Das moralische Leben findet sein Hauptbetätigungsfeld im Dienste des Guten im allgemeinen. Weder Tugend noch Glückseligkeit sind als abstraktes Ziel direkt erreichbar. Eine altbekannte Tatsache ist, daß Glückseligkeit nicht direkt angestrebt werden kann, und ebenso wahr, wenn auch weniger allgemein bekannt, ist, daß dabei die Tugend gern verlorengeht. Unsere Natur handelt nur aus eigenem Antriebe und normal, wenn wir uns selbst außer acht lassen und unsere Aufmerksamkeit auf unsere normalen Dinge gerichtet ist. Der Mensch, der danach trachtet so zu handeln, als stünde er daneben, und seinen Nächsten liebt wie sich selbst, ist auf einem weit besseren Pfade als der Mensch, der in Selbstgefälligkeit und im Streben nach Tugend gefangen ist.