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Zufall oder Planung?

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Bildtext: Denderah-Zodiak; gezeichnet von V. Denon und in seinem Travels in Upper and Lower Egypt, London, 1803 veröffentlicht.

Wenn die Erde ihren jährlichen Kreislauf um die Sonne vollendet hat, sagen wir, sie hat 360° durchwandert. Nehmen wir jedoch die Frühjahrs-Tagundnachtgleiche als Ausgangspunkt, dann können wir die überraschende Tatsache feststellen, daß die Erde diesen Punkt jedes Jahr um zwanzig Minuten zu früh erreicht. Nach 72 Jahren beginnt der Frühling somit um einen Tag früher und nach 2.160 Jahren ist sie der Zeit um einen Monat (30 Tage) voraus. Um den ganzen Kreis zu vollenden, sind 25.920 Jahre notwendig. Dieser Zyklus ist als Präzessionszyklus bekannt, denn die Erde rückt jedes Jahr ein klein wenig vor. Die Gründe für diese Erscheinung sind kompliziert, aber der hauptsächlichste Einfluß, der dazu beiträgt, soll die Anziehungskraft des Mondes und der Sonne auf den Äquatorgürtel der Erde sein. Dadurch verschiebt sich der Pol unseres wirbelnden Kreisels Erde geringfügig und kommt nach und nach auf einem kreisförmigen Pfad vorwärts, der ungefähr 26.000 Jahre dauert.1

Das Endergebnis dieses Präzessionszyklus ist darin zu finden, daß, während die Erde im Uhrzeigersinn vorrückt, die Sonne sich vor dem Hintergrund der feststehenden Konstellationen ganz langsam vorwärts bewegt; und wenn wir für jede dieser Konstellationen die runde Zahl von 30° annehmen, so ist zu ersehen, daß die Sonne alle 2.160 Jahre ein Zeichen des Zodiak durchwandert. Diese Zahl wird auch manchmal als Messianischer Zyklus bezeichnet. Den alten Astronomen war sie für die menschlichen Angelegenheiten wichtig, denn sie hatten beobachtet, daß jedesmal, wenn die Sonne (und damit auch die Erde) in ein neues Zeichen eintritt, die Menschen dem Einfluß anderer und dementsprechenden kosmischen Einwirkungen ausgesetzt sind.

Deshalb wurden das Ende einer zodiakalen 'Präzession' und der Beginn einer neuen Periode als kritische Punkte im Leben der Menschheit angesehen. In der Regel erschien dann auf irgendeinem Kontinent ein Weltlehrer oder ein Avatâra, wie z. B. Jesus, der das Zeitalter der Fische einleitete. Es ist von besonderem Interesse, daß der Beginn und das Ende dieser Intervalle von 2.160 Jahren anscheinend durch Syzygien unter den Planeten gekennzeichnet werden. Eine solche fand 100-200 v. Chr. statt, und zumindest zwei bemerkenswerte in diesem Jahrhundert; die eine am 11. Mai 1941, als fast alle Planeten in einer geraden Linie ausgerichtet waren; und die andere am 4. Februar 1962, die den allmählichen Eintritt der Sonne in das Tierkreiszeichen Wassermann anzeigte.

Daraus ist klar ersichtlich, daß wir tatsächlich von einer kosmischen Uhr beeinflußt werden - oder vielmehr, daß wir und alle anderen Reiche uns mit dem Kosmos verbinden, um eine lebendige Uhr zu bilden, deren Bewegungen von der genauen Voraussagbarkeit etwas abweichen, weil sie aus Einheiten zusammengesetzt ist, von denen jede ihren individuellen "Willen" hat. Diese Diskrepanz wurde von den modernen Astronomen beobachtet. Mögen die Abweichungen unter den Himmelskörpern auch nur Sekunden betragen, so können bei den längeren Zyklen die Unterschiede doch recht beträchtlich sein. Außerdem gibt es Zyklen, deren Einfluß andere Zyklen verändert. Durch manche werden die vorherrschenden Einflüsse unwirksam, durch andere werden sie verstärkt. Deshalb muß jeder Forscher, der glaubt, so viel zu wissen, um Aufstieg und Niedergang von Nationen, die Geburt und den Tod einzelner Menschen oder andere regelmäßig wiederkehrende Ereignisse genau voraussagen zu können, in die Irre gehen. Andererseits sollte jedoch auch erwähnt werden, daß das Leben im Universum, auf unserem winzigen Globus, einschließlich des menschlichen Wirkens gewissen unvermeidlichen Veränderungen unterworfen ist, die im allgemeinen genau festgelegt werden können - und von Philosophen, Astronomen und Mathematikern tatsächlich auch seit frühesten Zeiten verzeichnet wurden.

