifestiert ist, besteht sie aus sieben geformten oder Rūpa-Globen in verschiedenen Graden des ether­haften Zustandes und aus fünf quasi-etherischen oder Arūpa-Globen – insgesamt zwölf. Nun zieht HPB der Einfachheit halber einen Schleier über die fünf höheren Globen und malt ihre wunderbare bildhafte Schilderung der Planetenkette aus sieben Globen.

Jeder dieser Globen, und zwar jeder auf seiner eigenen sichtbaren oder unsichtbaren Ebene, beginnt seine manvantarische Laufbahn als ein Komet. So haben wir sowohl physische Kometen als auch Kometen auf jeder anderen der sechs kosmischen Ebenen, die über unserer sichtbaren kosmischen Ebene liegen. Außerdem ist jeder Komet um ein Laya-Zentrum gebildet – gleich auf welcher kosmischen Ebene er sich manifestieren mag –, damit er einen Globus um sich herum verdichten kann.

Es gibt eine ganze Anzahl von Kometen, die zur Sonnenfamilie gehören und eine höchst interessante Anziehung zu dem riesigen Planeten Jupiter haben. Sie werden von den Astronomen „die Kometenfamilie des Jupiter“ genannt, und man kann sich fragen, welche Beziehung wohl zwischen Jupiter und seiner Kometenfamilie besteht. Es gibt zwei Hauptgründe für diese Anziehung: die ungeheure psycho-magnetische oder vitale Anziehung des Planeten selbst und die noch stärkeren und mystischeren Einflüsse der Rāja-Sonne „hinter“ Jupiter.12 Man könnte sagen, dass die Rāja-Sonne sozusagen der General ist und Jupiter der Hauptadjutant. Außerdem ist diese Kometen­gruppe karmisch sowohl mit unserem Universal- als auch mit unserem eigenen Sonnensystem verbunden.

Lassen Sie uns nun kurz den Aufbau einer Planetenkette skizzieren und dabei unsere Betrachtung auf den Kometen begrenzen, dessen Schicksal es ist, den niedersten oder Globus D unserer Erdkette aufzubauen.

Kein Komet ist, wenn er zuerst in die höchste Unterebene einer kosmischen Ebene – wie unsere niederste oder physische kosmische Ebene – eintritt, aus der groben Materie dieser Ebene gemacht, er besteht vielmehr aus etherischer Materie, die von der kosmischen Ebene, die vor dieser Ebene kommt oder die höher ist als sie, „durchbricht“. Die Astronomen vermuten, dass ein Komet nur gewöhnliches physisches Gas ist, das in sich einen mehr oder weniger großen Körper aus kosmischem Staub und asteroiden Teilchen ansammelte. Obgleich dieser Prozess immer weitergeht, besonders von dem Zeitpunkt an, an dem sich der Komet endgültig in seiner Umlaufbahn angesiedelt hat, ist er dennoch in seinen ersten Anfängen hauptsächlich aus Materie aufgebaut, die nicht zu unserer physischen, kosmischen Ebene gehört.

Alle Himmelskörper sind spirituellen Ursprungs. Sie sind Pilger „horizontal“ durch jede Ebene und „vertikal“ von der höchsten zur niedersten Ebene. Hier ist Platons philosophisches Kreuz des Geistes wiederzufinden, das in der Materie und auf sie wirkt. Somit ist ein Komet ursprünglich eine Sonnen- oder Planeten-Monade. Sie steigt durch die Ebenen des Raumes herab und sammelt ihre Vehikel, die sie nach ihrer vorhergehenden Verkörperung abgeworfen hatte. Wenn sie diese Ebene erreicht, wird sie allmählich für uns sichtbar, und das ist der Anfang ihrer vollen siebenfachen Existenz – genauso wie die Reinkarnation eines Menschen als ein vollständiges sieben­faches Wesen im Mutterleib beginnt.

Wenn es nun einem solchen Kometen gelingt, den Sonnen zu entrinnen, an denen er während seiner interstellaren Reise zu unserem Sonnensystem vorbeizieht und die ihn einfangen und in sich hineinziehen wollen, gelangt er in den Bereich der psycho-vital magnetischen Herrschaft der titanischen Kräfte, die in und aus unserer Sonne fließen. Indem er nun gleichzeitig von unserer Sonne angezogen und abgestoßen wird, wird er in dieses Gleich­gewicht der Kräfte eingefangen – wobei die Bipolarität der Schwerkraft den Kometen sicher um die Sonne kreisen lässt. Danach wird der Komet ein individuelles Mitglied unserer Sonnenfamilie. In diesem Falle wird er Globus D unserer Planetenkette. Die anderen elf Globen der Kette, zu der dieser Komet gehört, beginnen ebenfalls ihren eigenen Schicksalslauf.

Die verschiedenen Lebenskräfte eines jeden Globus der Mondkette13 oder der Kette einer jeden anderen Planetenanhäufung bringen die verschiedenen Laya-Zentren hervor oder werden diese Laya-Zentren, die Zentren ruhender Energien. Ein Laya-Zentrum ist kein materielles Ding. Es gibt kein Laya-Zentrum, wo es kein kosmisches oder menschliches Individuum gibt. Ein Laya-Zen­trum ist nicht etwas, was im Raum existiert, zu dem die Lebenskräfte (sagen wir: von der Mondkette) fließen. Es gibt ein Ketten-Laya-Zentrum, das in sich die Globen-Laya-Zentren enthält. Infolgedessen könnte es kein Globen-Laya-Zentrum geben, bevor nicht alle Lebensessenzen und Lebensenergien von Globus A der Mondkette diesen Globen-Leichnam verlassen haben. Die Ansammlung dieser Lebensessenzen, die Globus A der Mondkette verlassen, wurde ein Laya-Zentrum.

Ein solches Laya-Zentrum, das die spirituell-psycho-magnetische Lebensessenz eines jeden Globus der Planetenkette ist, muss irgendwo lokalisiert sein. Sollen wir sagen, es befindet sich innerhalb oder außerhalb unseres Sonnensystems? Das Letztere stimmt. Diese Laya-Zentren liegen in den Tiefen des kosmischen Raumes im Schlafe, wie ruhende Lebenskeime. Doch die Zeit kommt, wo sie wieder zur Tätigkeit erwachen und die aufsteigenden Impulse zu einer neuen Manifestation fühlen – genauso wie das menschliche Wesen im Devachan, wenn sich die Zeit für die Reinkarnation nähert, das leise sich regende Verlangen verspürt, erneut zur Erde zu kommen. Wenn das in einem Globen-Laya-Zentrum geschieht, beginnt es sich zu bewegen, und sich weiter bewegend eilt es aus den kosmischen Tiefen hervor, indem es mehr oder weniger ziellos umherwandert. Es wird zu dieser oder jener Sonne hingezogen, mit der es gewisse karmische Verbindungen hat, weicht ihr aus, fliegt auf den Flügeln des Schicksals an ihr vorbei, wird von einer anderen Sonne angezogen und erfährt dort vielleicht das Gleiche. Schließlich wird es durch stärkere Verwandtschaftsbande angezogen und nähert sich unserem Sonnensystem, wobei unsere Sonne es dann in die Grenzen ihres eigenen Reiches bringt und dort hält – ein karmisches Nachhausekommen.

Die Anziehungskraft der höheren Schichten des Aurischen Eies der Sonne hält die regelmäßig wiederkehrenden Kometen, die eigentlich zu der Sonnen­familie gehören, aber in den galaktischen Räumen unter den Sternen umherwandern, in ihrem Bann. Da nicht alle Kometen zu den regelmäßig wiederkehrenden gehören, werden viele von ihnen aus karmischen Gründen nur zeitweilig zu unserer Sonne hingezogen; sie wirbeln um sie herum, während sie durch unser Sonnensystem hindurchgehen, und verlassen es dann, um ihre Wanderungen zu den besonderen Punkten im Raum fortzusetzen, die ihre jeweiligen Ziele sind, wobei jeder Komet, der nicht zu diesen periodisch wiederkehrenden gehört, von seiner eigenen Sonne angezogen wird.

Die Tatsache allein, dass die Sonne mit ihren begleitenden Planeten selbst in Bewegung ist, bewirkt in keiner Weise, dass die regelmäßig wiederkehrenden Kometen, die zu ihrer Familie gehören, angezogen werden, denn diese psycho-magnetische Anziehung wirkt in und durch die höheren Schichten des Aurischen Eies der Sonne. Auf diese Weise bekommen wir eine Vorstellung von unserer sich durch den Raum bewegenden Sonne, die in jedem Augenblick ihre eigene regelmäßig wiederkehrende Kometenfamilie beeinflusst und dadurch die individuellen Bewegungen solcher Kometen ständig verändert.

Einige unserer regelmäßig wiederkehrenden Kometen, die zwischen den Sonnen der galaktischen Räume umherwandern, werden auf ihrer unendlich langen Wanderschaft für eine gewisse Zeit karmisch zu der einen oder anderen Sonne hingezogen, aber schließlich kehren sie immer wieder zu unserer Sonne zurück – sofern ihnen nicht das Schicksal begegnet, von einer anderen Sonne eingefangen und durch deren schreckliche Kräfte zerstört zu werden. Diese Kometentragödie kommt nicht selten vor, aber nach einem solchen Fehlschlag macht der Komet den Versuch – sehr schnell nach kos­mischer Zeitrechnung –, sich erneut zu manifestieren.

Jeder Planet ist, wenn wir die höheren Teile seiner Konstitution als einen Planetengeist ansehen, sowohl das Kind als auch der Bruder der Sonne – Bruder ist vielleicht der bessere Ausdruck. Wenn jedoch eine Wesenheit, die als ein Lebensatom aus dem Herzen der Sonne geboren wurde, ihre evolutionäre Pilgerfahrt durch Zeit und Raum beginnt, dann ist sie eine Wesenheit, die von der Sonne genauso verschieden ist, wie auch die Sonne von anderen Sonnen sich unterscheidet. Jeder einzelne Planet verkörpert sich am Ende seines Pralaya wieder als ein Nebel. Sobald er aus den Tiefen des Sternenraumes auftaucht, wird er langsam zu der Sonne hingezogen, die in seiner vorhergehenden Kettenverkörperung sein Oberhaupt war. Hat eine solche Wesenheit ein Sonnensystem erreicht, wird sie ein Komet, der um seine eigene Sonne kreist. In den Beziehungen zwischen der Sonne und dem Kometen entsteht nun ein Gleichgewicht und dieser Komet wird im Verlaufe der Zeit immer dichter und fester und kommt schließlich in eine reguläre Umlaufbahn um die Sonne, zu der er hingezogen wurde.

Zu gegebener Zeit ist die Position einer neuen Planetenkette im Sonnensystem festgelegt. Ihre Umlaufbahn befindet sich beinahe an der gleichen Stelle, die sie vorher als frühere Planetenkette einnahm. Wenn ihre früheren Globen, die jetzt Monde sind, noch nicht in ihre verschiedenen Lebensatome aufgelöst worden sind, ziehen sich die neue Kette und diese alten Globen gegenseitig an, wobei die toten Globen die Monde der neuen Kette auf den verschiedenen Ebenen werden.

Gemeinsam setzen sie nun ihre Kreisläufe um die Sonne fort, bis sich der Mond schließlich in kosmischen Staub auflöst. Einige Planetenketten, die in der Evolution fortgeschrittener sind als unsere Erde und deren Wesensmerkmale spiritueller sind, haben ein glücklicheres Schicksal, denn ihre Monde sind schon lange aufgelöst worden. Mit anderen Worten: Sie sind nicht mit einem kāma-rūpischen Mond oder den Bewohnern der Schwelle8 belastet, wie wir es sind.

Es bestehen keine grundsätzlichen Unterschiede zwischen den okkulten Vorgängen bei der Geburt eines Planeten und der eines Menschen. In beiden Fällen gibt es den einen Elternteil, den Eiträger, und den anderen Elternteil, den Samenspender. In beiden Fällen gibt es einen physikalischen Verlauf, einen Abstieg von den mehr etherischen Reichen zu den groben Reichen der materiellen Existenz. Wenn der niederste Punkt des absteigenden Bogens erreicht worden ist, beginnt der entsprechende Aufstieg, der die Wesenheit zu den spirituellen Reichen zurückleitet, ganz gleich, ob es sich dabei um eine Welt oder um einen Menschen handelt. Im Falle des Menschen findet dies beim Tode statt, in seltenen Fällen während der Initiation.

Die zwölf fohatischen Magnetismen

Bei der Erde wiederholen sich die allgemeine Struktur, die Kräfte und die Substanzen des Sonnensystems, zu dem sie gehört; und daher ebenso die des Zodiakus und in einem noch größeren Maßstab die der Galaxis. Daher hat die Erde tatsächlich zwölf verschiedene fohatische oder spirituell-magnetische Kräfte, die durch sie arbeiten, wobei jeder der zwölf Globen der Planetenkette unserer Erde der Brennpunkt von einem der zwölf magnetischen Pole sowohl des Sonnensystems als auch des Zodiakus ist.

