Die Leuchte Asiens
- Edwin Arnold
Anmerkungen
001Siddārtha oder Siddhattha scheint der eigentliche Name gewesen zu sein; den Beinamen Gautama, mit dem ihn die heiligen Schriften bezeichnen, hatte sein Stamm von einem alten Sänger entlehnt; Buddha »der Erwachte, der Erkennende« ist kein Name, sondern ein Wort, mit dem seine Anhänger seine religiöse Stellung als Erkenner der Wahrheit bezeichnen; poetisch wird er auch als Śākyamuni, »der Weise aus dem Śākya-Geschlecht«, bezeichnet. Tathāgato, »der Vollendete«, scheint er sich selbst in seinen Predigten mit Vorliebe genannt zu haben.
002Nach der Ansicht der Buddhisten besteht das Weltall aus zahllosen Sphären, von denen jede für sich Sonne, Mond, Himmel und Höllen hat. Mittelpunkt einer jeden Erde ist der Götterberg Meru oder Sumeru, ähnlich dem Olymp der Griechen. Die Inder dachten sich den Sumeru unserer Erde am nördlichen Horizont, also irgendwo im Himalaya. Die Erde wird nach den Himmelsgegenden in vier Teile eingeteilt, deren jeder von einem Gott regiert wird.
003Die fünf Zeichen der Geburt deuten den Beschluss des zur Menschwerdung sich anschickenden Buddha darüber an, in welcher Weltperiode, in welchem Weltteil, in welchem Lande, in welcher Familie und von welcher Mutter er geboren werden wolle.
004Die 33 Devas sind die an Rang den vier Weltregenten zunächst stehende Klasse von Göttern.
005Śākyas (»die Gewaltigen«), ein Stamm, der einst am Südhang des Himalaya einen Streifen ebenen, fruchtbaren Landes in der jetzigen Landschaft Nepals bewohnte.
006Maya bedeutet »Wundermacht«.
007Der Name Suddhōdana (»Reinreis«) deutet auf die blühende Reiskultur hin, welche in alter Zeit wie noch heute den Reichtum des Landes bildete.
008Die weißen Elefanten genossen in Indien besondere Verehrung. Gaṇesha, der Gott der Weisheit, hat den Kopf eines weißen Elefanten. Darum wählt Buddha als sein Symbol für den Traum der Königin einen weißen Elefanten.
009Kamadhuk oder Kamadhenn ist die Wunderkuh des weisen Basishtha, die ihrem Herrn alle Wünsche gewährte.
010Die Anschauung von den Höllenqualen ist bei den Indern in ähnlicher Weise ausgebildet wie im christlichen Mittelalter; nur dass der einen christlichen Hölle in der indischen Religion eine Vielheit von Höllen (8 große und 128 kleine) entspricht. Auch dauern die Qualen nach indischem Glauben nicht ewig, dienen also nicht als Strafen, sondern wie das Fegefeuer der katholischen Christen zur Läuterung. Die geläuterte Seele verlässt ihre Hölle und macht die Stufenleiter der Seelenwanderung von unten an durch.
011Über die Jahreszeit, in der Buddha geboren ward, gehen die Überlieferungen auseinander.
012Eine Baumart (Ochroma pyramidale), die als heilig galt; aus seinem Holz mussten die Stöcke der Brahmanen sein sowie die Scheite, mit denen bei Neubegründung eines Haushaltes das neue Herdfeuer entzündet wurde.
013Die Brahmanen besaßen Aufzählungen der körperlichen Zeichen, die dem Menschen Glück und Unglück bedeuten.
015Die Phantasie des Dichters macht hier drei der unteren Klassen des indischen Göttersystems (die achte bis zehnte) zu Trabanten der Weltregenten; die Rāgas sind eigentlich die Erdgeister, meist dargestellt als Menschen mit einer Schlangenkrone auf dem Haupte; die Yakshas sind die Elfen, die Kumbhāṇḍas die Erdmännchen.
016Eigentlich »Beherrscher eines Gaues« (Chakra), dann allgemeiner für »Weltherrscher«.
017Ratna bedeutet eigentlich »Juwel«, hier »heiliges Zeichen«, Chakra ist ein Bezirk, dann das göttliche Rad der Weltherrschaft, der Diskus in der Hand des Vishnu; Aswa heißt »Stute«, Hasti »Elefant«, Istri »Weib«.
