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Mein Sohn David

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Wir haben einen kleinen Sohn, David genannt und noch nicht ganz acht Jahre alt. Er ist in mechanische Dinge sehr vernarrt und stellt sich gerne vor, daß er ein Ingenieur wäre speziell für Eisenbahnen, Autobusse und Fahrstühle. Eines Tages gingen wir aus und kamen zu einer der neuen und modernen Vorstädte Stockholms, wo man einige sehr hohe und prächtige Appartementhäuser errichtet hat. David sagte zu mir:

"Laß uns in eines der Gebäude hineingehen und nachschauen wie der Aufzug aussieht."

Wir gingen zum Eingang, fanden aber die Tür verschlossen. Sie konnte nur durch Läuten bei einem der Appartements geöffnet werden. Mir war das ein wenig unangenehm und ich sagte:

"Meinst Du, daß ich auf einen dieser Summer zu einer der fremden, unbekannten Familien drücken sollte und fragen, ob sie uns in das Haus hineinlassen?"

"Nein, ich glaube, das sollten wir lieber nicht tun," sagte David.

In diesem Augenblick erschien ein Mann, und als er uns sah, fragte er: "Möchten Sie gerne ins Haus hinein?"

"Ja, bitte," antwortete David geschwind wie ein Blitz.

So gingen wir mit diesem Mann hinein und zum Lift hin. Er öffnete die Tür und wir traten ein. Dann fragte er: "Wie weit möchten Sie fahren?" Ich zögerte einen Augenblick und erwiderte dann: "Und wie hoch wollen Sie fahren?" Als er sagte, er wolle in die siebente Etage, entgegnete ich, daß wir in die achte fahren - natürlich empfand ich, wir sollten unter diesen Umständen lieber später aussteigen.

Nachdem wir mit dem Lift angefahren waren, schaute mich David mit einem schelmischen Lächeln an, und dann sagte er zu dem Mann: "Ich glaube, mein Vati mag es nicht gern, was ich Ihnen jetzt erzähle, aber in Wirklichkeit machen wir dies, um den Aufzug auszuprobieren."

"Aber das ist wunderbar," rief der Mann erfreut, "ich werde Dir einiges darüber zeigen." Und das Ergebnis war, daß wir auf und ab schwebten, während der Mann David einiges über den Betrieb des Aufzuges zeigte!

Nun enthielt dieser Zufall, obwohl er unwichtig schien, etwas wertvolles für mich, das zu lernen es sich lohnte. Mir zeigte es den Unterschied in der Annäherung zwischen mir selbst als Repräsentant einer älteren Generation und meinem Sohn David von der heutigen Generation. In diesem Fall war der Vater von Förmlichkeiten beherrscht, aber der kleine Junge sprach direkt die Wahrheit aus, ohne den konventionellen Ideen irgendwelche Aufmerksamkeiten zu zollen, mit dem Ergebnis, daß er das völlige Zusammenwirken erhielt, welches gerade in diesem Augenblick nötig war.

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