Die Tierkreiszeichen sind Symbole, die uns aus weit entfernten Zeitaltern überliefert worden sind; und in vielen Teilen der Welt, wie z. B. in Rom, in Griechenland, in Babylon, in Ägypten und in Hindustan, sind die Namen dieser Zeichen, die auch den Häusern gegeben werden, die gleichen. In anderen Teilen der Welt, wie in China, sind die Namen der Häuser völlig verschieden von denjenigen, die in der Neuzeit in Europa und Amerika verwendet werden. Auch wenn die Zeichen unter demselben Namen wie die Konstellationen oder die Häuser des Zodiakus bekannt sind und auch wenn sie die gleiche Reihenfolge haben, so sind die Zeichen dennoch nicht dasselbe wie die Häuser.

Was ist also der Unterschied zwischen den Zeichen und den Häusern des Zodiakus? Die Zeichen sind die Reflexionen der zwölf Konstellationen oder Häuser des himmlischen Zodiakus auf und in unserer Erde. Mit anderen Worten: Die zwölf himmlischen Häuser reflektieren sich in und auf unserer Erde, wobei jede fohatisch-magnetische Emanation des Zodiakus ihre entsprechende fohatisch-magnetische Wirkung oder ihren Einfluss in unserer Erde erzeugt. Die Folge davon ist, dass unser Erdglobus tatsächlich elektro­magnetisch von zwölf Polen, d. h. sechs fundamentalen Magnetismen, von denen jeder bipolar ist, beherrscht wird.

Die Zeichen des Zodiakus gehören daher ausschließlich zu unserer Erde, obgleich es natürlich wahr ist, dass die anderen Planeten des Sonnen­systems dieselben zwölf polaren Magnetismen, die sich in diesen verschiedenen Planeten reproduzieren, ebenso stark empfinden, wie es bei unserem Planeten der Fall ist. Von einem anderen Gesichtspunkt aus könnten die Tierkreiszeichen auch als die zwölf Einflusssphären oder Reiche angesehen werden, die unseren Erdglobus durchdringen und umgeben und daher kontrollieren. Obgleich diese Einflusssphären unsichtbar und nicht fühlbar sind, haben sie als bestimmte Teile unserer Erde und deren Atmosphäre ihre Plätze sozusagen geographisch beibehalten und sind somit Teile des Tierkreisgürtels der Erdkugel.

Üblicherweise beginnen die Zeichen bei der Frühjahrs-Tagundnacht­gleiche ungefähr am 20. März mit dem Widder, sodass das Zeichen des Widders sich über 30° lang hinzieht. Jeder Grad entspricht ziemlich genau einem Tag von 24 Stunden. Daher dauert das Zeichen des Widders vom 20. März bis ungefähr zum 20. April. Mit dem folgenden Tag beginnt das Zeichen des Stiers, das bis zum 20. Mai anhält, und so geht es weiter das Jahr hindurch, bis das letzte Zeichen im März erreicht ist, die Fische. In diesem Zusammenhang möchte ich sagen, dass das Vorrücken der Tagundnachtgleichen nicht nur so entsteht, wie es die moderne astronomische Wissenschaft erklärt, sondern vor allem durch die zwölf fohatischen Magnetismen der Konstellationen des himmlischen Zodiakus. Demgemäß gleiten die Zeichen – in „Präzession“ – durch den himmlischen Zodiakus vorwärts. Der Maßstab für ein Zeichen beträgt etwa 2160 Jahre, und 2160 mal 12 macht 25 920 Jahre, was eines der großen Jahre der archaischen Astrologie-Astronomie ist. Jede dieser Perioden von 2160 Jahren wird in der theosophischen Literatur ein messianischer Zyklus genannt.

Das hier abgedruckte Schaubild zeigt die Zusammenhänge der Globen unserer Planetenkette mit den Tierkreiszeichen. Es zeigt, wie jeder Globus unter dem individuellen Einfluss einer dieser Konstellationen steht. Anders ausgedrückt, jeder der zwölf Globen der Erdkette ist ein Brennpunkt der besonderen fohatischen Emanation, die aus der Konstellation des himm­lischen Zodiakus herausfließt und mit dem er in engster magnetischer Verwandtschaft steht; aber alle zwölf Konstellationen wirken ebenfalls in und durch jeden einzelnen Globus der Kette.

Es gibt viele Bewegungen in unserem Sonnensystem (nicht nur die Sonne als Individuum hat ihre eigenen besonderen Bewegungen, sondern auch jeder Planet hat sie), sodass es eine hoffnungslose Aufgabe wäre, wollte man versuchen, sie alle im Einzelnen zu erklären. Letzten Endes können alle Sonnen- und Planetenbewegungen direkt auf zwei Hauptursachen zurückgeführt werden: a) auf die Kräfte von psycho-spirituellem Charakter im Individuum oder im Himmelskörper, zusammen mit b) dem konstanten und ununterbrochenen Einfluss der zwölf fohatischen Magnetismen der Tierkreiskonstella­tionen. Eine der interessantesten Bewegungen ist die, welche die Astronomie den Umlauf der Apsiden-Linie in dem entsprechenden Planetenbereich nennt.14 Im Falle des Erdumlaufes kommt dadurch eine Jahrhunderte dauernde langsame Veränderung oder eine Reihe von Veränderungen in der Art zustande, in welcher die zwölffachen Magnetismen der Konstellation der Gestirne auf unseren Planeten einwirken. Hiermit muss eine ähnliche, aber unterschiedliche Veränderung verbunden sein, die durch das Vorrücken der Tagundnachtgleichen verursacht wird, und zwar in entgegengesetzter Richtung zur Apsiden-Linie. Es gibt eine dritte, höchst wichtige Bewegung, die Umkehrung der Erdpole in einer Zeitperiode, die sogar weit länger ist als die des Umlaufes der Apsiden-Linie.

Alle diese verschiedenen Bewegungen der Erde oder irgendeines anderen Planeten oder der Sonne selbst haben zweifellos mechanischen Charakter, weil sie Bewegungen von Körpern sind; trotzdem ist in und hinter ihnen allen die Führung und die kontrollierende Kraft erhabener, spiritueller Intelligenzen zu finden. Gerade dieses Wirken von Geist auf die Materie des Sonnensystems erzeugt die Schönheit und Regelmäßigkeit, das Gesetz und die Ordnung, die die Verehrung der Menschen aller Zeiten hervorriefen.

In dieser Weise zieht die Erde ihre Bahnen an den Zeichen vorbei, die Teile ihrer selbst sind; und von den zwölf fohatischen Magnetismen des himmlischen Zodiakus entsteht so in Bezug auf die Konstellationen, die den Hintergrund bilden, die Verschiebung der Zeichen, wodurch nicht nur das Vorrücken der Tagundnachtgleichen, sondern auch andere Bewegungen der Erdachse hervorgerufen werden. Diese anderen Bewegungen verursachen die außergewöhnlichen Kataklysmen, die den Anfang und das Ende der Wurzelrassen und ihrer Hauptunterrassen kennzeichnen.

Der globale Zodiakus

Es wurde dargelegt, dass sich die Tierkreiszeichen innerhalb des Aurischen Eies unseres Erdglobus befinden und dass sie nicht dasselbe sind wie die Konstellationen des himmlischen Zodiakus. Es wurde ebenfalls dargelegt, dass jede Planetenkette sowie jeder Globus dieser Kette nicht nur durch ihren eigenen monadischen Svabhāva hervorgerufen wird, sondern dass die zwölf fohatischen Magnetismen der zwölf Konstellationen beim Hervorbringen der Planetenketten und deren zugehörigen Globen gleichfalls eng mit diesen innewohnenden magnetischen Svabhāvas verbunden sind.

Daraus ersehen wir, dass die Tierkreiszeichen eines jeden Globus einer jeden Planetenkette lokalisierte Felder oder Brennpunkte sind. Jedes derartige Feld ist ein Teil des Aurischen Eies eines Globus, der zusätzlich zu seinem eigenen svabhāvischen Magnetismus den entsprechenden fohatischen Magnetismus reflektiert, der aus einer der Konstellationen des Zodiakus hervorgeht. Auf diese Weise ist ein Globus einer Planetenkette von seinem eigenen zwölffachen Tierkreisring umgeben, und jedes einzelne dieser Felder ist eines der zwölf Zeichen des globalen Zodiakus. Wir können uns diesen zwölffachen Magnetismus so vorstellen, dass er aus dem Herzen des Aurischen Eies eines solchen Globus herausfließt und sich in fächerförmigen Abschnitten ausdehnt. Diese Abschnitte bilden den Gürtel oder Ring mit den zwölf Zeichen des globalen Zodiakus.

Da sich diese zwölffachen Tierkreismagnetismen mit den zwölffachen innewohnenden Magnetismen des Svabhāvas eines jeden Globus vermischen, sehen wir, dass jedes Zeichen des globalen Zodiakus einen doppelten zwölf­fachen Charakter hat: a) Magnetismus des Svabhāvas der Globenmonade und b) Magnetismus der zwölf Konstellationen des himmlischen Zodiakus. Alles arbeitet mit allem anderen zusammen und das ist der Grund, warum die Monaden der verschiedenen Klassen imstande sind, ihre eigenen Gebiete evolutionärer Erfahrungen zu finden, nicht nur irgendwo auf der Erdoberfläche, sondern auch auf jeder beliebigen heiligen Planetenkette unseres Sonnensystems.

Außerdem sind die von der esoterischen Philosophie so genannten Lokas und Talas15 (d. h. die verschiedenen Welten, in denen die evolvierenden Lebenswogen, die um jede Planetenkette kreisen, wohnen und durch die sie hindurchgehen) tatsächlich durch den doppelten und zusammengesetzten Magnetismus aufgebaut und mit Energie erfüllt. Dadurch wird jedes Tala und jeder Loka in direkte psycho-elektrische und psycho-magnetische Übereinstimmung mit den verschiedenen magnetischen Emanationen gebracht. Folglich hat jeder Loka und jedes Tala einen zwölffachen Charakter, der aus den manifestierten sieben und den spirituelleren fünf Teilen zusammengesetzt ist. Genauso sind die zwölf Globen einer Planetenkette aus sieben manifestierten und fünf weiteren Teilen zusammengesetzt, die zu den Arūpa-Welten gehören. In diesem Zusammenhang gibt es in einem der Briefe von HPB einen interessanten Abschnitt:

… jeder der sieben Globen oder Planeten unserer Kette hat einen solchen doppelten siebenfachen Kreis von RINGEN – wobei in diesem Falle Saturn der einzige halb geoffenbarte und echte Planet ist16

Viel zu viel Beachtung wurde hier den Worten über Saturn und den sogenannten Ringen geschenkt, die ihn auf der Ebene seines Äquators umgeben. Tatsächlich wird auf die zweifache Reihe manifestierter Lokas und Talas Bezug genommen, die gewöhnlich als sieben angegeben werden, wobei man die spirituelleren Lokas und Talas stillschweigend übergeht.

Wenn wir uns daran erinnern, dass die Lokas und Talas wirkliche Welten sind, zusammengesetzt aus den vermischten Magnetismen, die die Planetenketten und deren entsprechende Globen aufbauten, erkennen wir, was HPB meint, wenn sie von „einem doppelten siebenfältigen Kreis von Ringen“ spricht. Wenn sie sich auf den Saturn bezieht, so ist das nur ein Weg, um festzustellen, dass der saturnische Bhūr-Loka und das entsprechende Pātāla einen äquatorialen Ring zusammenfügten, der für uns zumindest teilweise sichtbar ist, weil eine enge Wechselbeziehung zwischen unserem physischen Globus und dem Globus des Saturn besteht. Tatsächlich ist unsere Erde im äußeren Raum von einem relativ dicken und dichten „Kontinent“ von Materie umgeben, der zum Sonnensystem gehört und den wir nicht wahrnehmen, weil unsere Augen so evolviert worden sind, dass sie durch ihn hindurchsehen.

Es muss hinzugefügt werden, dass dieses Thema des Vermischens der Lokas und Talas zum Aufbauen der Struktur eines beliebigen Globus einer Planetenkette mit am schwersten zu verstehen ist. Wir müssen zum Beispiel klar im Gedächtnis behalten, dass es außer unserer eigenen menschlichen Lebenswoge auch andere Lebenswogen oder Familien von Monaden gibt, die einander in periodischen Kreisläufen um die Globen der Planetenkette folgen und dabei in regelmäßiger Reihenfolge durch die verschiedenen Lokas und Talas gehen, die zu jedem Globus gehören. Außerdem unterliegen die Lokas und Talas jedes Globus den jeweiligen unterschiedlichen Einflüssen der zwölf­fachen Magnetismen oder Zeichen des besonderen globalen Zodiakus, von dem die Globen selbst, wie man annimmt, zusammengesetzte und individuali­sierte Einheiten der Kette sind.

Um es zusammenzufassen: Stellen wir uns eine Monade vor, einen kos­mischen Keim oder Hiraṇyagarbha, der seine Periode manvantarischer Manifestation beginnt. Dieser kosmische Keim wird sozusagen in seinen allerersten Stadien der Entwicklung in einen Globus einer beliebigen Planetenkette, wie sie auch unsere Erde darstellt, übergehen. Wenn sich der kosmische Keim entfaltet, schüttet er fortwährend alle die verschiedenen Substanzen und Kräfte aus sich aus, die sofort nach ihrer Emanation mit dem zwölffachen fohatischen Magnetismus des allgemeinen Feldes des Sonnensystems verschmelzen – wobei diese Magnetismen aus dem Zodiakus der Konstellationen hervorgehen.