018Asita (»der Schwarze«) oder Devala, ein weiser Büßer, angeblich Verfasser eines Lehrbuches der Astrologie.
019Der Pipulbaum oder Pippalabaum (Ficus religiosa), auch Bodhibaum genannt, ist eine wegen ihrer Verknüpfung mit der Buddhalegende von den Buddhisten heilig gehaltene Art des Feigenbaumes; neben jedem buddhistischen Tempel findet man einen solchen Baum gepflanzt. Manche dieser Exemplare sind sehr alt, so in Anarajapura auf Ceylon ein Baum, der 288 v. Chr. gepflanzt worden sein soll, und auch der heilige Bodhibaum bei Uravilva (s. u.), unter dem Buddha die Erleuchtung empfing, wird noch gezeigt. Man wagt nicht, ihn durch Beschneiden zu verwunden, aber die welk herabfallenden Blätter werden von den Pilgern als Reliquien mitgenommen.
020Swastika, das Hakenkreuz, ist eine uralte, bei allen indogermanischen Völkern heilig gehaltene Figur. Die 32 höheren und 80 niederen Zeichen werden in den Legenden ausführlich beschrieben.
022Ein berühmter Weiser, in der Kriegerkaste geboren; er soll sich durch Strebsamkeit zur Brahmanenkaste aufgeschwungen haben. Er ist einer der sieben großen Rishis, die in Indien gelebt haben sollen.
023Ein hochheiliger Vers aus dem Rigveda, der Bibel der brahmanischen Religion, den jeder Brahmane beim Morgen- und Abendgebet auswendig hersagen musste. Es ist ein Gebet zur Göttin Savitri, der Sonne.
024O Du goldene Sonne von herrlichstem Glanz, erleuchte Du unsere Herzen und erfülle unser Gemüt, auf dass wir unser Eins-Sein mit dem Göttlichen, dem Herzen des Universums, erkennen, den Pfad zu unseren Füßen schauen und ihn wandeln zu jenen fernen Zielen der Vollkommenheit, angespornt von Deinem eigenen strahlenden Licht. [Übersetzung von Gottfried de Purucker]
025Ehrende Anrede an einen Lehrer.
026Bezeichnung unterschiedlicher Schriftsysteme, die in den verschiedenen Teilen Indiens vorkommen.
027Eine noch jetzt in Indien übliche Bezeichnung für 100.000.
028Die hier genannten Worte bezeichnen zum Teil mystische Zahlenbegriffe, die einer genauen Erklärung spotten.
031Die zuerst genannten Worte bedeuten verschwindend kleine Maße, es steigt allmählich bis zum Yojana, dem »Morgen«.
032Gemeint ist der innerste Kern eines Gerstenkorns.
034Eine andere Tradition setzt auch späterhin den Devadatta in Gegensatz zu seinem Vetter, dem Buddha. Er strebt nach der Leitung der Gemeinde und sucht den Meister aus dem Wege zu räumen. Durch Wunder wird dieser vor seinen Nachstellungen bewahrt, schließlich soll Devadatta eine eigene Sekte gebildet haben, der er eine Reihe neuer, verschärfter Gesetze gab.
035In der Kunst der Buddhisten pflegt Buddha mit untergeschlagenen Beinen sitzend dargestellt zu werden; dies gilt als die für ihn charakteristische heilige Stellung des Sinnens.
036Divan (auf der zweiten Silbe zu betonen) = Ratsversammlung.
037Dschungel, richtiger Dschangel, die wilde Steppe am Fuß des Himalaya, von Sümpfen erfüllt, mit Schilf und undurchdringlichem Gestrüpp von Schlingpflanzen und Buschwerk bedeckt, dazwischen weite Grasflächen, die im Frühjahr ein reiches Weideland bilden.
038Der Mangobaum ist ein in den Tropenländern vielfach kultivierter, immergrüner Obstbaum.
039Ein in Asien heimischer, dem Eisvogel verwandter Vogel, der bereits von Aristoteles als Vertilger der Bienen bezeichnet wurde; daher im Original mit dem Namen »Bienenfresser« bezeichnet.
