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Der Gerade Weg des Strebens

Ich versuchte, so schnell wie möglich eine gerade Naht zu nähen. Die Parallelnaht war zu weit entfernt, um als Anhaltspunkt dienen zu können, und Nadeln zerstörten, wenn sie zum Anzeichnen benutzt wurden, das Material. Wenn ich meine ganze Aufmerksamkeit auf einen Punkt eines Maßbandes richtete, war es mir möglich, in einer ganz genau geraden Linie von einem Punkt zum anderen zu sausen. Wenn ich aber meine Augen bewegte oder meine gespannte Aufmerksamkeit auch nur für einen Augenblick nachließ, wurde jede Abweichung von der Geraden genau in den Stichen aufgezeichnet.

Das Leben war schwer gewesen, aber ich dachte nicht über irgend etwas Bestimmtes nach, wenn ich bei der Arbeit an der Nähmaschine saß. Meine augenblickliche Aufgabe war, mich auf eine gerade Naht zu konzentrieren und zwar ohne die üblichen Hilfsmittel.

Jeder intelligente Mensch könnte mir sagen, daß meine Entdeckung an der Nähmaschine ein bereits bekanntes Gesetz ist. Ich selbst wußte das, aber, als ich mich zurücklehnte und über alle Möglichkeiten des Wirkens dieser Regel nachdachte, hatte ich irgendwie das tiefe Empfinden des Friedens und der Zufriedenheit. Außerdem empfand ich auch Freude, so, als hätte ich etwas ganz Neues entdeckt. Dann erinnerte ich mich daran, daß ich dasselbe Prinzip auch angewandt hatte, als ich Autofahren lernte: "Nie auf ein entgegenkommendes Auto schauen - man könnte sonst von seinem Weg abgelenkt werden und mit diesem Auto zusammenstoßen. Immer die Aufmerksamkeit unmittelbar geradeaus auf die eigene Straßenseite richten!"

All das sind die Anwendungen desselben Gesetzes - und sie könnten ohne Zweifel, wenn ich meine volle Aufmerksamkeit auf die kleinen Alltagsarbeiten und Pflichten, die eine durchschnittliche Hausfrau zu erfüllen hat, richten würde, meine Lebenslinie Zoll für Zoll gerade halten - wenn ich nur auf die Lehren der kleinen Stiche achte.