Wenn sich dieser kosmische Keim unserer Erde zum Globus entfaltet, so tut er dies dadurch, dass er die verschiedenen Lokas und Talas paarweise bildet; und diese Welten oder Lokas und Talas werden selbst aus magnetisch emanierten Substanzen gebildet. So wurde unser Globus aus den zwölf Paaren von Lokas und Talas aufgebaut, von denen sieben Paare manifestiert und fünf Paare nicht manifestiert sind.

Das Aurische Ei eines Globus ist das allgemeine Feld oder der sich gegenseitig durchdringende Körper der Geist-Substanz, die dem Herzen der kosmischen Monade oder dem Keim entspringt und diese umgibt. So umhüllt das Aurische Ei alle Lokas und Talas und durchdringt sie völlig, natürlich einschließlich unseres physischen Globus Erde. Er ist Bhūr-Loka und Pātāla als Paar gesehen. Jede dieser Welten in dem Aurischen Ei hat daher, analog gesprochen, ihren eigenen Aspekt der Zeichen des globalen Zodiakus, genauso wie unser Erdglobus. Und ein jedes derartige Zeichen, gleich auf welcher Ebene, von der rein spirituellen durch alle Zwischenebenen herunter zu der groben physischen Ebene, ist der Brennpunkt des besonderen Tätigkeitsgebietes einer der Konstellationen des himmlischen Zodiakus und ist daher unter dem gleichen Namen bekannt, den die Konstellation hat. Demzufolge hat in einem gewissen Sinne jedes dieser verschiedenen Lokas und Talas – jedes Paar ist eine Welt und alle vereinigen sich, um einen Globus als Ganzes zu bilden – seinen eigenen Tierkreis oder seine eigenen Zeichen oder sein eigenes zwölffaches Feld des fohatischen Magnetismus.

Das Aurische Ei: kosmisch und mikrokosmisch

Jede Wesenheit hat ihr eigenes Aurisches Ei; und je höher die Wesenheit in der evolutionären Entfaltung steht, um so vollkommener ist das Aurische Ei entwickelt und um so gewichtiger ist seine Funktion. Einige nehmen an, das Aurische Ei sei nur die vitale Aura (oder astral-vital-materielle Atmosphäre), die ein lebendes Wesen umgibt. Das ist jedoch nur ihr niedrigster Ausdruck, da der physische Körper tatsächlich der Bodensatz dieser vitalen aurischen Atmosphäre ist, die aus dem Aurischen Ei hervorgeht.

Genau genommen umgibt das Aurische Ei jeden Teil der Konstitution einer Wesenheit und drückt sich auf allen Ebenen dieses Wesens in Übereinstimmung mit den Gesetzen, Kräften und Substanzen aus, die zu jeder Ebene gehören und auf ihr tätig sind. Eine jede der verschiedenen Monaden, die zusammen die vollständige Konstitution eines Wesens bilden, ist von einem Knoten oder einer Verdichtung dieser lebenden und intelligenten Aura umgeben, die teilweise aus jeder Monade hervorgeht und teilweise zu dem allgemeinen Aurischen Ei gehört. Dieser Knoten ist somit als ein spirituelles psycho-vitales Ganglion oder Nervenzentrum für jede Ebene und für die Monade, die sie umgibt, tätig. Alle diese verschiedenen Knoten oder Brennpunkte aktiven Bewusstseins, die sich vom Göttlichen zum Physischen erstrecken, kann man sich als eine Lichtsäule vorstellen.

So hat die Sonne ihr eigenes individuelles Aurisches Ei. Durch dieses arbeiten, wie in einem elektrischen Feld, die absteigenden und aufsteigenden Kräfte und Substanzen, die fortwährend aktiv sind und sich mit ihrer Konstitution innig vermischen. Außerdem hat jeder der zwölf Globen der Sonnenkette sein eigenes individuelles Aurisches Ei, das den verschiedenen Monaden in der menschlichen Konstitution entspricht. Genauso ist es bei jeder Planetenkette: Jeder ihrer Globen, und daher auch unsere Erde, hat sein charakteristisches Aurisches Ei, doch das größere Aurische Ei der gesamten Kette umschließt sie alle.

Das Tätigkeitsfeld oder die Strahlung der göttlichen und spirituellen Teile eines Aurischen Eies reichen bis zu den Sternen der Galaxis und möglicherweise sogar darüber hinaus. Das Tätigkeitsgebiet der niedersten Teile des Aurischen Eies einer Wesenheit erstreckt sich dagegen nur wenig über den astral-physischen Träger hinaus. Daher ist der Mensch in den göttlichen und spirituellen Teilen seiner Konstitution tatsächlich mit allen Dingen in einer Sphäre, die bis zu den Sternen reicht, in „Berührung“. In seinen dazwischen­liegenden oder psycho-intellektuellen Teilen ist der Einfluss­bereich des Aurischen Eies viel begrenzter, er umfasst aber dennoch unser Sonnensystem. Der Einflussbereich der niedersten Teile des Aurischen Eies reicht dagegen kaum weiter als die vital-astrale Aura des Menschen, die seinen astral-­physischen Körper umgibt.

Nochmals: Was wir das Sonnenreich nennen, das, was den gesamten Raum innerhalb des Umkreises des Göttlichen, des Spirituellen und des Intellektuellen umfasst und sogar die psycho-magnetische Strahlung unserer Sonne, besteht aus den Planetenketten, die zu unserem eigenen Sonnen­system gehören, und gleichermaßen aus den zwischenplanetarischen Bereichen des Raumes. Deshalb sind alle diese Planetenketten von Sonnenstrahlungen verschiedener Art umgeben; aber selbst in ihren niedersten Teilen, dem physischen Himmelskörper und dessen Hüllen, ist die Sonne so unerhört machtvoll, dass sich ihre vital-astral-materielle Strahlung sogar bis zu den physischen Grenzen ihres Reiches erstreckt.17 Daher erreicht die Aura des Aurischen Eies einer jeden Wesenheit innerhalb unseres Sonnensystems jeden Teil des Sonnenreiches: vollständig in den Bereichen der höchsten Teile des Aurischen Eies einer Wesenheit, teilweise in den Zwischenbereichen und nur wenig in den niedrigeren Teilen seiner aurischen Ausströmung.

Diese individuellen, aber unsichtbaren Einflusssphären, die dem Aurischen Ei entströmen, wurden bei den Planeten von den Alten „kristalline Sphären“ genannt. Sie meinten den Begriff „kristallin“ nicht wörtlich. Jedenfalls genausowenig, wie wir diese Sphären als aus wirklichem Glas oder Kristall zusammengesetzt sehen. Sie meinten damit: Sphären, die völlig unsichtbar, aber in ihren niederen Teilen aus vital-astraler Substanz und in ihren höheren Teilen aus spiritueller und intellektueller Substanz zusammengesetzt sind; vereinigt stellen sie die entsprechenden Aurischen Eier der verschiedenen Planeten dar.

Unsere Sonne ist außerdem das Zentrum eines jeden einzelnen der sich um sie drehenden Planeten; und da das ganze Sonnenreich substanziell und deshalb in einem gewissen Sinne fest ist, ist jeder Planet, d. h. in Wirklichkeit jede Planetenkette und die aurische Sphäre, die sich um ihn herum ausbreitet, ein substanzieller Körper mit der Sonne als ihrem Zentrum. Jeder umgibt die Sonne als eine unsichtbare Sphäre, wobei der sichtbare planetarische Globus der Kern oder die Entfaltung des Laya-Zentrums auf der physischen Ebene dieses besonderen kleinen Eies von Brahmā ist.

Das Ei des Brahmās unseres Sonnensystems stellt sich also als ein komplexes, aber dennoch überaus harmonisch zusammenwirkendes und miteinander vermischtes System „kristalliner“ Sphären dar, von denen jede Sphäre der „Körper“ eines Planeten ist; und das gemeinsame Zentrum dieser Planetenansammlung ist die Sonne. Es ist nicht anzunehmen, dass jene Abschnitte des Aurischen Eies der Sonne, die ihre eigenen Tierkreiszeichen sind oder enthalten, die einzigen beherrschenden Zentren der bekannten oder unbekannten Planeten sind, weil jedes Tierkreiszeichen der Sonne oder irgendeines ihrer Globen für die gesamte Sonnenkette gilt und speziell für einen jeden ihrer Globen, von denen unsere sichtbare Sonne ein Globus ist.

Dies führt uns zu einem höchst wichtigen Punkt in der esoterischen As­tro­logie. Es ist zwar wahr, dass die zwölf fohatischen Magnetismen des himm­lischen Zodiakus alle Wesen und Dinge in unserem universalen Sonnensystem einhüllen, aber dennoch sind sie ein sich ausbreitender, zwölffacher aurischer Ozean. Mit anderen Worten: Obwohl diese Magnetismen der Konstellationen mächtig und ununterbrochen jeden Planeten und Globus im universalen Sonnensystem während des Manvantaras beeinflussen, sind die Einflüsse eher allgemein und verstreut als speziell und direkt. Im Falle unseres Sonnensystems wirken nicht nur die Sonne, sondern auch alle Planetenketten mit ihren individuellen Einflüssen auf unsere Erdkette ein; dabei sind diese planetarischen spirituell-aurischen Individualitäten das, was die Alten die Kosmokratoren oder Bauleute unserer Erde und ihrer Globenkette nannten.

Ebenso werden die zwölf fohatischen Magnetismen der Konstellationen des himmlischen Zodiakus von und durch die Sonne und diese anderen Planeten unseres Sonnensystems „geleitet“. Deshalb üben diese anderen Plane­tenketten und ihre Globen nicht nur ihren individuellen svabhāvischen Einfluss auf unsere Erde und ihre Kette aus. Vielmehr leiten und individualisieren die Sonne und die anderen Planetenketten gemeinsam und einzeln die diffusen zwölffachen Magnetismen, die dem himmlischen Zodiakus ent­strömen. Natürlich spielt unsere eigene Erde die gleiche Rolle für alle anderen Körper unseres Sonnensystems, die diese individuell für unsere Erde spielen. Dabei steuert jeder seinen eigenen charakteristischen Einfluss bei – ein höchst eindrucksvolles Bild der sich miteinander vermischenden und zusammenwirkenden Kräfte und Substanzen, die während des ganzen Manvantaras unseres Sonnensystems ständig wirksam sind.

Der astro-theogonische Aspekt des Kosmos

Jeder Himmelskörper, den wir auf dieser Ebene sehen können, ist die phy­sische Manifestation eines ihn bewohnenden kosmischen Geistes. Die Gottheit, die sich durch eine Sonne manifestiert, ist ein Sonnengeist oder ein Gott. Die Wesenheit, die sich durch einen Planeten manifestiert, ist ein Planetengeist, das Oberhaupt seiner Hierarchie.

Je höher eine Wesenheit auf der Stufenleiter des Lebens steht, desto vollkommener stimmt sie in ihrem Bewusstsein und in ihrem Willen mit der Grundlage der Hierarchie, von der sie einen Teil bildet, überein. Zum Beispiel bleibt die Sonne, die keine eigenen willkürlichen Bewegungen ausführt, die Zeitalter hindurch genau an ihrem Platz im Raume und folgt in ihrer Umlaufbahn einem regelmäßigen Weg zwischen den anderen Sonnensystemen der Milchstraße. Ein Planet oder ein Planetengeist ist durch die Regeln der Hierarchie, von der er einen Teil bildet, in ähnlicher Weise gebunden. Er ist sozusagen ein Zahn im Zahnrad des kosmischen Mechanismus.

Die Bestandteile der Konstitution einer Sternenwesenheit nennt man im esoterischen Buddhismus wie folgt: Als Erstes ein Dhyāni-Buddha, dann ein himmlischer Buddha, dann folgt ein himmlischer Bodhisattva, danach gewisse Zwischenelemente und schließlich kommt der physische Globus, den wir am Himmel sehen. Eine solche zusammengesetzte Wesenheit sendet ihre Einflüsse oder Energien als Ströme lebender Wesenheiten durch das Universum. Sie bilden in ihrer Zusammensetzung einen charakteristischen Einfluss oder eine typische Kraft. Diese Lebensströme fließen in Übereinstimmung mit dem Gesetz, indem sie ganz bestimmten Bahnen oder Routen folgen, die als Kreisläufe des Universums oder des Kosmos bezeichnet werden.