040»Die sieben Schwestern« sind eine indische Vogelart (Malacocercus terricolor Hodgson – Dschungeldrossling), so genannt, weil sie stets in Gruppen von sieben leben; sie streiten sich untereinander wie die Fischweiber und dulden keinen fremden Vogel unter sich; in Bombay heißen sie »Die sieben Brüder«.
041Königsfischer oder Fischtiger, eine Bezeichnung des Eisvogels.
042Der Jambulbaum oder Rosenapfelbaum ist in Indien sehr verbreitet; das Land heißt danach in alten Texten Yambudvīpa, das Jambulland.
043»Licht«, dann auch besonders die durch Nachsinnen erzielte Erleuchtung.
044Die Inder dachten sich die ganze Welt von heiligen Wesen, niederen Klassen des Göttersystems, erfüllt.
045Rishi, eigentlich ein von Gott inspirierter Dichter oder Weiser. Die Inder erzählen von sieben großen Rishis, welche die heiligen Bücher, die Veden, verfasst haben sollen; ihre Namen werden verschieden angegeben. Hier ist das Wort auf göttliche Wesen der geringeren Art angewandt.
046Magnolia champaca – seltener auch Parfümbaum genannt, auch Champaka oder Champak – eine Magnolienart.
047Maharadscha (Mahārāja) = Großkönig, bis heute in Indien als Fürstentitel gebräuchlich.
048Die Barasinghas (Hindi für »Zwölf Hörner«) oder Zackenhirsche (Rucervus) sind eine in Indien lebende Gattung der Säugetiere aus der Familie der Hirsche (Cervidae).
049Kapilavastu oder Kapilavattu, »Rotboden«, nach der roten Erde, die noch jetzt unter dem später angeschwemmten Land zu finden ist.
050Surma (persisch) ist zu Pulver verriebenes Antimon, das zum Färben der Augenlider verwendet wird – eine Art Kajal-Stift.
051Tilaka (Sanskrit für Zeichen, Markierung) oder umgangssprachlich Tika (Hindi: ṭīkā) nennt man die verschiedenen Segenszeichen, die Hindus oft auf der Stirn tragen. Mit roter Puverfarbe wird der Punkt oder Strich insbesondere auch zu feierlichen Anlässen aufgetupft. Er markiert den Sitz des »dritten Auges«.
052Parvati (Sanskr. Pārvatī), hinduistische Muttergöttin, Gattin des Shiva. Der Name bedeutet „Tochter der Berge“g. Sie stellt in der indischen Tradition die ideale Ehefrau dar, treu, geduldig, liebend, hingebungsvoll etc.
053Yamun oder Yamunā, der größte Nebenfluss des Ganges.
054Ein Berggipfel im Himalaya.
055Die Lehre von der Seelenwanderung, die hier und im Folgenden mehrfach berührt wird, ist eine der Grundlehren der Buddhistischen Religion.
056Suprabuddha. Yasōdharas Vater tritt in der Legende als König von Kdi und Verwandter des Suddhōdana auf.
057Arjuna »der Weiße« ist vom Dichter aus einer verwandten Legende vom Freierkampf in die Buddhalegende übertragen.
058Nanda ist nach der Legende ein Sohn des Suddhōdana, also Siddārthas (Halb-)Bruder.
059Arabisches Wort, bedeutet einen freien Platz.
060Kantaka, »der König der Hengste«, das in der Legende viel gepriesene Ross des künftigen Buddha.
062Kaurimuscheln – eine Vorstufe des Geldes. Mit ihnen wurde der Tauschhandel mit einem abstrakten Wert – später das Geld – begonnen.
063Sari, die gewöhnliche Tracht der Hindufrauen; ein langes Stück Tuch, um den Körper gewunden und über den Kopf gezogen.
064Nach der Überlieferung der Vater des Königs Suddhōdana.
065Palmyrapalme (Borassus flabellifer).
066Böser Geist, wie er in Bäume und Tiere fährt, um den Menschen Übles anzutun.
069Eine heilige Grasart, die man zum Bestreuen des Opferplatzes benutzte.
070Über die Hochzeitsgebräuche bei den Hindu vgl. »Evangelisches Missionsmagazin«, Jahrg. 1888, G. 481 ff. Das Gadi ist ein Metallgefäß; Attar ist Blumenessenz, speziell Rosenöl; die Mantras sind heilige Verse aus den Veden, zum lithurgischen Gebrauch eingerichtet.