In früheren Zeitaltern haben jene, die um diese Dinge Bescheid wußten, ihre Weisheit verschlüsselt in außergewöhnlichen architektonischen Bauten, wie der großen Pyramide, oder an Wänden und Gewölben, wie dem Zodiak von Denderah in Ägypten, an die Nachwelt überliefert; im alten Peru (heute Bolivien) am Sonnentor von Tiahuanaco; in Stonehenge, im Glastonbury-Zodiak und in anderen megalithischen Bauwerken in Britannien und anderswo. Auch Inschriften, wie z. B. an den Stelen der Mayas, weisen darauf hin. Ganz abgesehen von den Glanzleistungen, die in den Steinbrüchen, beim Transport, und beim Errichten dieser oft massiven Bauwerke aus Stein gemacht wurden, und ganz abgesehen von der dabei entwickelten erstaunlichen wissenschaftlichen Sachkenntnis, - all diesem wurde eine besondere Aufmerksamkeit seitens der Forscher zuteil - glauben viele, daß wir mehr Energie als bisher darauf verwenden sollten, zu versuchen, den Sinn dieser Bauwerke zu erfassen. Was wollten die Erbauer damit? In ihren Maßen, der Stellung und der Form kann ein Schatz wissenschaftlicher und religiöser Erkenntnisse niedergelegt sein, die weit größer sind, als wir ihren Planern oft zutrauen würden. Sollte es nicht möglich sein, in dieses Gebiet vorzudringen, ohne von jenen angefeindet zu werden, die diese archaischen Wunderwerke oft nur als Grabmäler, Monumente damaligen Größenwahns, als Schöpfungen des Steinzeitalters oder als Zeugnisse seltsamer Religionen unserer abergläubischen Vergangenheit einstufen?

Verschiedene Bücher, die in jüngster Zeit erschienen sind, können auf diesem Gebiet als bahnbrechend bezeichnet werden! Der Harvard-Astronom Gerald Hawkins, dessen Computer-Analysen über Stonehenge deutlich offenbarten, wie viel diese Alten wußten, widmete fast sein ganzes Werk Stonehenge Decoded "dem Menschen des Steinzeitalters - mißverstanden, verleumdet und unterschätzt." Er fügt hinzu: "Dabei ist noch so vieles nicht bekannt." Professor A. Thom nimmt in seinem Megalithic Lunar Observatories2 den gleichen Standpunkt ein. Er erkannte klar, daß diese unbekannten Erbauer genaue geometrische Kenntnisse besaßen, einen ausgeklügelten Sonnenkalender hatten, und über die Bewegungen der Sonne und des Mondes, ihre Phasen und die Finsternisse genau Bescheid wußten. Sie besaßen "ein hoch entwickeltes Wissen", das "einen geschulten, scharfen Intellekt" erforderte. Und jetzt (1972) entdeckte Alexander Marshack von Harvard, als er die Zeichen auf Bruchstücken von Knochen, die aus Frankreich und Spanien stammen, - und von denen er manche auf ein Alter von mindestens 30.000 Jahren v. Chr. schätzte - genau untersuchte, daß es damals "eine nahezu vollkommene Aufzeichnung über die Mondlaufbahn" gab, d. h. ein Instrument, mit dem die gleichbleibenden Mondphasen aufgezeichnet wurden. Außerdem meint er: "Augenscheinlich benützten die Jäger der Eiszeit in Westeuropa 30.000 Jahre v. Chr. schon ein bereits entwickeltes, kompliziertes, ganz genaues System der Aufzeichnung, eine Überlieferung, die, wie man annehmen könnte, schon damals Tausende von Jahren alt war" (The Roots of Civilization).