Jeder Stern und auch jeder echte Sternhaufen übermittelt uns seine eigene, besondere Bandbreite von Vibrationsenergien. Tatsächlich sind die Sterne, und in geringerem Ausmaß auch die Planeten, die Erbauer des manifestierten Universums. Sie sind nicht nur die Erbauer der physischen Körper, die ursprünglich von den physischen Körpern der verschiedenen himmlischen Boten stammen, sie sind die Bauleute vor allem durch die spirituellen, intellektuellen, psychischen und auch durch die astralen und vitalen Energien, die ihnen innewohnen und die in den unsichtbaren Reichen des Universums verwurzelt sind.18

Diese Lebensströme – so weit sie aus den Wesenheiten bestehen, die von den zwölf Konstellationen des Zodiakus kommen, und diesen Teil unseres Sonnensystems erreichen – sind tatsächlich die zwölf Klassen von Monaden, von denen jede in der Essenz mit dem überwachenden Geist einer der Kon­stellationen identisch ist. Mit anderen Worten: Jede Klasse von Monaden kann als eine vereinigte Emanation angesehen werden, die aus einer der Konstellationen kommt. Wir sollten sorgfältig zwischen dem astro-theogonischen Aspekt dieser Sache und dem, was gewöhnlich in der sogenannten Menschen­astrologie studiert wird, unterscheiden. Diese beiden Aspekte basieren auf den gleichen Tatsachen der Natur, aber sie sind zwei verschiedene Arten der Betrachtung.

Die Konstellationen sind ebenso wie jede andere zusammengesetzte Wesenheit in Bewegung. Die Sterne jeder Konstellation, als Individuen betrachtet, bewegen sich schnell; und in großen Zeiträumen ändern sie ihre Standorte am Himmel. Dennoch sind die verschiedenen Gruppen von Sternkörpern aus Sternen oder Sonnen gebildet, die in ihren spirituellen Wurzeln miteinander verwandt sind.

In allen alten Mythologien wurden die Götter als Naturkräfte plus Bewusst­sein betrachtet. Diese Ansicht wurde der Menge vermittelt; in den Mysterien herrschte jedoch eine ganz andere Auffassung. Dort wurden die alten mythologischen Legenden und Geschichten erklärt. Es wurde dar­gelegt, dass die Götter die göttlichen Ursachen der Existenz, die Quellen des Selbst­bewusstseins und des erleuchteten Willens sind – die Hüter des kosmischen Gesetzes und der Ordnung. Sie selbst waren die Ursachen für die Zyklen in der Natur, sie waren das Beispiel für die Ordnung und für die Zeitperioden. Selbst der persönliche Mensch ist der physische Ausdruck einer überschattenden Gottheit; und von den Göttern wusste man, dass sie, wenn sie vollständig evolviert waren, die überschattenden Monaden sind. Jetzt sind sie voll evolviert – zur Göttlichkeit –, aber vor vielen Äonen in der Vergangenheit waren auch sie Menschen oder Wesen, die im Evolutionsgrad dem Menschen gleichstanden. So lauteten in groben Zügen die Lehren über die Götter in den Mysterien der europäischen Schulen. In der griechischen Mythologie war Phöbus-Apollo oder Helios der personifizierte Sonnengott; aber in den Mysterien wurde gelehrt, dass hinter der Sonne eine lebende Größe steht, deren Wurzel ein göttliches Bewusstsein ist und deren Energien sich in den Sonnenkräften manifestieren.

Alles, was im Universum ist, ist auch im Menschen – latent oder aktiv. Das bedeutet, dass jeder Einfluss, der von irgendwoher zu dieser oder jener Zeit aus dem universalen Raum kommt, durch jeden Menschen strömt. Alle zwölf charakteristischen Einflüsse der Tierkreiszeichen sind sowohl in uns als auch in jeder anderen beseelten oder sogenannten unbeseelten Wesenheit, denn es sind tatsächlich diese Einflüsse, die alle Dinge dem Muster gemäß, dem Karma entsprechend aufbauen. Das besondere Zeichen, unter dem eine Person geboren wurde, dominiert in diesem Leben, aber die Einflüsse aller zwölf Zeichen müssen im Menschen wirken, denn er wäre kein vollständiges menschliches Wesen, wenn ihm die charakteristische Eigenschaft auch nur einer der zwölf Lebensströme aus den Konstellationen des Zodiakus fehlen würde.

Einige Sternkonstellationen haben einen besonders günstigen Einfluss auf die Erde, während andere in einigen wenigen Fällen einen Einfluss ausüben, den man als schädlich bezeichnen könnte; aber alle Dinge sind relativ. Was für uns gut ist, mag für einen anderen Planeten schlecht sein, oder umgekehrt. Die Erde übt ihrerseits nicht nur einen Einfluss auf die anderen Planeten unserer Sonnenfamilie aus, sondern als Reaktion auch auf die Sonne, genauso wie die Sonne direkt auf diese Erde einwirkt.

Außerdem stehen jedes Menschenwesen und auch jeder Globus unserer Erd-Planetenkette unter der besonderen Leitung oder Inspiration eines der sieben heiligen Planeten; und das trifft ebenso für jede der sieben Wurzel­rassen auf jedem einzelnen Planeten zu. Die erste Wurzelrasse und in gleicher Weise der erste Globus der Planetenkette befinden sich zum Beispiel unter dem Einfluss der Sonne oder vielmehr des verborgenen Planeten, an dessen Stelle die Sonne steht. Die zweite Wurzelrasse und der zweite Globus stehen unter dem Einfluss von Jupiter. Die dritte Wurzelrasse und der dritte Globus stehen unter dem Einfluss von Venus. Der Planet, der das Schicksal der vierten Wurzelrasse – der Atlantier – und unseres eigenen vierten Globus in der Planetenkette bestimmt, ist Saturn in enger wirksamer Verbindung mit dem Mond. Unsere gegenwärtige oder fünfte Wurzelrasse und der fünfte Globus auf dem aufsteigenden Bogen stehen unter der besonderen Herrschaft und Leitung von Merkur. So merkwürdig es auch scheinen mag: Der Planet, der das Schicksal der sechsten Wurzelrasse und des sechsten Globus lenken wird, ist Mars.

Der siebte und höchste Globus der Planetenkette und auch die siebte Wurzelrasse eines jeden Globus stehen unter der Herrschaft des Mondes oder vielmehr des verborgenen Planeten, an dessen Stelle der Mond steht. Die siebte Rasse ist die letzte Rasse, bevor die evolutionäre Lebenswoge diesen Globus verlässt. Der siebte Globus ist auch der letzte Globus, bevor alle Lebenswogen die Planetenkette verlassen. Mit anderen Worten: Sowohl die siebte Rasse auf der Erde als auch der siebte Globus der Kette sind die Tore des Lebens und vom materiellen Standpunkt aus auch die Tore des Todes. Tatsächlich ist jeder Planet ein Herr des Lebens und des Todes, aber in der esoterischen Philosophie wird insbesondere der Mond der Herr oder manchmal auch die Göttin des Lebens und des Todes genannt.

Jede Wurzelrasse steht unter der besonderen Leitung eines der sieben heiligen Planeten, aber alle anderen sechs wirken ebenfalls nicht nur beim Aufbau jedes Globus der Planetenkette mit, sie beeinflussen auch das Schicksal jeder Wurzelrasse. Wie es in Die Geheimlehre, Bd. I, S. 594 Fn. heißt:

Daher gibt es sieben Hauptplaneten, die Sphären der innewohnenden sieben Geister, unter jedem von ihnen ist eine der menschlichen Gruppen geboren, wird von ihm geleitet und steht so unter seinem Einfluss. Es gibt lediglich sieben Planeten (insbesondere in Verbindung mit der Erde) und zwölf Häuser, aber die möglichen Kombinationen ihrer Aspekte sind zahllos. Da jeder Planet zu jedem anderen in zwölf verschiedenen Aspekten stehen kann, muss die Anzahl ihrer Kombinationen nahezu unendlich sein; tatsächlich ebenso unendlich wie die spirituellen, psychischen, intellektuellen und körperlichen Fähigkeiten in den zahllosen Varietäten des Genus Homo, die allesamt unter einem der sieben Planeten und unter einer der genannten zahllosen planetarischen Kombinationen geboren wurden.

Die Entsprechungen9, die HPB gegeben hat, werden oft viel zu mechanisch genommen. Nicht die Mechanismen dieser Entsprechungen sind wichtig. Wichtig ist, den Sinn zu verstehen; die Entsprechungen sind lediglich Hinweise und sollten nie als absolut, nie als die ganze Wahrheit angesehen werden.

Ich frage mich manchmal, ob wir nicht ein wenig zu weit gehen, wenn wir uns und die Erde nur zu Spielbällen kosmischer Mächte, Einflüsse oder Kräfte machen, die zu uns aus den Tierkreis-Konstellationen fließen. Diese Kräfte oder Energien sind zweifellos Tatsachen. Ihr Einfluss auf unsere Erde und auf alle anderen Planetenketten ist unberechenbar groß. Wir dürfen jedoch nie vergessen, dass jedes Sonnensystem – und ebenso jeder Mensch – in sich selbst eine organische Wesenheit mit einer unsterblichen Monade im Inneren und hinter sich ist. Die alten Astrologen pflegten zu sagen: Der weise Mensch ist Herr seiner Planeten, der Narr unterwirft sich ihnen. Die Bedeutung ist offensichtlich: Das Schicksal der unzerstörbaren, unsterblichen Monade kann durch das sie umgebende Universum nicht entscheidend gelenkt werden, obgleich das für ihre Körper und für ihre Hüllen wohl so sein kann und sein wird. Würde sich daher auch das gesamte Universum gegen eine einzige Monade wenden, so würde diese Monade doch unberührt und unversehrt bleiben.

Die okkult-physiologische Struktur des Sonnensystems

„Die Sonne ist das Herz der solaren Welt (des Sonnensystems), und ihr Gehirn ist hinter der (sichtbaren) Sonne verborgen. Von dort strahlt Empfindung aus in jedes Nervenzentrum des großen Körpers, und die Wogen der Lebensessenz strömen in jede Arterie und Vene. . . .

So zirkuliert das Lebensfluidum während der manvantarischen Sonnen­periode oder Lebenszeit in einem gleichmäßigen Kreislauf durch unser System, dessen Herz die Sonne ist – dem Blutkreislauf im menschlichen Körper entsprechend; beim Rückfluss des Lebensfluidums zieht sich die Sonne jedes Mal so rhythmisch zusammen wie das menschliche Herz."

Die Geheimlehre, Bd. I, S. 559–560

In unserem Sonnensystem, das eine organische Wesenheit ist, gibt es verschiedene Lebensströme, die den genau festgelegten Pfaden innerhalb der Struktur dieses kosmischen Wesens folgen. Sie können die „Kreisläufe des Kosmos“ genannt werden. Dieser Satz beschreibt einen wunderbaren natür­lichen Vorgang, der den Zirkulationen der verschiedenen Ströme im menschlichen Körper entspricht, wobei es gleich ist, ob diese Ströme materiell wie der Blutstrom oder quasi-astral wie die Nervenaura sind.

An anderer Stelle wird mehr über die äußeren Runden und die Lebensströme gesagt werden, die diesen Kreisläufen folgen wie bei der Sonne und den Planeten. Es mag jedoch genügen, wenn hier über das, was wir die okkulte physiologische Struktur des Sonnensystems nennen können, die auch die Kreisläufe des Kosmos einschließt, weitere Ausführungen gemacht werden. Was diese Kreisläufe sind, könnte durch die elektrischen und magnetischen Kraftlinien illustriert werden, die in einem eng gewebten organischen Gewebe Planet mit Planet verbinden und die Planeten mit der Sonne. Elektrizität ist im gesamten Sonnensystem universal und ebenso ist es der Magnetismus, der das „andere Ich“ ist. Beide, Elektrizität und Magnetismus, sind auf niederen Ebenen Äußerungen des kosmischen Jīva des Sonnensystems und zweitens der entsprechenden Jīvas der verschiedenen Planetenketten.

Die Elektrizitäten und die Magnetismen, die im und durch ein Sonnensystem kreisen, sind die wirklichen Ursachen der ständig in ihm wirkenden Kräfte der Anziehung und Abstoßung. Sie funktionieren in der Weise, dass sie die Teilkörper eines Sonnensystems anziehen und in ihren entsprechenden Umlaufbewegungen halten, sie aber zur gleichen Zeit auf Grund der Polarität dieser Kräfte abstoßen. Auf diese Weise werden die verschiedenen Körper des Sonnensystems voneinander getrennt gehalten, sodass sie nicht kollidieren oder alle zu einem gemeinsamen Zentrum rasen, was sie bestimmt tun würden, wenn die Anziehungskräfte, ob elektrisch oder magnetisch, allein herrschen würden. Mit anderen Worten: Die kosmische Elektrizität und auch der kosmische Magnetismus sind beide Manifestationen des kosmischen Fohat – das ist der tibetische Name für kosmisches Leben oder kosmisches Jīva. Fohat ist jedoch getrennt von dem innewohnenden und leitenden kosmischen Geist oder Bewusstsein unvorstellbar. Ein altes, von HPB angeführtes Buch drückt das treffend so aus: „Fohat ist das Ross, der Gedanke ist der Reiter.“

Wenn man die Materie von einem anderen Gesichtswinkel aus betrachtet, sind Elektrizität und Magnetismus essenziell Leben, Vitalität – aber immer durch den innewohnenden Geist geleitet. Deshalb kann die Vitalität eines (evolvierten oder nicht evolvierten) kosmischen Wesens in seinen materiellsten Aspekten als vitaler Elektromagnetismus bezeichnet werden und in seinen spirituellen Aspekten als die anziehenden oder abstoßenden Wirkungen von Geist oder Bewusstsein.