071Vishramvan bedeutet »Ruheplatz«.
072 Ein am Abhang des Himalaya entspringendes Flüsschen, welches noch heute, nach über 2000 Jahren, denselben Namen trägt; es mündet bei Gorukpore, etwa 100 engl. Meilen nördlich von Benares, in den Fluss Rapti.
073Der Salbaum (Shorea robusta Wat.) ist ein in Indien sehr verbreiteter Baum, sodass Sālo im Pali »Baum« bedeutet.
074Tamarinde, ein in Indien heimischer Baum mit weißlichen duftenden Blüten, dessen Mark einen für Indien bedeutsamen Handelsartikel darstellt.
075Eine in den Palitexten vorkommende Pflanzenart; welche Pflanze gemeint sei, ist nicht bekannt.
076Die Buddhisten breiten, wie auch die Muslime, zum Gebet einen Teppich aus, auf dem sie niederknien.
077In Indien pflegte man die Fassaden vornehmer Häuser aus Holz, oft sehr kunstreich, zu schnitzen. Eine Sammlung erlesener Beispiele dieser Art befindet sich im India Museum zu London, South Kensington.
078Als der Gott Krishna (so berichtet die indische Sage) als Hirte auf Erden weilte, war die schöne Radha seine Gattin.
079Sita (»die Furche«), Göttin und Gemahlin des Gottes Rama, Symbol des gefurchten und fruchtbringenden Ackerlandes; Hanuman, göttliches Wesen in Gestalt eines Affen, galt als Gott der Magie, Heilkunde und Grammatik; Draupadi, indische Königstochter, von deren wunderbarem Schicksal die Sage viel erzählt.
080Gaṇesha galt den Indern als Sohn des Gottes Shiva und als Gott der Weisheit. Er wurde dargestellt als ein dicker Mann mit dem Kopfe eines Elefanten und vier Händen; in der ersten hielt er eine Muschel, in der zweiten einen Diskus, in der dritten eine Keule, in der vierten eine Wasserlilie.
081Nelumbo (Nymphaea Nelumbo), die indische Seerose, ist eine dem Lotos verwandte Wasserpflanze mit prachtvollen roten oder weißen Blüten, die auf schlanken Stielen aus dem Wasser hervorragen.
082Yōjana, der »Morgen« – ein großes Längenmaß.
084Nullah ist die von einem Wasserlauf herausgearbeitete Schlucht, ein Wadi; gewöhnlich ein trockenes Flussbett.
085Maidān – arabisches Wort, bedeutet einen freien Platz.
086Dschungel, richtiger Dschangel, die wilde Steppe am Fuß des Himalaya, von Sümpfen erfüllt, mit Schilf und undurchdringlichem Gestrüpp von Schlingpflanzen und Buschwerk bedeckt, dazwischen weite Grasflächen, die im Frühjahr ein reiches Weideland bilden.
087Altes indisches Längenmaß, ca. 3.650 Meter.
088Bimbisāra, der König des den Śākya benachbarten Maghadareiches, das in der Nähe von Benares lag.
089Channa, der treue Wagenlenker und Vertraute Siddārthas, war nach der Überlieferung zu derselben Zeit geboren wie sein Herr.
090Tulsi (Ocymum sacrum Wat., Heiliges Basilikum, Indisches Basilikum, Tulsi, Tulasi), ein Strauch, welcher Verehrung genoss, weil eine der von Krishna geliebten Gopis oder Hirtenmädchen von ihm in diese Pflanze verwandelt wurde.
092Metallene Schalen, die angeschlagen einen dröhnenden Ton von sich geben und in Indien und China statt der Glocken benutzt werden.
093Die im Orient (jetzt vielfach auch in Italien) zum Ziehen von Lasten verwendeten Büffelochsen haben auf dem Rücken ein erhöhtes Fettpolster.
094Indra, der Himmelskönig, ist eine der ältesten Gottheiten Indiens.
095Die Gespräche, in denen Buddha frühere Religionslehrer ihrer Irrtümer überführt, nehmen in der buddhistischen Literatur einen breiten Raum ein.
097Hamal (arab. Wort) = Lastträger.
098Das Gadi ist ein Metallgefäß; Attar ist Blumenessenz speziell Rosenöl; die Mantras sind heilige Verse aus den Veden, zum liturgischen Gebrauch eingerichtet.
