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Niemals ganz allein

O Mensch, der du denkst, du bist allein und kannst frei handeln wie du willst. Du nimmst nicht das Ewige wahr, das in deinem Herzen wohnt. Was immer du tust, Es sieht und registriert alles. Die Seele ist ihr eigener Überwacher und ihre eigene Zuflucht. Sie ist der erhabene, ewige Zeuge des Menschen. Kränke sie nicht!

- Aus den Upanishaden

 

 

 

Die alte Behauptung, "Du bist am wenigsten allein, wenn du allein bist", ist eine Aufforderung an des Menschen intellektuellste Fähigkeit - sein Gemüt. Denn es ist eine unbestreitbare Tatsache, daß des Menschen besseres Selbst, "der innere Christus", nichts anderes ist als der unsterbliche, unvergängliche Teil von ihm, dessen er selten gewahr wird, solange er in menschliches Fleisch eingeschlossen ist.

Und dennoch, mag es sein wie es will, das ewige "Ich bin das, was ich bin", ist jenes 'Etwas', das über das sogenannte Grab hinaus reicht, um sich über diese irdischen Begrenzungen von Zeit und Raum zu erheben, um die Gesamtsumme seiner Taten, die es im Fleisch vollbracht hat, in Bereitschaft für die nächste Reise zu sammeln und sie zur gegebenen Zeit wieder dort aufzunehmen, wo sie abgebrochen wurde, und höher zu klimmen.

Philosophen und Heilige haben, solange man denken kann, darüber geschrieben, aber anscheinend mit wenig Erfolg. Denn alles in allem ist der Mensch, so wie ihn die Welt kennt, ein starrköpfiges Geschöpf und insofern von begrenztem Verstand - wenn es sich darum handelt zu begreifen, was er wirklich ist und was die Lebensreise überhaupt bedeutet.

Der Mensch ist mehr als eine Persönlichkeit, mehr als eine Individualität, mehr als ein mit einem Herzen, einem Gemüt und einem fleischlichen Körper ausgestattetes denkendes Wesen. Tatsächlich ist der Mensch der Inbegriff dessen, was eine unvergleichliche Schöpfung des schöpferischen Logos sein sollte. Denn der Mensch ist in Wahrheit eine mit der Fähigkeit zu unendlicher Entwicklung ausgestattete lebendige Seele und besitzt unvorstellbare Möglichkeiten zur Erlangung des Wissens, wie er die Welt der drei Dimensionen zu einem wirklichen Himmel auf Erden machen kann, so wie das erhabene Wesen sie sich am Anfang vorstellte.

Ist es nicht leicht, zu ersehen, daß der Mensch am wenigsten allein ist, wenn er allein ist? Denn seine lebendige Seele steht immer zur Verfügung, ihm bereitwillig zu dienen, wenn sie aus einem besonders edlen und wertvollen Grunde gerufen wird.

Es liegt an uns in diesem Atomzeitalter das große Geheimnis zu ergründen, die Kunst anzuwenden, mit dem wirklichen Selbst bekannt zu werden, das als göttlicher Zeuge schweigend in den Kammern des Herzens wohnt. Es hat immer jene gegeben, die danach trachteten, sich mit der unsichtbaren, doch wirklichen Wesenheit im Innern vertraut zu machen. Dadurch haben sie die scheinbar unüberwindlichen Schwierigkeiten überwunden, während sie sich in diesem Tränental, in dieser dreidimensionalen Welt der Materie und der Bewegung abmühten.

Wir mögen lachen, soviel wir wollen, Gott läßt sich nicht spotten. Wir können den bewußt erwachten Geist, der während des Lebens für jene, die seinen göttlichen Ursprung herabziehen oder sonstwie beschmutzen möchten, unerreichbar ist, nicht hintergehen. Die Seele des Menschen ist für immer gegen das Eindringen rein irdischer Dinge verschlossen. Sie liegt außerhalb deren Reichweite, weil sie tief in des Menschen essentiellem Sein verborgen ist.