Das Leben, ganz gleich, ob es kosmisch oder in der vitalen Sphäre einer kleineren organischen Wesenheit eingeschlossen ist, ist in seiner mannig­faltigen und sich fortwährend verändernden Manifestation ein höchst vielgestaltiges Etwas. Der elektrische Strom, der unsere Städte und Wohnungen beleuchtet, ist genauso ein Ausdruck kosmischer Vitalität wie der Magnetismus, der entweder nur Eisenfeilspäne anzieht oder eine große Rolle an den Polen unserer Erde spielt. Selbst die Einflüsse, die die Menschen aufeinander ausüben, wie Sympathie, Anziehung oder Abstoßung, sind Manifestationen des kosmischen Lebens; da sie aber durch uns wirken, werden sie von unseren individuellen Eigenschaften stark beeinflusst.

Die kosmischen Kreisläufe sind die Arterien und Venen des Sonnen­systems – wenn man dieses als einen lebenden Organismus, als ein kosmisches Individuum betrachtet – und sind tatsächlich mit den Lebensströmen, aus denen sie zusammengesetzt sind, angefüllt. Diese Lebensströme sind auf ihrer Wanderung von Planet zu Planet und zwischen den Planeten und der Sonne in ständiger Bewegung. Die Planeten sind tatsächlich wirkliche Organe, die im Körper einer kosmischen Wesenheit verbunden sind, wobei jedes Organ seine eigene, besondere spirituell-magnetische Funktion ausübt. Außerdem gibt es Körper, die um das Innere der Sonne kreisen, um ihren Kern, innerhalb des Bereiches, den wir als die äußere Grenze der Sonnenkugel sehen. Es gibt wahrhaftig viele Geheimnisse, die mit unserer Sonne verbunden sind.

So haben, analog betrachtet, jedes Organ im menschlichen physischen Körper und gleichermaßen die Monaden seiner ganzen Konstitution an ihrer jeweiligen Stelle ihre Pflicht zu erfüllen. Genauso, wie es in unserem Körper einen fortwährenden Kreislauf der vitalen Essenz gibt, die im Blut und in den Nerven­strömen verkörpert ist, so gibt es in unserem Sonnensystem einen ununterbrochenen und äußerst mächtigen Austausch vitaler Essenzen. Dabei trägt jeder Planet für jeden anderen Planeten und für die Sonne etwas bei, und die Sonne durchdringt dafür alle mit ihren eigenen zwölffachen Kräften und Substanzen.

Man könnte sich schwer vorstellen, dass die Kräfte, die in die Sonne eintreten oder sie verlassen, das zufällig und ohne Grund tun oder dass sie keinen besonderen Kanälen folgen. Die Kreisläufe des Universums, soweit sie die Sonne betreffen, sind die Schicksalspfade, denen die zahllosen Heere von Monaden, so wie sie auf ihrer Reise kommen und gehen, folgen. Diese elektromagnetischen Pfade befördern kosmische Vitalität, die, wie unser Blutstrom, unzählige Scharen von Wesenheiten mit sich führt. Alle Wesen folgen diesen Pfaden, denn das Universum ist ein lebender Organismus, der mit seinem Netzwerk von Arterien und kosmischen Nerven durchzogen ist, an denen entlang alle wandernden Wesenheiten kommen und gehen. Tatsache ist, dass diese Kreisläufe ihr schlagendes Herz in der Zentral-Sonne unseres Universums haben.

Für einen Adepten ist es wirklich sehr leicht, mithilfe seiner Willenskraft und Weisheit diesen oder jenen Weg oder Kanal zu wählen, durch den er von Planet zu Planet oder von höheren zu niederen Welten gehen kann und umgekehrt. Hierauf spielt Platon in mehr als einer seiner Schriften an, etwa im Timaios und besonders in Der Staat, Buch X, wo er schildert, was gewöhnlich die Vision von Er genannt wird, ein Abschnitt seiner Bücher, der am wenigsten verstanden wird und am schwierigsten ist. Platon lehrt in einer mehr bildhaften und mystischen Art, weil er eine wirkliche Lehre der Mysterienschulen nicht öffentlich weitergeben konnte.

Etwas ist wichtig: Wir sollten stets versuchen zu vermeiden, uns selbst als Subjekt und das Sonnensystem als Objekt zu betrachten, mit anderen Worten, uns und das Sonnensystem oder den Planeten, in oder auf dem wir zu irgendeiner Zeit eine der Phasen unseres äonenlangen Lebenslaufes verbringen, als getrennte und von diesen verschieden existierende Wesenheiten anzusehen. In Wahrheit ist der Mensch in seinem ganzen Wesen ein integraler Bestandteil des Universums. Seine Vitalität kommt nicht nur aus dem ihn umgebenden Universum, von dem er auch noch weiteren Zuwachs an „Leben“ erhält, sondern um zu leben und zu evolvieren, muss er Teile seiner Vitalität an die Quelle, von der er sie erhielt, zurückgeben.

Diese kosmischen Kreisläufe sind in den inneren Welten so aktiv, wie sie es auch auf unserer sichtbaren Ebene des Sonnensystems sind. Diesen unsichtbaren, aber sehr realen Pfaden folgen Scharen von Wesenheiten vor der physischen Existenz und auch danach. In alten Schriften kann man Hinweise finden auf den „Weg der Götter“, auf den „Pfad der Väter“, auf den „Pfad der Devas“, und wir können mit Recht noch hinzufügen, auf den „Pfad der Elementale“, auf den Pfad der „Dhyāni-Chohans“ – überhaupt auf den Pfad einer jeden Familie oder Gruppe von Wesenheiten. Es sind die gleichen Pfade, die auch von den Toten oder von denjenigen begangen werden, die in die Wiederverkörperung eintreten. Die hebräische Kabbala beschreibt diese Kreisläufe zum Beispiel mit dem einen Wort Gilgūlīm. Das bedeutet Wirbeln oder Kreisen von Egos auf ihren Wanderungen nach dem Tod, und auch von den Pfaden, auf denen diese kreisen.

Wenn wir erkennen könnten, was von Stern zu Stern und von den Sternen zu unserem Sonnensystem hin- und wieder zurückfließt und was durch unser Sonnensystem hindurchgeht, nachdem es von den Sternen zu uns kommt, dann würden wir die gesamte Geschichte der Genesis, der Natur und des Schicksals wissen, und das nicht nur vom Sonnensystem, sondern von allen seinen Bewohnern. Es gibt viele Arten dieser Bewohner, nicht nur Planeten und Menschen, nicht nur Kometen und Asteroide, sondern auch ungeheuer große, tatsächlich zahllose Scharen lebender Wesenheiten in allen Ent­wicklungsstadien, vom einfachen Lebensatom bis zu den Göttern.

Um es also zusammenzufassen: Die Kreisläufe des Kosmos sind die spiri­tuell-magnetischen Pfade des Sonnensystems. Sie sind aus Lebensströmen zusammengesetzt und jedes Menschenwesen ist eines dieser „Leben“ in dem besonderen Strom oder in der Lebenswoge, zu denen es durch seine karmische Bestimmung für die entsprechende Zeit gehört. Gerade weil der Mensch individuell und kollektiv als menschliche Hierarchie ein wesentlicher Bestandteil eines dieser Lebensströme ist, muss er während der äußeren Runden nicht nur von einem der den Alten bekannten sieben heiligen Planeten zum anderen gehen. Früher oder später wird er mit dem Strom, der in diesen Kreisläufen weiterfließt, in die Sonne eintreten – und diese im Laufe der Zeit auf seiner Rückreise durch das Sonnensystem über die verschiedenen heiligen Planeten in geordneter Reihenfolge wieder verlassen. Aus diesem Grunde wurde von den großen Lehrern gesagt, dass die Sonne das erhabene schlagende Herz und immer tätige Bewusstsein des Sonnensystems ist, das während der langen Zeiten des Sonnen-Manvantaras nie aufhört, regelmäßig und periodisch zu pulsieren.

Die verursachende Natur der Zyklen

Die Lehre von den Zyklen ist eine der wichtigsten Lehren im gesamten kosmischen Bereich der esoterischen Philosophie, weil die sich wiederholende oder rhythmische Tätigkeit in der Natur fundamental ist. Tatsächlich ist jedes Wesen und jedes Ding, das existiert, ein Ausdruck des rhythmischen Pulsierens. Wir sind nicht nur die Kinder von Zyklen, die größer als wir selbst sind, sondern wir verkörpern auch in unserem eigenen Wesen Zyklen, weil wir in allen unseren Lebensprozessen zyklisch sind. Dieselbe Regel bezieht sich mit der gleichen Gültigkeit auf jede Wesenheit in der grenzenlosen Unendlichkeit, wobei es nicht darauf ankommt, ob es sich um eine Galaxis oder um ein Atom handelt.

Wir nehmen die Zyklen wahr, weil die sich bewegenden Wesen und Dinge in unserer Welt wiederkehren. Dabei geben wir uns der Täuschung hin, dass diese Wiederholungen durch eine nicht greifbare Wesenheit, Zeit genannt, verursacht würden, während sie in Wirklichkeit durch die zyklischen Bewegungen der Körper oder des Bewusstseins von Wesenheiten verursacht werden. Die Kreisläufe der Planeten um die Sonne sind ein Beispiel. Sie werden nicht durch die Zeit verursacht. Die sich bewegenden Wesenheiten selbst rufen in uns die Zeitillusion hervor, weil wir ihr Wirken in der Dauer nicht vollständig verstehen. Eine der Stanzen des Dzyan sagt: „Zeit war nicht, denn sie lag schlafend im unendlichen Busen der Dauer“ – weil es in diesem Fall keine sich bewegenden Dinge mehr gab.

Ein Mensch ist ein Zyklus; ein Atom ist ebenfalls ein Zyklus – im Sinne des hier erörterten Fachausdrucks. Wir sagen, dass die Sonne morgens aufgeht und abends untergeht, und wir nennen dies einen Zyklus, einen Tag. Die Zeit­illusion, die durch das sich bewegende Objekt – in diesem Falle unsere Erde – hervorgerufen wird, erweckt in uns die Vorstellung, dass ein Tag durch eine absolute Wesenheit, Zeit genannt, hervorgebracht werde, oder ein wesent­licher Bestandteil einer solchen einzelnen Wesenheit sei.

Die Zyklen selbst werden nicht als kleinere Integrale der Zeit durch die Zeit verursacht. Wo kein Raum ist, ist keine Zeit; wo keine Zeit ist, ist kein Raum. Raum ist im Okkultismus eine substanzielle Wesenheit, und eines ihrer māyāvischen Attribute ist das, was wir Zeit nennen. Da der Raum ewig fortbesteht, ist dies die Ursache der Zeit-Māyā. Das bedeutet nicht, dass Zeit nicht existent sei, aber es gibt keine absolute Wesenheit, die von den Dingen getrennt ist und Zeit genannt wird, noch gibt es Zeit, wo keine Wesen sind, um diese wahrzunehmen.

Alle verschiedenen und unterschiedlichen Phänomene der unendlich kleinen Welten der physikalischen Chemie, alle Bewegungen der Natur weit und breit, selbst astronomische und meteorologische Phänomene wie etwa Stürme, Trockenzeiten, elektromagnetische Ausbrüche wie das Polarlicht, die periodischen Epidemien – sie alle kehren regelmäßig wieder, weil sie zyklisch sind. Das Pulsieren des Blutes im menschlichen Körper und der Herzschlag stellen ebenso Zyklen dar wie die Sonnenfleckenperiode oder wie das Vor­rücken der Tagundnachtgleichen oder wie das Wirbeln der Lebensströme längs der Kreisläufe des Universums. Die unendlichen Aufeinanderfolgen größerer oder kleinerer Manvantaras und Pralayas, Runden und Verdunke­lungen etc. – alle sind zyklisch.

Was setzt im universalen Sein die verschiedenen zyklischen Prozesse in Gang, die die Bewegungen der Welten bilden? Die Ursachen der ineinander verflochtenen Zyklen sind in der Tatsache zu finden, dass selbst der Svabhāva des kosmischen Lebens pulsierend, rhythmisch ist.19 Doch deshalb einfach zu behaupten, dass das kosmische Leben ewig pulsiert, ist unvollständig, wenn wir nicht hinzufügen, dass eine solche rhythmische, vibrierende Aktivität der verkörperte Ausdruck der Tätigkeit einer kosmischen Intelligenz ist.

Nun kann man das kosmische Leben selbst vom Standpunkt der Struktur her als ein lediglich unfassbares ungeheures Aggregat aller kleineren Wesen und Dinge ansehen. Jede so verstandene Wesenheit oder jedes Ding ist in sich, in ihrer Essenz ein Tröpfchen des kosmischen Lebens und der Intelligenz und verkörpert daher ihren eigenen relativen Anteil aller kosmischen Kräfte und Fähigkeiten. So erhalten wir die vibrierenden und rhythmischen Bewe­gungen des kosmischen Lebens plus aller anderen verflochtenen Zyklen seiner nicht errechenbaren Scharen von Wesenheiten, von denen jede in sich selbst zyklischen Charakter hat. Wir haben Zyklen innerhalb von Zyklen: Zyklen innerhalb von anderen, noch größeren Zyklen; oder umgekehrt, Zyklen mit zunehmender Schwingungsfrequenz, die im Bereich des unendlich Kleinen zirkulieren.

