Gedanken für 1973
- Sunrise 1/1973
Die göttlichen Energien, die unaufhörlich in und aus dem inneren Wesen des Universums fließen, werden in der Zeit, wenn sich die Sonne wieder nach Norden wendet, von uns Menschen tiefer empfunden als in der übrigen Zeit des Jahres. So ist es nicht verwunderlich, daß wir uns in diesen Tagen mehr als sonst dazu gedrängt fühlen, über uns und unser Leben nachzudenken. Das hellere Licht in uns hebt deutlicher die Dinge in unserem Charakter und in unserer Lebensweise hervor, die wir selbst nicht mögen, die wir als kleinlich, häßlich, schwach oder einfach als unwichtig erkennen. Die Frage ist: Wie können wir das ändern; was können wir 1973 besser machen? Intuitiv empfinden wir, daß uns die verstärkt fließenden Kräfte der Natur behilflich sind, eine neue und bessere Seite unseres Wesens hervorzubringen.
Aus der Erfahrung vieler Jahre jedoch wissen wir nur zu gut, daß es uns nicht immer gelingt, unsere Entschlüsse durchzuführen, daß wir unsere guten Absichten nicht verwirklichen konnten, selbst wenn wir es wiederholt versuchten. Dennoch, da keine Energie zerstört werden kann und keine Anstrengung verloren geht, besteht für uns kein Grund zur Sorge. Schließlich werden wir unser Ziel erreichen.
Warum aber geraten wir so schnell außer Atem, warum läßt unser Wille zur Besserung so schnell nach? Möglicherweise liegt die Antwort in einer einzigen Ursache: Gewohnheit. Gewohnheiten bilden und beeinflussen unseren Charakter; um unseren Charakter zu ändern, müssen wir unsere Gewohnheiten ändern und dies kann nur durch unser Denken geschehen. Wie schön und einfach wäre das Leben, wenn wir wirklich verstünden, daß unser Denken und Fühlen das Schicksal der Menschheit beeinflußt - zum Wohl oder Wehe.
Ein Grund, warum wir unsere größeren Möglichkeiten nicht erkennen, liegt darin, daß wir unsere wahre Natur nicht kennen. Vom Geist geboren, in Körpern lebend, befindet sich unser menschliches Bewußtsein in der Mitte und nimmt die Anziehung beider Pole wahr. Wie vertraut ist uns der niedere, begrenzte Teil unseres Wesens. Er will alles für sich: Mein Leben, meine Familie, meine Nation, meine Rasse, meine Gefühle, mein Verständnis, meine Religion. Doch sind uns auch jene höheren Empfindungen und Energien bekannt, die aus unserem wirklichen Zentrum fließen, aus unserer göttlichen Wurzel: Liebe, Mitleid und Verständnis für andere, für die Schwächeren, die Leidenden und die Blinden. Sympathien, die uns sagen, daß jeder Mensch, jeden Landes, jeder Hautfarbe, jeden Bekenntnisses, hoch oder niedrig, Genie oder Verbrecher, unser Bruder ist.
Dieses Verständnis bietet uns eine Gelegenheit, eine bessere Qualität des Lebens im neuen Jahr zu schaffen. Aber - wie fangen wir an? Jeder große Helfer der Menschheit hat mit seinem Leben den bewährten Weg gewiesen, wie man seinen Vater im Innern findet: Lebe und arbeite für andere! Vergiß das kleinere Selbst; lasse das persönliche, begrenzte Leben; arbeite für die Dinge des Himmels, für die höchsten Ideale. Lebe diese Ideale, sei sie!
Wir versagen nur, wenn wir uns mit unseren Schwächen identifizieren, mit dem begrenzten Teil unseres Wesens. Solange wir uns mit den eigenen oder den Fehlern unseres Nachbarn beschäftigen, solange wir uns auf das Niedere konzentrieren, können wir uns nicht zum Höheren erheben, in unsere geistige und göttliche Wurzel. Stärke wird durch Übung erlangt. Es gibt keinen bequemen Weg. Wir müssen absolut selbstlos sein.
Diese einzigartige Gewohnheit bildet den geistigen Impuls, der uns zu einem besseren 1973 führt. Wir brauchen nicht darum besorgt zu sein, was wir tun oder nicht tun können, was wir sind oder nicht sind. Wir können dies alles vergessen. Stattdessen können wir mit einem tiefer reichenden Verständnis des Lebens und seiner inneren Gesetze erneut versuchen, den Willen unseres Vaters auszuführen.