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Zufriedenheit

Neulich hatten wir Gelegenheit, zum neuen Heim eines Freundes zu fahren. Es war nicht so sehr das Haus selbst, das uns an die Reise denken läßt, sondern mehr seine Lage. Um dorthin zu kommen, führte unsere Straße weg von der Autobahn, am Hang eines Berges entlang nach unten und an einem anderen hinauf zu einem Ort am Bergabhang - der über alle Worte erhaben schön - in einer Lichtung zwischen Redwood-Bäumen eingebettet lag. Vor jedem Fenster hatte man Waldes-Stille. Vom Bellen eines Hundes abgesehen war alles still. Als wir jedoch gespannter lauschten, hörten wir das Summen von Bienen und gelegentlich den schwirrenden Schlag eines prächtig gefärbten Kolibris. Wir hatten das Gefühl, tausend Meilen von der Zivilisation entfernt zu sein.

Nachdem die Hitze des Tages nachgelassen hatte, begannen unsere Gastgeber die Briketts auf den Rost zu legen, und gerade als die Sonne hinter den wie Bleistiftspitzen aussehenden Baumwipfeln niederging, wurde auf einem Tisch unter einem Baldachin aus herabhängenden Zweigen ein Festessen ausgebreitet, das uns noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Im Dunkel der Nacht brachen wir nach Hause auf und mußten noch einmal in den Canyon hinunterfahren, der uns von den Menschen abgeschnitten hatte, um die andere Seite wieder zu erklimmen. Die dichten Gewächse, die den Berg bedeckten, hatten im Spiel unserer Scheinwerferlichter etwas Unheimliches. Als wir uns wieder auf der Autobahn befanden, mußten wir noch einmal darüber nachdenken, daß diese kurze Fahrt in ein Wunderland der Elfen wie das Leben selbst gewesen war. Die meiste Zeit werden wir durch Umstände, über die wir keine Kontrolle zu haben scheinen, in einen hektischen Wirbel hineingedrängt, der aus dem besteht, was wir Fortschritt nennen. Nur zeitweise genießen wir den Vorteil, ihn zu verlassen, um eine Weile, vollständig frei von den Spannungen des Lebens, in einem Garten Eden zu weilen.

Wie oft haben wir, wenn der Druck der täglichen Angelegenheiten ungewöhnlich schwer auf unseren Herzen lag, von einem Utopia geträumt, in das wir - wenn auch nur für einige Stunden - entfliehen könnten? Nicht alle sind so glücklich wie wir und können in einem Land leben, das mit einer solchen Großartigkeit der Natur gesegnet ist; wo wir nur ein paar Schritte machen müssen, um in einem Wald, der so alt wie der Mensch ist, unsere müden Körper auf einem gefallenen Stamm auszuruhen.

Das Glück hat die Eigentümlichkeit - wie so viele andere Dinge, nach denen wir streben - sich uns zu entziehen, wenn wir denken, es gefunden zu haben. Es ist ein Edelstein mit vielen Facetten, wovon eine Seite die Zufriedenheit ist. Und Zufriedenheit wiederum bedeutet nicht, über materielle Hürden zu springen, sondern sie ist vielmehr eine Art inneren Wohlbefindens, als Ausdruck der Übereinstimmung mit der Natur und der ganzen Menschheit.

Erlebnisse, wie diese, sind größtenteils von kurzer Dauer, und nur von uns geschaffen, um sich daran zu freuen und sie für zukünftigen Gebrauch in Erinnerung zu behalten. Es ist, als zahle jemand mit Scheck auf sein Bankkonto ein. Wenn wir, falls sich die Gelegenheit bietet, den Lärm der Welt draußen lassen können und neben den rollenden Brechern am einsamen Strand auf feinem Sand im Lichte des Vollmonds wandern, oder eine Weile im Frieden irgendeines Waldes sitzen können, dann bereichern wir uns wirklich.