Aus allem erkennen wir, dass jeder Zyklus die Lebensbewegung des Herzschlages und daher des Bewusstseins einer kosmischen, subkosmischen oder infrakosmischen Wesenheit ist. Das Wirbeln einer Galaxis ist ein Ausdruck der rhythmischen Lebenspulse des galaktischen Hierarchen auf allen seinen Ebenen des Seins. Sie stellen sich, astronomisch gesprochen, auf der physischen Ebene als die zyklischen Umdrehungen des galaktischen Körpers dar. Ebenso ist es in den Welten des unendlich Kleinen, wie z. B. bei den Umläufen der Elektronen im Atom.

Zyklen sind daher, unabhängig von der Stufenleiter oder der Größe oder der hierarchischen Ebene, der Ausdruck von Pulsationen des Lebens und des Bewusstseins der hierarchischen Scharen – des Gewebes der sich miteinander vermischenden Welten –, die nicht nur das Universum ausfüllen, sondern tatsächlich dieses Universum sind. Kurz, Zyklen sind die inhärenten Rhythmen des Lebens.

Zyklische Zeitperioden

Manche Schüler haben, nachdem sie Die Geheimlehre gelesen hatten, jahrelang versucht, mit den dort angegebenen Zahlenschlüsseln die genaue Länge der verschiedenen Arten der Tage und Nächte Brahmās herauszufinden. Solche Versuche mögen wenig schaden, aber man kann auch sehr viel wertvolle Zeit mit dieser Art des Theoretisierens verschwenden. Mit den richtigen Schlüsseln könnte ein geschickter Mathematiker den genauen Zeitperioden sehr nahe kommen und sie anwenden, um herauszufinden, wann ein karmisches Ereignis eintreten könnte. In Anbetracht der höchst unvollkommenen moralischen Evolution der Menschheit wäre ein derartiges Wissen jedoch voller Gefahren. Angenommen, ein Mensch könnte genau berechnen, was für ihn in der nächsten Woche, im nächsten Monat oder im nächsten Jahr eintreten wird, dann wäre es möglich, dass er sofort beginnen würde, neues und schlechtes Karma für sich zu schaffen, indem er versuchte, den Auswirkungen von Nemesis zuvorzukommen. Damit würde er sich aber in ein neues karmisches Gewebe verwickeln, das nicht nur für seine moralische Festigkeit, sondern sogar für sein intellektuelles Gleichgewicht höchst gefährlich wäre. Glücklicherweise wurde dieser Zweig der esoterischen Philosophie über die Zeitalter hinweg sehr sorgfältig in Geheimnis gehüllt.

Dennoch ist es gut, wenn wir erkennen, dass die gesamte Natur auf numerischen Relationen aufgebaut ist, die harmonisch miteinander in festen mathematischen Verbindungen stehen, wie es bereits Pythagoras so weise gelehrt hat. Aus diesem Grunde wurde nie ein Versuch gemacht, die allgemein verbreitete Lehre zu verschleiern. In einigen Fällen sind sogar die wirklichen Zeitperioden preisgegeben worden. Zum Beispiel wird in SD II, 6870; GL II, 73, das Alter Brahmās, Mahā-Kalpa genannt, mit 311 040 000 000 000 Jahren angegeben; und ein Tag Brahmās mit 4 320 000 000 Jahren, mit einer Nacht von gleicher Dauer, sodass eine solche kombinierte Tag-Nacht-Periode 8 640 000 000 Jahre beträgt. Weiterhin ist die Summe der vier Hauptyugas, die zusammen ein Mahā-Yuga ausmachen, 4 320 000 Jahre, und die volle Periode eines Manvantara ist 308 448 000 Jahre.

Wenn man die Zahlenreihe, die von HPB angegeben worden ist, prüft, dann liegt die Schwierigkeit darin, dass man nicht weiß, auf welches Manvantara oder auf welchen Tag (oder auf welchen Pralaya oder auf welche Nacht) Bezug genommen wird. Es gibt Manvantaras des ganzen Sonnensystems und solche der Planetenkette. Es gibt aber auch kleinere Manvantaras, von denen jedes die Regierungszeit eines einzelnen Manu ist. Oft werden Ausdrücke gebraucht, die verschieden angewendet werden können. Der Ausdruck „Sonnen­system“ kann sich zum Beispiel auf unsere eigene Planetenkette und deren Evolution beziehen. Daher können sieben Kettenrunden unserer Erdkette als ein Sonnen-Manvantara für unsere Erdkette bezeichnet werden, aber die Sonne wird so lebendig wie immer sein. Wenn sich unsere Planetenkette siebenmal vollständig verkörpert hat, ist das ein Sonnen-Manvantara für unsere Kette. Wenn aber ein neues Manvantara für unsere Kette beginnen wird, wird eine neue Sonne über dieser Kette scheinen. Vom Standpunkt unseres Erdglobus werden wir diese besondere Sonne der nächsthöheren kosmischen Ebene der Sonnenkette sehen, auf der unser Globus D dann beginnen wird, sich zu manifestieren.

Eine Kettenrunde ist ein Durchgang der Lebenswogen oder der Monaden­familien einmal vom höchsten Globus durch alle Globen hindurch. (Wenn eine Kettenrunde einen Globus durchläuft, nennen wir das eine Globen­runde.) Wenn sieben solcher Kettenrunden vollendet worden sind, ist das ein Tag Brahmās oder ein planetarisches Ketten-Manvantara. Sieben solche Tage Brahmās ergeben ein Sonnen-Manvantara für diese Kette. Bei unserem Erdglobus werden zum Beispiel am Ende von sieben solcher planetarischen Tage die sieben Unterebenen der kosmischen Ebene, auf der unser Erdglobus sich befindet, durchlaufen und alle Erfahrungen darin gemacht worden sein. Dann wird die gesamte Kette innerhalb unseres Sonnen-Brahmāṇḍa ihre Evolution auf höheren Ebenen anfangen, um ihr neues Sonnen-Manvantara zu beginnen. Deshalb wird eine neue Sonne erscheinen.

Im Interesse derjenigen, die sich für numerische Relationen interessieren: „Die volle Periode eines Manvantara“, die von HPB20 mit 308 448 000 Jahren angegeben wird, bezieht sich, wenn das Wort Manvantara so angewendet wird, auf die Hälfte einer Kettenrunde, was die volle Zeit ist, die eine Lebenswoge braucht, um vom ersten Globus (wir wollen ihn Globus A nennen) der Kette zu Globus D, unserer Erde, zu gelangen. Eine ähnliche Zeitperiode ist erforderlich, um von der Zeitmitte unseres Erdglobus zum Beispiel zu Globus G zu gelangen, sodass eine Kettenrunde ca. 616 896 000 Jahre beanspruchen wird. Da die allgemein bekannte Lehre die Zahl der Runden mit sieben angibt, multipliziert man diese letzte Summe mit sieben und gelangt somit sehr nahe an die Zahl 4 320 000 000 Jahre, die ein vollständiges Ketten-Manvantara oder einen Tag Brahmās umfasst, wobei Brahmā in diesem Falle der planetarische Ketten-Brahmā ist. Die Differenz zwischen dieser groben Kalkulation und der vollen Periode von 4 320 000 000 ist auf die Tatsache zurückzuführen, dass die Saṃdhyās (Dämmerungen) weggelassen wurden.

Überdies, wenn eine Planetenkette ihr Ketten-Manvantara beendet hat, so folgt eine Ruheperiode oder eine Nacht von gleicher Länge – von 4 320 000 000 Jahren. Dazu kommt noch, dass der kosmische Mahā-Kalpa – der hier so viel bedeutet wie der Kalpa unseres Sonnensystems oder dessen vollständiges Manvantara oder ein Jahr von Brahmā – aus 360 Tagen des solaren Brahmās zusammengesetzt ist. Das sind die Planetenketten-Tage, auf die oben angespielt wurde. Da es in der gesamten Periode eines Sonnen-Mahā-Kalpa 100 Jahre des solaren Brahmā gibt (Brahmās Leben), muss diese letzte Zahl mit 100 multipliziert werden, womit man die Zahl 311 040 000 000 000 erhält.

Seit sich zu Beginn der vierten Runde die ersten geologischen, sediment­artigen Ablagerungen auf unserer Erde bildeten, sind ca. 320 000 000 Jahre vergangen. Das ist nicht viel mehr als die „volle Periode eines Manvantara“, die von HPB mit 308 448 000 Jahren angegeben wurde – was nur eine andere Art und Weise ist, um das „Manvantara“ unserer vierten Runde zu benennen, die von Vaivasvata, dem Wurzel-Manu dieser Runde, eingeleitet wurde.21

Die Tatsache, dass sich die Analogien in der Natur immer wiederholen, ist der Hauptschlüssel für Berechnungen, die sich mit all diesen Zeitperioden befassen. Gerade weil das Kleine in seiner Struktur und in seinem Geschick das reflektiert, was auch die Struktur und das Schicksal des Großen ist, sind die gleichen allgemeinen mathematischen Regeln sowohl für einen Mikrokosmos – was er auch sein mag – als auch für einen Makrokosmos, wie z. B. ein Sonnensystem, anwendbar.

Es mag auch gut sein, hier anzuführen, dass das esoterische Jahr 360 Tage umfasst, was den 360° des Zodiakus entspricht, wobei es gleich ist, ob es sich um die Zeichen oder um die Konstellationen handelt. In einer vergangenen Periode des Sonnensystems war unser Erdenjahr tatsächlich 360 Tage lang. Infolge einer Anzahl zusammenwirkender kosmischer Ursachen, unter dem Einfluss der fohatischen Magnetismen der Tierkreis-Konstellationen, hat sich die Umlaufgeschwindigkeit der Erde etwas erhöht. Deshalb umfasst das Jahr gegenwärtig grob gerechnet 365,25 Tage. Diese Beschleunigung hat jetzt wahrscheinlich ihr Maximum erreicht. Die Geschwindigkeit der Erdumdrehung wird wieder langsam abnehmen und mit der Zeit den mittleren Wert von 360 Tagen unterschreiten, sodass das Jahr dann aus etwas weniger als 360 Tagen, möglicherweise nur aus 354 Tagen bestehen wird. Wenn diese Minimalperiode erreicht worden ist, wird sich die Erdumdrehung erneut leicht beschleunigen und zur gegebenen Zeit den mittleren Wert von 360 Tagen überschreiten, bis sie wieder ihr Maximum erreicht. Daher beträgt während des Manvantara der Planetenkette die jährliche Umlaufperiode im Durchschnitt 360 Tage.

Aus diesem Grunde werden im Okkultismus 360 Tage als Standardjahr anerkannt. Viele Kulturvölker, wie zum Beispiel die Babylonier, die Ägypter und die Hindus, die alle im Altertum wegen ihrer astronomischen Kenntnisse berühmt waren, verwendeten in ihren Kalkulationen die 360-Tage-Periode für die Länge eines Jahres. Bei den Hindus kann man das in einem Abschnitt des sehr alten astronomischen Werkes, des Sūrya-Siddhānta10 (I, 12, 13), nachlesen, das zuerst das okkulte Standardjahr von 360 Tagen festlegt und später das Jahr mit etwa 365,25 Tagen angibt.

Moderne Wissenschaftler, Gelehrte und Mathematiker schreiben unsere gegenwärtige Einteilung eines Kreises in 360°, wobei jeder Grad in 60 Minuten eingeteilt ist, den alten Babyloniern zu. Die gleichen Berechnungen waren jedoch im alten Indien, in Ägypten und an anderen Orten ebenfalls bekannt. Warum? Ganz einfach, wegen der umfassenden Kenntnisse der okkulten As­tro­nomie und Astrologie in den archaischen Mysterienschulen, in denen das „Standard“-Jahr gewöhnlich für geheime Berechnungen angewandt wurde. Es war aber auch die Basis für die gesetzlichen und ökonomischen Berechnungen.

Rassische Zyklen und Yugas

Was in einer Rasse stattfindet, ist nur eine Nachahmung dessen, was auf einer größeren Stufenleiter anderswo vor sich geht. Jeder Planet, jede Sonne oder jedes Universum hat seine eigenen vier Perioden, deren Länge und Größe mit seinem Lebenszyklus übereinstimmen. In der Hindu-Kosmogonie werden sie Yugas genannt. Ihre Länge hängt in jedem Fall vom Umfang ihres Kreises ab, wobei es gleich ist, ob es sich um einen Menschen oder eine Sonne handelt.

Die Art, in der die großen Zyklen in der Entwicklung einer Wurzelrasse im Kleinen wiederholt werden, ist äußerst kompliziert. Allgemein gilt die Regel, dass das Kleine das Große wiederholt. Kleine Yugas sind nicht nur in den größeren Yugas enthalten, sie wiederholen sie auch auf ihrer eigenen Stufe. Unsere gegenwärtige fünfte Wurzelrasse ist zum Beispiel, mit all ihren kleineren Unterrassen als eine Einheit gesehen, jetzt in ihrem Kali-Yuga, das vor mehr als fünftausend Jahren mit dem Tode Kṛishṇas begann und noch ca. 427 000 Jahre dauern wird.