Nach nahezu allen archaischen Überlieferungen hat die Menschheit ein Alter, das dem Erdalter gleich ist; da aber der Darwinismus eine solche Annahme nicht anerkennt, werden die aus der Vergangenheit überlieferten Zahlen als mythologische Phantasien abgelehnt. Sonderbar ist nur, daß die Forscher zwar die Genauigkeit der früheren Zeitalter in der Astronomie und bei technischen Konstruktionen gern anerkennen, bei anderen Gelegenheiten jedoch, wo sich die Mayas die gleiche Mühe gegeben haben, über das Alter des Menschen und über die Zyklen in der menschlichen Geschichte zu berichten, unterstellen, alles sei vollständig 'falsch' und 'mythologisch', weil es mit der heutigen Annahme, der Mensch sei erst vor kurzem aus dem Tierreich entwickelt, nicht übereinstimmt.

Die Pandits des alten Indien lehrten, daß Planeten, Sonnen und Milchstraßen genauso wie die Menschen geboren werden, daß sie nach einem Leben von unterschiedlicher Länge (Manvantara) sterben und nach einer langen Ruheperiode (Pralaya) wiedergeboren werden, und somit ihre jeweiligen Zyklen vollenden. Sie gaben auch genaue Angaben über die Zeitspannen des Lebens und des Todes all dieser kosmischen Systeme. Die Planeten existieren nach ihren Aussagen genauso wie die Erde, 4.320.000.000 Jahre; danach zieht sich die planetarische Intelligenz gemeinsam mit all ihren niederen Lebewesen zu einer Ruheperiode von gleicher Dauer zurück. Diese Zahl kommt den neuesten wissenschaftlichen Schätzungen überraschend nahe. Eine solche planetarische Verkörperung wurde ein "Tag" im Leben von Brahmâ genannt, von dem angenommen wird, daß es 100 "Jahre" solcher Tage, oder 36.000 Tage dauert.

Räder innerhalb von Rädern - ein grundlegender Begriff, um die Zyklen ein wenig verstehen zu können, der außer bei den Juden, Hindus und Mayas auch noch bei vielen anderen Völkern zu finden ist. Einige der Alten waren der Meinung, die Erde bestehe aus sieben Globen, die sich auf verschiedenen kosmischen Ebenen von unterschiedlicher Ätherhaftigkeit befinden. Unser aus Felsen bestehender Erdglobus befindet sich dabei, ihrer Lehre nach, auf der niedersten und materiellsten Ebene, und die gesamten Lebensbereiche müssen diese Globen der Reihe nach durchwandern. Es hieß, daß jedes Reich auf jedem Globus durch sieben Hauptzyklen (in der modernen Theosophie Wurzelrassen genannt) geht, und daß diese wiederum in viele kürzere Zyklen unterteilt werden. Die gegenwärtige Menschheit soll sich der Mitte der von den Hindus als arische Rasse bezeichneten fünften der sieben grundlegenden Wurzelrassen nähern.

Eine Möglichkeit, sich von diesen Zyklen ein Bild zu machen (die Menschheit als Beispiel genommen), besteht darin, daß man mit 72 Jahren als dem idealen Lebensalter des Menschen anfängt und die Zahl immer wieder mit 7 multipliziert - über Nationen und Stämme bis zu den Familienrassen, Unterrassen und Wurzelrassen usw., wobei jede ihren eigenen Einflußbereich und ihre charakteristischen Merkmale hat. Die menschlichen Seelen tragen mit ihrem Kommen und Gehen zur Mannigfaltigkeit der verschiedenen Zivilisationen bei und finden genügend Raum, um die vielen Möglichkeiten ihrer komplizierten Natur zu entwickeln.

Das alles ist sehr zusammengedrängt, es hilft jedoch, den ungefähren Verlauf anzudeuten, wie sich viele der alten Völker das Leben der Menschheit vorstellten: nämlich als Teil einer wohlgeordneten, immer in Bewegung befindlichen, sich wiederholenden, alles umfassenden Entwicklung. Es vermittelt auch einen Einblick in die Kompliziertheit der "Räder innerhalb der Räder", wie sie sich überschneiden, wie sie im Inneren aussehen und ineinander übergreifen. Ob der Zyklus groß oder klein ist, die Regel ist die gleiche: An seinem Kulminationspunkt wird der Samen für den Nachfolger gesät, der dann ebenfalls an Zahl und Macht wächst, während sein Urheber an Bedeutung verliert.