099Drei der indischen Kasten; die oberste (Brahmanen) ist der Priesterstand, die zweite (Kshatriyas) der Kriegerstand, die unterste (Sudras) sind die Tagelöhner.
101Karanda-Pflaume (Carissa spinarum, Wachsbaum), wächst als Strauch oder Baum. Essbar, jedoch nicht mit der Pflaume verwandt.
102Rama, ein berühmter Held der späteren indischen Sage, dessen Taten das Gedicht Ramajana erzählt. Er galt für eine Inkarnation des Gottes Vishnu, und man pflegte ihn bei feierlichen Gelegenheiten anzurufen. Noch heutzutage hat sich der Glaube an ihn im Volke erhalten, und sein Name in der Form »Ram! Ram!« ist eine häufige Art der Begrüßung.
103Brahma, der oberste Gott der späteren Hindureligion; in den Veden noch nicht in dieser Eigenschaft, sondern als Weltprinzip neben dem Ātman, der Seele.
104Der zwölfte Mondmonat – März – April, der echte Frühlingsmonat.
105Ashoka (Jonesia Asoka Roxb.), eine in Indien heimische Baumart; die Blüte ist einer von den fünf Pfeilen des Liebesgottes.
106Mudra (»Siegel, Siegelring«, dann »Erkennungszeichen, Losung«) ist der Anruf eines Wächters, der von dem andern die Parole verlangt.
107Angana (»das schöne Weib«) ist als die Parole der Wächter gedacht.
109Die »Große Schlange« ist die Weltschlange Vishnus, in deren Diadem sich ein leuchtender Stein, der Kanthastein, befindet.
110Vishnu, der zweite Gott der indischen Götterdreiheit Brahma, Vishnu, Shiva, war eine der populärsten Gottheiten der Hindu. Er ist hauptsächlich der Sonnengott; seine Sorge um die Welt tut sich in einer Reihe von Inkarnationen kund, in denen er als Mensch herabsteigt, um irgend einem großen Übel in der Welt abzuhelfen. Shiva, der dritte in der indischen Dreieinigkeit, repräsentiert das zerstörende Prinzip.
111Die indischen Bettelmönche führten stets eine Schale bei sich, da sie nach frommem Glauben alle Speise, die ihnen gereicht wurde, nie direkt, sondern nur in dieser Schale empfangen durften.
112Die »reinen« Devas, eine Art Dämonen.
113Malwa oder Malava, Landstrich in Vorderindien.
114Der König Bimbisara herrschte vermutlich im 5. Jh. v. Chr. über das Reich von Magadha im Osten Indiens.
115Safflor (Carthamus L.) ist eine den Disteln verwandte Pflanzenart, aus der Farbstoffe, besonders Karmin, gewonnen werden.
116Jujube (Zizyphus L.) ist eine Art Hagedorn, wächst in Indien baumartig und wurde früher für den Lotos der homerischen Lotophagen gehalten.
117Im nördlichen Indien ist das Ordenskleid der Bettelmönche gelb.
119Yogi heißen die Anhänger einer religiösen Sekte in Indien, die von theistischen Ideen ausgeht.
120Brahmachari oder Brahmachārin (»geistlicher Schüler«) wird ein Jüngling genannt, der – um den Veda zu lernen – sich der Leitung eines brahmanischen Lehrers anvertraut.
121Bhikshu oder Bhikkhu (»Bettler«) wird ein Brahmane genannt, der der Welt entsagt hat und dem Orden der Bettelmönche (Bhikkhusanga) beigetreten ist.
122Der vielgestaltige Gott Shiva, dessen Macht sich nach dem Glauben des Volkes über die verschiedensten Dinge und Verhältnisse des Lebens erstreckte, hatte auch eine große Zahl von Namen; es wird von 1.008 Namen berichtet.
125»Götterkönig«, Beiname des Indra.
126Der Milchsaft eines Schlinggewächses (Aselepias scida), der ausgepresst und vergoren einen berauschenden Trank liefert. Der Soma-Saft ward beim Opfer den Göttern gespendet, als deren Lieblingsgetränk er galt; auch die Brahmanen wussten ihn zu schätzen.
127Eine Art heiliges Opfergras.
128Bodhgayā, der moderne Name des Ortes; in der Legende heißt er Uruvela (Pali) oder Urubilva (Sanskrit).