Nun werden einige der kleineren Zyklen oder Yugas dieser fünften Wurzelrasse kommen und andere zu Ende gehen. Alle werden jedoch ineinander wirken und dem großen Kali-Yuga der Wurzelrasse unterliegen. So kann es sein, dass ein kleineres Yuga oder eine kleinere Rasse in ihrer Jugend ist und zu ihrer Blüte aufsteigt; weil sie aber im alles umfassenden Kali-Yuga eingeschlossen ist, wird auch sie mit dem allgemeinen Untergang des größeren Kali-Yuga zu Ende gehen.

Jeder untergeordnete, große oder kleine Zyklus innerhalb der Wurzelrasse ist seinerseits siebenfach und hat daher sein eigenes kleines Kali-Yuga. Wenn das große Kali-Yuga 432 000 Jahre lang dauert, so kann das untergeordnete Yuga nur 432 Jahre oder 4320 Jahre oder auch 43 200 Jahre lang dauern. Die Hindus oder die Arier, die eine der allerersten Unterrassen unserer eigenen fünften Wurzelrasse waren, befinden sich innerhalb des längeren Kali-Yuga der Wurzelrasse und dazu noch in ihrem eigenen rassischen Kali-Yuga. Sie bemühen sich jedoch, wieder aufzusteigen, und das werden sie auch in Zukunft tun. In kleinerem Maße ist Spanien in seinem kurzen Kali-Yuga, und Portugal ebenso. Italien hat gerade ein kurzes Kali-Yuga beendet und beginnt wieder aufzusteigen.

Leider bewegen sich diese Aufstiege in sehr materialistischen Bahnen, weil unsere fünfte Wurzelrasse in unserer vierten Runde sehr materialistisch und tief in die Materie versunken ist. Außerdem stieg der gesamte euro­pä­ische Rassenstamm, den wir die europäische Unterrasse oder vielleicht auch Familienrasse nennen können, seit dem Untergang des Römischen Reiches ständig weiter, und das wird, mit verschiedenen kleineren Erschütterungen und Abstiegen, denen erneute Aufstiege folgen, noch etwa sechs-, sieben- oder möglicherweise achttausend Jahre lang so weitergehen. Dann wird ein schneller Abstieg kommen, bis das Kali-Yuga der Unterrasse erreicht ist, ein kleines Kali-Yuga, in dem es eine große europäische Naturkatastrophe geben wird. Das wird in etwa sechzehn- bis achtzehntausend Jahren, von jetzt ab gerechnet, geschehen. In dieser Periode wird der Untergang der Britischen Inseln stattfinden. Der größte Teil Frankreichs wird von Wassern überflutet, ebenso Holland, ein Teil von Spanien, ein großer Teil Italiens und andere Gebiete. Das alles wird natürlich nicht in einer Nacht geschehen. Vorher wird es Warnzeichen geben, wie z. B. ein langsames Sinken der Küste, große Erdbeben usw.

Wichtig ist, dass die Unterrassen entsprechend ihren eigenen Zeit­perio­den dennoch aufsteigen oder absteigen können, obgleich sich die fünfte Wurzel­rasse als Ganzes in ihrem Kali-Yuga befindet, das vor etwa fünftausend Jahren begann. Jede Unterrasse hat ihr eigenes kleines Kali-Yuga, das sich wie das große wiederholt. Das Verhältnis des kleinen Kali-Yuga zur gesamten Lebensdauer einer solchen Unterrasse ist dabei dasselbe wie das Verhältnis des großen Kali-Yuga zur Lebenszeit der Wurzelrasse.

Ein anderer Name für Yuga oder Zyklus ist im Sanskrit Kāla-Chakra, Zeitrad. Genauso, wie sich ein Rad dreht, drehen sich die vier Yugas, die vier Zeiträder, die dem numerischen Verhältnis 4, 3, 2, folgen; dann tritt eine Pause ein; dann erneut 4, 3, 2, Pause, und so geht es weiter durch die Manvan­taras. In allen Bereichen der Natur herrschen die gleichen numerischen Verhältnisse. Das Globen-Manvantara kann zum Beispiel in Perioden unterteilt werden, die zueinander im Verhältnis 4, 3, 2, Pause oder 1 stehen, was volle 10 ergibt. Diese können als Satya-Yuga, Tretā-Yuga, Dvāpara-Yuga und Kali-Yuga bezeichnet werden, wobei jedes seine Ruhepause oder Saṃdhyā im Globen-Manvantara hat.22

Wendet man genau das gleiche Prinzip der Wiederholungen in der Natur an, so kann eine volle Runde durch alle Globen hindurch als eine Zeitspanne angesehen werden, die in dieselben numerischen Verhältnisse teilbar ist. So kann man sagen, dass die vier Yugas auf jede einheitliche Periode im Ablauf der Zeit anwendbar sind: auf eine Planetenrunde, eine Globenrunde, eine Wurzelrasse oder auch auf die Periode eines menschlichen Lebens.

Zur Veranschaulichung: Ein Mensch im fortgeschrittenen Alter befindet sich nicht in seinem Kali-Yuga. Sein Kali-Yuga wird im aktivsten Teil seines Lebens erreicht, im mittleren Alter, wenn er die ganze Fülle seiner physischen Kräfte besitzt; aber hinsichtlich seiner höheren Kräfte ist er immer noch ein kleines Kind. Bei den ersten Wurzelrassen war das jedoch nicht so, weil sich die Menschen auf dem absteigenden Bogen befanden und ihr Kali-Yuga im Alter erreichten. Seit wir diesen niedrigsten Punkt unserer Evolution überschritten und mit dem Aufsteigen begonnen haben, hat sich unsere innere Natur genügend weit evolviert, um unsere späteren Jahre, nach unserer individuellen Kali-Yuga-Periode, zu einer Zeit der Blüte und der Erkenntnis zu machen. Wir sterben jetzt nicht mehr auf dem Höhepunkt unseres physischen Alters, wie es bei den alten Atlantiern und Lemuriern der Fall war. Wir leben über die Blüte der physischen Aktivität hinaus und erleben die reiferen, reicheren Jahre des höheren Alters. Recht merkwürdig ist, dass während der sechsten und siebten Wurzelrasse unser Kali-Yuga mit dem Höhepunkt unseres Lebens zusammenfallen wird, aber dann werden wir über eine relative Fülle aller unserer Kräfte verfügen.

Wendet man alle diese Yugas oder Zeitzyklen auf die Wurzelrassen an, so ergibt sich das Folgende: Jede Wurzelrasse hat ihr Satya-Yuga, gefolgt von ihrem Tretā-, Dvāpara- und Kali-Yuga. Dann kommt eine Saṃdhyā- oder eine Ruheperiode, ein Kreuzungspunkt, nach dem eine neue Rasse geboren wird. Die Saaten der folgenden neuen Wurzelrasse treten ins Dasein; aber die alte Wurzelrasse bleibt weiter bestehen, hat aber nicht mehr die Meisterschaft über die Erde. Der Grund liegt darin, dass mit Beginn des Satya-Yuga der folgenden Wurzelrasse alle stärkeren, fortgeschritteneren Egos jener Rasse, die dann in ihrem Kali-Yuga ist, sich in der neuen Rasse verkörpern, während die Körper der verfallenden Rasse an weniger entwickelte Egos, die in diese Rasse eintreten, übergeben werden. Da diese Körper der alten Rasse mehrere aufeinander folgende Zeitalter hindurch weiterleben und sich fortpflanzen, treten Egos immer geringerer Grade des evolutionären Fortschritts in sie ein, bis diese Körper schließlich durch langsame Degeneration nur noch die am wenigsten entwickelten Egos der menschlichen Rasse aufnehmen. Die aussterbende Wurzelrasse verbleibt jedoch fast so lange, wie die folgende Wurzelrasse braucht, um ihr Kali-Yuga zu erreichen.

Hier ist der Schlüssel zu den numerischen Perioden, wie sie in den brahmanischen Berechnungen angegeben werden. Eine Wurzelrasse benötigt vier Yugas oder 4 320 000 Jahre, um ihr Wachstum und ihre physische Blüte zu erreichen. Das letzte Zehntel dieser Zeitspanne ist ihr Kali-Yuga. Dann tritt die neue Rasse ins Dasein. In kleinerem Ausmaß sind die Geburtskeime der sechsten Unterrasse unserer gegenwärtigen fünften Wurzelrasse bereits in den beiden amerikanischen Kontinenten vorhanden. Dort werden zurzeit auch die Saaten der künftigen sechsten Wurzelrasse gelegt, die jetzt in unserem Kali-Yuga beginnt. Vorläufig ist sie aber nur ein Schatten dessen, was sie einmal sein wird. Wenn unser Kali-Yuga in ca. 427 000 Jahren, von jetzt an gerechnet, seinem Ende zugeht, dann werden die Samen der sechsten Wurzelrasse recht zahlreich sein. Mittlerweile wird unsere fünfte Wurzelrasse als Körper für niedere Egos so lange weiterbestehen, bis diese Reihen von Körpern, nicht von Egos, durch Degeneration an ihrem Ende schließlich nur die Träger für die am wenigsten entwickelten Egos der menschlichen Rasse sein werden. Daraus ersehen wir, dass eine Wurzelrasse auf diesem Globus während dieser vierten Runde in der Vergangenheit und bis zur Gegenwart ca. 8 640 000 Jahre brauchte, um von ihrem Keimzustand bis zu ihrem Verschwinden zu leben. Jedoch nur die Hälfte dieser Zeit – das Mahā-Yuga oder vier Yugas von 4 320 000 Jahren – kann tatsächlich der Zenit dieser Wurzelrasse genannt werden. Die restlichen 4 320 000 Jahre sind die Zeitspanne ihres Aussterbens.

Da jede Wurzelrasse etwa in der Mitte der Zeit ihrer elterlichen Wurzel­rasse beginnt, begann die Geburt unserer eigenen fünften Wurzelrasse im Kali-Yuga der vierten Wurzelrasse. Die Geburt der sechsten, uns folgenden Wurzelrasse, wird in unserem Kali-Yuga, in das wir jetzt eingetreten sind, beginnen. Wenn eine Rasse beginnt, hat sie sehr wenige Vorläufer. Es sind sonderbare Menschen, und sie werden beinahe als Launen der Natur angesehen. Nach und nach, wenn ihre Wurzelrasse stark geworden ist, sind sie in der Mehrzahl. Die Egos bilden die Wurzelrassen, und die Egos schaffen in Wirklichkeit die Yugas. Was im Großen stattfindet, wiederholt sich im Kleinen; eine Wurzelrasse ist nur eine Analogie, eine Wiederholung einer Runde, selbst eines ganzen Sonnen-Manvantara. Das Leben eines Menschen ist genau das Gleiche: Es ist eine Analogie eines Sonnen-Manvantara, einer Runde, eines Globen-Manvantara und einer Wurzelrasse.

Eine Wurzelrasse hat also von ihrem Keimzustand, seit Beginn der lemurischen oder dritten Wurzelrasse, bis zu ihrem Aussterben zwischen acht und neun Millionen Jahre durchlaufen. Wenn wir es in Yugas rechnen, sind es 8 640 000 Jahre, aber nur in der Hälfte dieser Periode oder des Mahā-Yuga kann diese Wurzelrasse eigentlich eine beginnende, wachsende und reife Wesenheit genannt werden. Wie früher erwähnt, verschwindet sie langsam im restlichen oder zweiten Mahā-Yuga, weil die Rasse, in Form physischer Körper, das Gefäß von Egos wird, die in ihrem evolutionären Fortschritt ständig abnehmen. So gibt es heute unter uns Atlantier; aber die Egos, die diese degenerierten „atlantischen Körper“ bewohnen, stehen weit unter der besten Klasse der Atlantier aus der Zeit, als sich Atlantis in seiner Blüte befand. Es gibt sogar einige von den alten Lemuriern unter uns, traurige Überbleibsel einst wunderbarer Vorfahren, denn Lemurien war zu seiner Zeit eine wunderbare Rasse und ein wunderbarer Kontinent. Diese wenigen „lemurischen Körper“, die immer noch weiterbestehen, werden so genannt, weil sie direkt von Lemuriern abstammen. Sie sind die Vehikel für die niederste Klasse der menschlichen Rasse. Diese niedrigen Egos sind aber keine verlorenen Seelen. Sie sind lediglich die am wenigsten evolvierten menschlichen Egos zur gegenwärtigen Zeit und daher Nachzügler. Jede Wurzelrasse enthält die­selben Egos, die sich in der vorhergehenden Wurzelrasse entwickelt haben.

Kommen wir wieder darauf zurück, wie sich die Lebenszyklen der Wurzel­rassen auf die Yugas beziehen: Die Lemurier und Atlantier starben in der Regel schnell, wenn ihre Körper, ihre Leben das erreichten, was wir jetzt die menschliche Kali-Yuga-Periode nennen würden. Der Grund dafür war, dass sie noch nicht genügend zu höherer intellektueller Macht und Spiritualität evolviert waren. Mit anderen Worten: Diese frühen Rassen starben jung, weil sie keinem reichen und erfüllten Alter entgegenblicken konnten.