Welche Beweise gibt es für eine solche weithergeholte Betrachtung über die menschliche Geschichte? Es gibt eine ganze Menge. In der Tat werden eigentlich alle wissenschaftlichen Daten durch dieses erweiterte Bild bestätigt; ob es aber ein 'Beweis' ist, wird davon abhängen, wie wir den anderen Erklärungen dieser Tatsachen gegenüberstehen. Wenn wir die größeren Zyklen, wie die der Wurzelrassen, betrachten, finden wir die Worte Lemurier und Atlantier, - für die dritte und vierte Rasse, die unserer eigenen Rasse vorangingen - die in diesem Jahrhundert zum Teil durch viele unvernünftige und unbegründete Behauptungen, die über sie aufgestellt wurden, einen mißlichen Beiklang erhielten. Das Ganze ist jedoch sehr einfach: Wenn die menschliche Geschichte Millionen Jahre zurückreicht, dann ist es doch klar, daß die Zivilisationen zum großen Teil auf anderen Kontinenten geblüht haben müssen, weil große Teile unserer gegenwärtigen Festländer sich noch gar nicht über den Wassern erhoben hatten.

Manchmal ist ein gegenteiliges Argument aufschlußreich. So ist es doch z. B. viel schwieriger, die übereinstimmenden Legenden aus aller Welt, die es über frühere Kontinente und ihre Bewohner, über deren Untergang und die danach folgende Überflutung der angrenzenden Länder gibt, zu ignorieren, durch Erklärungen zu beseitigen oder auf andere Weise aus dem Weg zu räumen, als sie anzuerkennen. Um nur einen einzelnen Fall zu erwähnen, können wir Platos Bericht über den Untergang von Poseidonis betrachten (s. seinen Timaios und Kritias), wo er sagt, daß dieser etwa 9.000 Jahre vor seiner Zeit stattfand. Poseidonis soll die größte Landmasse gewesen sein, die vom atlantischen Kontinent übriggeblieben war. Die anderen Teile waren offensichtlich Hunderttausende von Jahren vorher verschwunden. Nach der Überlieferung ereignete sich das Poseidonische Unheil, als die Plejaden (wohl am 17. November) um Mitternacht ihren Höhepunkt erreichten. Einige Tatsachen über dieses Novemberereignis wurden vor vielen Jahren von Prof. Fred J. Dick in seiner Abhandlung "Maya Chronology" (1921) angeführt, was damals großes Aufsehen erregte. An die Katastrophe wird in Japan an diesem Tag feierlich gedacht; der jüdische Talmud "verbindet die Plejaden mit einer großen verheerenden Flut." Der 17. November wurde auch von den Azteken gefeiert (s. Prescots Beschreibung in seinem Conquest of Mexico) und ebenso von den Hindus und Ägyptern, den Bewohnern Ceylons, Persiens und Perus. Die Ureinwohner Australiens hielten um diese Zeit eine Totenfeier ab. Die Bewohner von Tonga, Tahiti und Samoa feierten diesen Tag ebenfalls, und zwar aus dem gleichen Grunde wie die Druiden.

Überschwemmungsgeschichten (in der Weltliteratur häufen sich die Noah's) und Legenden, die vom Kommen "über die Wasser" berichten, sind in der ganzen Welt verbreitet. Jetzt hat die Wissenschaft Berge von Beweismaterial zusammengetragen: riesige Mauern unterhalb des Meeresspiegels, gemeinsame kulturelle Kennzeichen, die universale Sprache der Symbolik. Im vergangenen Jahrhundert sammelten Louis Jacolliot, Ignatius Donnelly und unlängst Lewis Spence, E. M. Whishaw und andere, mehr Einzelheiten, die die Theorie unterstützen, daß in früheren Zeiten im Bereich des Atlantischen und des Pazifischen Ozeans Kontinente vorhanden waren. Die Existenz so vieler verschiedener Rassen im vorkolumbischen Amerika, wo es mehr Sprachunterschiede gab, als in der gesamten übrigen Welt (s. Early Man in the New World, Seite 5, von Kenneth Macgowan), deutet auf die Möglichkeit hin, daß dieses so erstaunlich vielseitige Volk zu verschiedenen Zeiten aus Ost und West in mehreren Wogen von verschiedenen Teilen eines alten, jetzt versunkenen Kontinents in dieses Land einwanderte. Das kann auch der Grund sein, weshalb die Sprachen der amerikanischen Ureinwohner (Eskimos ausgenommen) wenig oder überhaupt keine sprachlichen Bande zu Asien und Europa aufweisen, obwohl man doch annimmt, daß sie von dorther stammen.