130Das heilige Gesetz der Veden.
133Das »Buch vom rechten Handeln«.
136Lakshmi, die Göttin des Glückes und der Schönheit, überhaupt die Personifikation der Weiblichkeit; sie galt als Gemahlin des Vishnu.
137Das Symbol der Zeugungskraft der Natur, wurde in Form einer Steinsäule oder eines Kegels verehrt.
141Der Himmel Indras, wo die niederen Götter und die nach ihrem Tode zur Seligkeit gelangten Menschen wohnen. Dieser selige Aufenthalt wird gewöhnlich auf dem Gipfel des Berges Meru gedacht.
142Der Indische Koel (Eudynamys scolopaceus) zählt innerhalb der Familie der Kuckucke (Cuculidae) zur Gattung Eudynamys.
143Trishna, Arati und Ragā werden in der Legende die Töchter des Teufels Mara genannt.
144Der Zustand eines Sammā-Sambuddha ist eine der Stufen der Erleuchtung.
148Dukha-Satya: die Wahrheit, die im Schmerz verborgen ist.
150Karma: alles menschliche Tun.
151Die Skandhas sind die bereits genannten fünf Hauptgruppen der äußeren und inneren Eigenschaften des Menschen: 1. Sañjñā (Wahrnehmung); 2. die Samskāras (Vorstellungen, Gebilde der Einbildung, Eindrücke, Stimmungen); 3. Bijñāna (klarer Begriff, Unterscheidungsvermögen, Urteil, Verstand); 4. Rupā (Gestalt, Form);
5. Bedanà (sinnliche Empfindung).
152Upādānas sind die Schranken des menschlichen Geistes, die uns hindern, das Ding an sich zu erkennen.
153Der Kuckuck, s. auch Anm. 142.
154Pret, Gespenst, Erscheinung eines Toten innerhalb der ersten zehn Tage nach dem Tode.
158Die Farbe der Trauer im Orient ist weiß.
159Die zwölf Nidānas sind nach der Lehre des Buddhismus die Phasen, die der Mensch durchmacht, von dem Wahn angefangen, dem er seine Entstehung verdankt, bis zu seinem Tode.
160Jene fünf Asketen, die er früher vergeblich von ihrer Selbstpeinigung abzubringen versucht hatte. Sie weilten damals nach der Legende in dem Wildpark Isipatana bei Benares.
161161 Ein Monat der Regenzeit.
162Die vier heiligen Wahrheiten sind die Wahrheiten vom Leiden, von der Entstehung des Leidens, von der Aufhebung des Leidens, von dem Wege zur Aufhebung des Leidens. Der erhabene achtfache Pfad, der zum Nirwana führt, besteht in rechtem Glauben, rechtem Entschließen, rechtem Wort, rechter Tat, rechtem Leben, rechtem Streben, rechtem Gedanken, rechtem Sichversenken.
163Yashti oder Yashtivana ist der Name des Parkes bei Rajagriha, den Buddha bei seiner Rückkehr zunächst zu seinem Aufenthalt wählte.
168Bodhisāt (eigentlich Bodhisattva, »Der zur Erkenntnis Erwachende«) heißt die Seele eines künftigen Buddha, während sie die Vorstufen zur Erlangung der Buddhaschaft durchmacht; die Entwicklung eines Bodhisattva besteht aus den drei im Text angedeuteten Phasen.
173Ein Crore (indische Zahl) = zehn Millionen. Der Text spricht von vier Milliarden Menschen.
174Mlechhas wird die barbarische (d. h. nichtarische Ur-)Bevölkerung Indiens genannt.
175OM = Amen; Amitaya = »Die Unermesslichkeit«.
176Die Form der Muschel gab der schöpferischen Kraft die Idee für die Zeichnung am Halse des Fasans ein.
178Dies ist eine heilige Gebetsformel: »O du Kleinod im Lotosblatte (d. h. Buddha), Amen!« Buddha wird öfter auf einem Lotosblatte sitzend dargestellt.
179Die Regel des menschlichen Handelns.
181Dasa-Sîl, »Die zehn guten Sitten«, sind die zehn buddhistischen Ordensregeln.
184Die bereits in Anm. 178 erklärte Gebetsformel mit langgezogenem Endwort.