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Ich will in allem sein

Eine Polynesische Legende1

 

 

Es war Taaroa.

Taaroa rief nach oben. Keine Antwort.

Er rief hinunter. Keine Antwort.

Er rief nach Norden, nach Süden,

nach Westen und Osten,

doch er blieb jedesmal ohne Antwort.

Und Taaroa sah, er war allein.

Da verwandelte Taaroa sich in das gesamte All.

Die Felsen waren Taaroa, der Sand war Taaroa,

Die See war Taaroa, und aus sich selbst heraus

schuf er die Fische, die Bäume, die Vögel,

und die Menschen.

 

Doch es genügte ihm noch nicht.

Was immer er ansah - er wußte,

das war er selbst.

So konnte er nie neugierig sein,

oder überrascht, oder verstimmt.

Da warf er den Schleier über die Dinge,

damit er nicht mehr erkannt werden konnte

und keiner der verschiedenen Teile mehr wußte,

daß auch sie er selbst waren.

 

Als er abends am Strande der stillen

Lagune entlangging, kam er an der Hütte

des Fischers vorbei. In der Dunkelheit

hörte er die Fischersfrau ihren Mann schelten:

"Wieder hast du die Fische in meiner

sauberen Küche geputzt!

Gerade hatte ich den Boden mit frischem Sand belegt!"

Da lächelte Taaroa, denn die erboste Frau

erkannte nicht mehr, daß sie und ihr Mann

und die Fische und auch der saubere Sand -

sie alle doch Taaroa waren.

Fußnoten

1. Aus "Equals One", Nummer 23, Pondicherry, Indien. [back]