Henry S. Olcott
Geb. 1832 in Orange, New Jersey Gest. 1907 in Adyar, Indien
Henry Steel Olcott wurde am 2. August 1832 in Orange, New Jersey, geboren. Nach dem Studium und einer frühen Karriere in Agrarwissenschaften diente er während des Bürgerkrieges als Untersuchungsbeamter für Betrug und Korruption beim Militär. Danach machte er eine Karriere als Jurist und später als Journalist: Er berichtete über spiritualistische Phänomene. So schrieb er auch Zeitungsartikel über Manifestationen, die sich im Haus der Brüder Eddy in Chittenden, Vermont, erreignet hatten. Dort traf Olcott im Jahr 1874 das erste Mal mit H. P. Blavatsky zusammen und lernte kurz danach W. Q. Judge kennen. Im Jahre 1875 gründeten diese beiden Männer gemeinsam mit H. P. Blavatsky und anderen die Theosophische Gesellschaft. Als Gründer-Präsident begleitete er H. P. Blavatsky nach Indien, wo sie gemeinsam eine Schlüsselrolle bei der Wiederbelebung des Interesses für philosophische und religiöse Schriften des Orients spielten. Die organisatorischen Talente Olcotts waren besonders bei der Errichtung eines äußeren Vehikels für die Darstellung der Theosophie von Vorteil. Olcott scheint für den esoterischen Aspekt wenig Enthusiasmus empfunden zu haben, war aber sehr an Phänomenen interessiert, was er den praktischen Aspekt nannte (siehe auch sein semi-autobiographisches Buch Old Dairy Leaves). Olcotts besonderes Interesse galt der Arbeit unter den Buddhisten in Sri Lanka, Burma und Japan, wo er den Menschen half, den essenziellen Wert ihre eigenen Kultur neu zu beleben. Sein Werk Buddhist Catechism erregte weltweit großes Interesse.
Nach dem Tod von H. P. Blavatsky im Jahr 1891 spaltete sich die ursprüngliche Theosophische Gesellschaft in zwei selbständige Zweige, der eine mit Hauptsitz in New York in Amerika und der andere mit Hauptsitz in Adyar in Indien. Die gesamte indische Sektion folgt der Linie von Olcott und H.P.Blavatskys Nachfolgerin in dieser Gesellschaft, Annie Besant. Die meisten europäischen Abteilungen schlossen sich dem amerikanischen Zweig der Theosophischen Gesellschaft in New York unter der Leitung von William Quan Judge an.
Für den Rest seines Lebens arbeitete Olcott unermüdlich für die Theosophie und den Buddhismus. Er leistete Hervorragendes für die Armen in Indien und errichtete eine exzellente Forschungs-Bibliothek an der Hauptstelle in Adyar.
Am 17. Februar 1907 starb er an den Folgen eines Unfalls in Adyar, Madras.