Diesem Bild von Rassen, Unterrassen etc., die ineinander übergehen, wie das Getriebe einer wunderbaren Uhr, muß hinzugefügt werden, daß jede einzelne Rasse geboren wird, wächst und zur Macht gelangt, ihren Höhepunkt erreicht und dann verfällt. Das gilt sowohl für Nationen als auch für jede andere Gruppe, ob groß oder klein, der Mensch selbst natürlich mit eingeschlossen, der in jedem Leben den ganzen Zyklus von der Kindheit bis ins hohe Alter von neuem durchläuft.

Es würde Bände füllen, wollte man die Verflechtung universaler Zyklen, Sonnenzyklen, Mondzyklen, planetarischer Zyklen, Rassenzyklen und individueller Zyklen beschreiben, aber es gibt bestimmte Zahlen, die einzeln und in Kombination hilfreiche Schlüssel in diesem Puzzle sind: 5, 6, 12, 30, 36, 60 und 72. Wenn man diese Zahlen verschieden zusammenstellt, dann bilden sie fast alle menschlichen oder kosmischen Zyklen, wie den babylonischen Neros von 600 Jahren und auch den Saros von 3.600 Jahren. Sechzig war der Schlüssel zum babylonischen Sexagesimalzahlensystem. Die Griechen schrieben dic Einteilung des Kreises in 360° dem Chaldäer Berosus zu, die in Hindustan aber schon seit frühester Zeit bekannt war. Warum gerade 360° für den Kreis und nicht eine andere Zahl? Es gibt eine Theorie, wonach die Alten annahmen, daß 360 Tage das "vollständige" Jahr der Erde bilden. In ihrer Lebensspanne gibt es jedoch Zeiten, wo die Erde langsamer rotiert und diese Zahl nicht erreicht. Ein andermal beschleunigt sie ihre Rotation etwas und erreicht dadurch etwa 365 Tage, wie es gegenwärtig der Fall ist. Ein anderer wohlbekannter Zyklus ist Platos 5.040-Jahreszyklus, (s. seine Gesetze), der deshalb so interessant ist, weil alle Schlüsselzahlen (selbst die 7) und viele andere (genau genommen 58) Divisoren sind, die alle in Erdenjahren ausgedrückten Umläufe der Planeten umfassen.

Den Gelehrten, die sich mit diesen Dingen beschäftigen, wird oft vorgeworfen, sie würden mit Zahlen spielen. Diese Anschuldigung wäre gerechtfertigt, wenn man nicht versuchen würde, die Zahlenbegriffe mit dem uns umgebenden Universum in Beziehung zu bringen. Und tatsächlich (wie beim Zitieren der Bibel) scheint es den Experten auf diesem Gebiet zu gelingen, Beweise zu finden, die ihre Lieblingstheorie untermauern, welche es auch sein mag! Doch, wie bereits gesagt, wenn wir an den allgemeinen Prinzipien festhalten und unsere Entdeckungen mit dem Wirken der Natur in Zusammenhang bringen, werden wir, dessen bin ich sicher, überrascht sein, wie erstaunlich häufig (in der Natur und im menschlichen Leben) bestimmte Zahlen, Rhythmen und Symbole vorkommen. Sie werden sichtbar wie goldene Fäden und verbinden anscheinend verschiedene Phänomene miteinander. So viele interessante Tatsachen könnten dafür angeführt werden. Nur eine sei erwähnt, die bestimmt kein bloßer Zufall ist: Der Mensch atmet normalerweise in der Minute achtzehnmal, das bedeutet, daß er im Verlauf von vierundzwanzig Stunden 25.920 mal atmet - die genaue Zahl, die der Präzession der Tagundnachtgleichen entspricht!

Fußnoten

1. Die neuesten Zahlen unterscheiden sich etwas von den in diesem Artikel angegebenen! Aber der leichteren Berechnung wegen werden hier durchwegs die alten Zahlen benützt, denn der Unterschied ist nicht groß, und da es runde Zahlen sind, sind sie durch andere kleinere Zyklen leichter teilbar. [back]

2. Siehe Sunrise, August 1971, englische Ausgabe, S. 323-329 deutsche Ausgabe, Heft 2/1972, S. 42; es wird auch auf Prof. Hawkins Ausführungen "The Mystery of Stonehenge", May und June 1965/deutsche Ausgabe "Das Geheimnis von Stonehenge", Heft 6/1965 und Heft 1/1966, verwiesen. [back]