Wir gingen in der Evolution durch die Phase, die in den atlantischen Zeiten so bemerkenswert war. Und da wir uns in der fünften Wurzelrasse und auf dem aufwärtssteigenden Bogen befinden, wachsen wir langsam in die evolutionären Bewusstseinsstadien hinein, in denen der höhere Intellekt und die Spiritualität mit jedem vorbeiziehenden Jahrhunderttausend immer stärker werden. Die letzte Lebenshälfte wird daher mit fortschreitender Zeit immer reicher an Verständnis und Empfinden.

Mit dem Beginn der fünften Wurzelrasse begann sich die letzte Lebenshälfte des Menschen zu entwickeln. Eines Tages wird das Alter die Zeit sein, in der der Mensch in der Fülle seiner physischen, intellektuellen und spirituellen Kraft stehen wird. Dann werden Kindheit und Jugend verhältnismäßig kürzer sein. Der Grund dafür ist, dass der Mensch viel schneller als jetzt selbstbewusst handeln wird. Dieser Prozess wird sich durch die Zeitalter fortsetzen, sodass, wenn wir die siebente Wurzelrasse auf dieser Erde während dieser vierten Runde erreicht haben, die letzte Lebenshälfte als der einzig lebenswerte Teil angesehen werden wird. Die Körper werden dann stärker, anpassungsfähiger sein, sehr verschieden davon, wie sie jetzt in mancher Hinsicht sind; vitaler, von größerer Widerstandskraft, jedoch etherischer. In diesen fernen Zeiten wird der menschliche Körper vor seinem Tod kräftiger sein als in der Zeit, die wir Jugend nennen würden.

Obgleich die Atlantier in dem Alter starben, das wir späte Jugend oder frühes mittleres Lebensalter nennen würden, lebten sie viel länger als wir. Mit der Zeit werden die Kinder immer reifer an inneren Fähigkeiten und körperlich reifer geboren werden, aber nicht unbedingt physisch größer sein. In der Vergangenheit waren es die Körper, die den größeren Teil des menschlichen Lebens in Anspruch nahmen. Mit uns beginnen sich die Dinge umzukehren. Der innere Mensch – die Vernunft, die Spiritualität – wird immer mehr und mehr hervortreten.

Wir leben in einem sehr interessanten Zeitalter. Ich glaube nicht, dass es in den überlieferten Annalen, die uns derzeit zugänglich sind, jemals eine Epoche gab, in der ernsthafte Schüler der alten Weisheit die jetzt verfügbaren Möglichkeiten hatten.

Es ist vieles über die Dunkelheit unseres Zeitalters, das Kali-Yuga, gesagt worden, aber gerade diese Anspannungen und Belastungen öffnen unsere Herzen und ziehen die Schleier vor unserem inneren Auge hinweg. Es ist das Eiserne Zeitalter, ein harter, unerbittlicher Zyklus, da alles in heftiger Bewegung und schwierig ist; aber es ist gerade das Zeitalter, in dem spirituelle und intellektuelle Fortschritte am schnellsten gemacht werden können. Im Goldenen Zeitalter, im sogenannten Zeitalter des Saturn, der Zeit der menschlichen Unschuld, bewegte sich alles ausgeglichen. Die gesamte Natur wirkte zusammen, um das Leben schön und angenehm zu machen. Etwas in unseren Herzen sehnt sich nach diesem Zeitalter zurück. Doch es ist nicht das, wonach das evolvierende Ego verlangt.

Es ist ein sonderbares Paradoxon, dass das härteste und grausamste aller Yugas gerade das ist, in dem der schnellste Fortschritt erlangt werden kann. Es ist die Zeit der Gelegenheit, die Zeit der Wahl, wenn die fortgeschrittensten Egos die Samen für die folgende große Wurzelrasse werden. So wird das Satya-Yuga der neuen Rasse aus dem Kali-Yuga der alten Rasse geboren werden und in ferner Zukunft wird es noch größere Dinge als in der Vergangenheit geben. Wieder einmal werden die Leben der Menschen mit der Inspiration des universalen Mitleids und der Weisheit in Einklang gebracht werden. Die archaischen Lehren über das Licht, das aus dem Herzen der spirituellen Sonne fließt, die jeder Mensch im tiefsten Innern seines Seins ist, werden erneut das kostbarste Erbe der menschlichen Rasse sein.

Fußnoten

1. Manvantara ist eine Zusammensetzung aus zwei Worten, Manu – antara, was „zwischen zwei Manus“ bedeutet. Der Ausdruck wird daher für die Periode manifestierter Tätigkeit zwischen dem eröffnenden oder Wurzel-Manu und dem abschließenden oder Samen-Manu eines jeden Globus verwendet. Durch die Erweiterung des Gedankens hat dieser Ausdruck die allgemeine Bedeutung für die Lebenszeit eines beliebigen Eies von Brahmā angenommen. Ganz gleich, ob es sich um einen Planeten, um eine Sonne oder um eine Galaxis handelt. Daher steht Manu kollektiv für die Wesenheiten, die zu Beginn einer Manifestation erscheinen und von denen alles abgeleitet wird. [back]

2. Vgl. Isis entschleiert, II264265Die Geheimlehre, Bd. I, S. 380391.
Brahmā ist die männliche oder personifizierte Form des Neutrums Brahman (von der Zeitwortwurzel brih, was ausdehnen, wachsen, Früchte tragen bedeutet) und steht für das spirituell sich entwickelnde Energie-Bewusstsein jeder kosmischen Einheit, wie z. B. eines Sonnensystems, das richtig ein Ei Brahmās genannt wird. [back]

3. Eine Planetenkette besteht aus sieben (oder zwölf) Prinzipien oder Globen, von denen nur einer für uns auf dieser Ebene sichtbar ist. [back]

4. Nirvāṇa, ein zusammengesetztes Sanskrit-Wort – nir: präpositionale Vorsilbe, die „aus“ oder „hinweg“ bedeutet; vāna: das passive Partizipium der Vergangenheit der Zeitwortwurzel vā, blasen – wörtlich „ausgeblasen“. Die Bedeutung des alten indischen Gedankens wurde so schlecht verstanden, dass europäische Gelehrte viele Jahre lang darüber diskutierten, ob „ausgeblasen sein“ tatsächliche Vernichtung der Wesenheit bedeutet oder nicht. [back]

5. Die Geheimlehre, Bd. I, S. 103siehe auch Bd. I, S. 56368544–5; Bd. II, S. 647. [back]

6. Vgl. Fundamentals of the Esoteric Philosophy, Kap. 45. [back]

7. Siehe SDI, 634, „Cyclic Evolution and Karma“, und I, 647, „The Zodiac and its Antiquity“. GLI, 695, „Zyklische Evolution und Karma“, und I, 710, „Der Zodiakus und sein hohes Alter“. [back]

8. Das findet in allen Bereichen kosmischen Lebens statt, aber nur die Körper, die Gefäße werden verschlungen, nicht die Monaden oder Egos. Diejenigen Kometen, die infolge karmischer Anziehungen aus vergangenen Manvantaras unwiderstehlich in verschiedene Sonnen eingezogen und vernichtet werden, sind nur in dem Sinne Versager, dass sie ungenügend evolviert oder vorbereitet sind, um auf der Ebene unseres Globus D zu existieren. Der Fehlschlag entsteht nicht durch irgendeine spirituelle Unvollkommenheit der Monade. Wenn die Monaden eines Sonnen- oder Planeten-Kometen (oder eines Menschen – denn die Analogie liegt nahe) gehindert werden, sich auf dieser Ebene wieder zu verkörpern, so sind es nur die Trägersubstanzen, die „verschlungen“ werden, denn die Monaden oder Egos sind sofort frei und beginnen sogleich wieder, einen neuen kometen­artigen (oder menschlichen) Körper aufzubauen.
Es ist gut, sich daran zu erinnern, dass im Ablauf der kosmischen Evolution eine Sonne nicht nur versucht, ihre jüngeren Brüder, die Planeten, zu verschlingen, sondern sie bemüht sich auch, ihnen zu helfen. Es ist paradox: Würden wir uns der Sonne nähern, so würden unsere physischen Körper blitzschnell vernichtet. Sie würden nicht nur in Atome zerstreut, diese Atome selbst würden sogar auseinandergerissen, gespalten. Das ist gemeint, wenn gesagt wird, dass die Sonne eine wohltätige Kraft ist, dass sie aber auch ein Vernichter, ein „Verschlinger“ sein kann. Es wird jedoch die Zeit kommen, da jeder von uns vollkommen sicher in das Herz der Sonne eintreten wird, und zwar deshalb, weil der Kern unseres eigenen Wesens ein Teil der Sonnenessenz ist. [back]

9. Vgl. Die Geheimlehre, Bd. I, S. 299, 359. [back]

10. In diesem Zusammenhang gehören weder Neptun noch Uranus zu unserem Sonnensystem, auch nicht der zuletzt entdeckte Planet Pluto. Sie sind das, was wir „Einfänge“ nennen können. sozusagen Eindringlinge in unser Sonnensystem. Diese drei Planeten gehören zu ihrem eigenen Sonnensystem, das ebenfalls, wie unser Sonnensystem, zum universalen Sonnensystem gehört. Es kann im organischen System und durch die aufeinander wirkenden Beziehungen des kosmischen Eies von Brahmā vorkommen. dass gewisse Planeten eines Sonnensystems für die Bewohner eines anderen Sonnensystems sichtbar werden, weil beide zu dem einen universalen Sonnensystem gehören. Wenn sich nämlich zwei solche Sonnensysteme, was Position und Evolutionsstand auf den kosmischen Ebenen betrifft, einander nähern, dann können sie sich teilweise gegenseitig sehen, weil sie ähnliche Schwingungen haben. [back]

11. Der Name der alten Hindu-Schriften für die Planeten ist Ādityas, Söhne von Aditi; und obgleich von Aditi für gewöhnlich gesagt wird, dass sie acht „Sonnen-Söhne“ gebar, wie HPB in SDI, 99100GLI, 126 kommentiert, wird zu anderen Zeiten die Zahl der Ādityas mit zwölf angegeben. [back]

12. Vgl. The Mahatma Letters, S. 167. [back]

13. Vgl. Die Geheimlehre, Bd. I, 175–179. [back]

14. Die Astronomie sagt z. B., dass sich die Apsiden-Linie des Erdumlaufes in beiden Richtungen nach zwei Konstellationen des himmlischen Zodiakus hin erstreckt: zum Schützen und zu den Zwillingen, und dass sie sich ständig langsam ostwärts bewegt, und zwar mit einer geschätzten Geschwindigkeit von ungefähr einem vollen Umlauf in ca. 108 000 Jahren. Selbstverständlich macht der Umlauf der Apsiden-Linie eines jeden einzelnen Planeten seine Runde innerhalb seiner eigenen Zeitperiode. [back]

15. Weitere Erklärungen der Lokas und Talas siehe ab Seite 276. [back]

16. The Letters of H. P. Blavatsky to A. P. Sinnett, S. 245. [back]

17. Es mag von Interesse sein, dass Mārtāṇḍa, auch Mṛitāṇḍa (beides sind in der Sanskrit-Literatur Namen für die Sonne) „sterbliches Ei“ (von mṛita, sterblich, und anda, Ei) bedeuten – womit auf den sterblichen oder nicht beständigen Teil des Eies von Brahmā, d. h. besonders auf die sichtbare Sonne, die der physische Träger des Sonnen-Brahmā ist, Bezug genommen wird. In genau der gleichen Weise ist der menschliche Körper der sterbliche Teil seiner Konstitution oder seines Aurischen Eies. [back]

18. Es gibt eine Anzahl nordischer Mythen über die Erschaffung der Welten. Sie basieren auf natürlichen Wahrheiten, die von großen nordischen Lehrern der Vergangenheit in symbolischer Sprache formuliert worden sind. Alle haben einen Hauch von Melancholie, die den nordischen Völkern im Blut zu liegen scheint. Daher gibt es in den meisten dieser Mythen über die Entstehung der Welt Hinweise auf eines der größten Mysterien des Seins – die Selbstaufopferung der Gottheiten, damit die Welten ins Dasein treten können. Sie geben ihre Körper und ihr „Lebensblut“, das weiterfließt und zusammen mit dem Körper zur Welt und zu allen Dingen wird.
Hierin ist ein sehr heiliges Mysterium enthalten, das in verschiedenen Formen, wie z. B. in Hindustan und in Ägypten, gelehrt wurde; aber alle bedeuten das Gleiche: dass das Universum durch die Selbstaufopferung der höchsten Götter in Gang gehalten und vor Zerstörung bewahrt wird. [back]

19. Siehe zweiter fundamentaler Lehrsatz in Die Geheimlehre, Bd. I, S. 17. [back]

20. Die Geheimlehre, Bd. II, S. 77. [back]

21. Wenn der Leser die Abschnitte in der Geheimlehre über die verschiedenen Regierungen der Manus unserer Planetenkette, die sich auf die Zeitperioden der sieben Runden beziehen, analysieren will, wird er diese numerischen Hinweise besser verstehen. Vgl. ins­besondere Die Geheimlehre, Bd. II, S. 830–838 und 358–361. [back]

22. Siehe G. de Purucker: Occult Glossary, Seite 1845Okkultes Wörterbuch, Seite 1967. [back]